Die Woche hatte es in sich: am Montag, dem 10. September, startete die Projektwoche anlässlich der 50-Jahr-Feier der Realschule plus Salz bei schönstem Wetter. In den Wochen zuvor hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit gehabt, unter 24 Projekttiteln ihre Favoriten zu finden. Ob „Natur erleben rund um Salz“, „Als ‚Trimmy‘ Deutschland fit hielt“ oder „Traditionelle Westerwälder Küche“ – das Angebot war breit gefächert.
Donnerstagsabends fand dann in den Räumen der Schule die Sitzung des Verbandsgemeinderats statt, die auch von Lehrern und Schülern der Salzer Schule besucht wurde. Für den folgenden Morgen war eine Feierstunde angesetzt, zu der viele Besucher erschienen. Am Samstag öffnete die Schule für alle Interessierten ihre Türen, denn sie hatte anlässlich ihres runden Geburtstags zum Schulfest geladen und wollte sich und ihre Projekte präsentieren.
Im Projekt „Zeitzeugen – Schüler und Lehrer 1968 bis 2018“ unternahmen die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen eine aufregende Zeitreise. Über Erzählungen ehemaliger Lehrkräfte sowie früherer Schülerinnen und Schüler reisten sie zurück in das Gründungsjahr der Schule. Sie erfuhren, welch bedeutendes Projekt der Schulneubau für die Ortschaft Salz und die umliegenden Gemeinden war – und welch großes Abenteuer für die Kinder der dörflichen ein- bis zweiklassigen Schulen nun in der „großen“ mehrklassigen Schule begann. Das neue Fach Englisch, das nur besuchen durfte, wer in Deutsch „eine 3“ hatte – die Disziplin – der Zusammenhalt unter den Schülern – Lehrer, die sieben bis zehn verschiedene Fächer unterrichteten – und der hervorragende Ruf der Salzer Schule, der von allen betont wurde, waren ein Thema. Film- und Tonmitschnitte aus Vergangenheit und Gegenwart wurden archiviert und zu einem Video zusammengeschnitten. Das Erzählcafé wurde am Tag das Schulfests eröffnet und wird im „Erzählcafé – Generationentreff“ fortgeführt werden. Geplant sind vier Termine pro Jahr, an denen gemeinsam gekocht oder gebacken, und eben erzählt wird.
Für „Rekorde – in Salz und weltweit“ wälzten die Schüler das Guinness-Buch und recherchierten unterschiedliche Rekorde – auch Schulrekorde –, die sie während des Projekts anschaulich darstellten. Sie besuchten das Sport- und Olympiamuseum in Köln und versuchten sich dort an den sportlichen Herausforderungen. Schüler, Lehrer und Besucher des Schulfests gaben ihr Bestes, Rekorde im Standweitsprung, Gummistiefelweitwerfen, Rückwärtssprinten, Jonglieren und Tennisballhochhalten zu brechen.
„So ein Theater in der Schule“ gab einen Einblick in den Unterricht von heute und zu Zeiten von Groß- und Urgroßeltern. Die überspitzte Darstellung der aufgeführten Schulstunden sorgte für schmunzelnde Gesichter und Lacher beim Publikum. Auch körperliche Betätigung kam bei diesem Projekt nicht zu kurz, denn der sportliche Deutsch-„Lehrer“ präsentierte den Besuchern zusammen mit seiner Schülerschaft eine hippe Tanzchoreografie.
Einen alten Schulklassenraum richteten die Teilnehmer des Projekts „ALT versus NEU – das Battle“ her. Dazu hatten sie sich alte Schulbänke, ein altes Lehrerpult, alte Lehrertaschen sowie alte Schulhefte und -bücher besorgt. Sogar eine alte Bravo-Zeitschrift versteckte sich unter der Schulbank. Die Schüler schrieben ein kleines Stück aus zwei Szenen, die einen Einblick in eine Schulstunde vor 50 Jahren sowie in den smartboard-gestützten Unterricht von heute gaben. Während des Schulfests konnten sich die Besucher mithilfe einer Sofortbildkamera im alten Klassenraum fotografieren lassen und die Fotos als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Die Schülerinnen und Schüler des Projekts „Scrapbooking – Basteln de luxe“ verschönerten das Schulgebäude durch gescrappte Layouts mit ansehnlichen Schulmotiven, die nun die Wand im Verwaltungsbereich schmücken. Außerdem erstellten sie bunte Geschichten, künstlerisch gestaltet mit liebevollen Accessoires, Aufklebern, Embellishments und Texten rund um ihre Lieblingsbilder, die auf dem Schulfest ausgestellt und zum Verkauf angeboten wurden. Neben zahlreichen Make-and-Take-Aktionen hatten die Besucher somit die Möglichkeit, Produkte zu bewundern und zu kaufen.
In „Mode der letzten Jahrzehnte“ wurde genäht, gebatikt und designt. Am ersten Tag wurde mit Turnbeuteln gestartet, und schon nach kurzer Zeit hingen die Schülerinnen an der Nadel. Sie stellten Kosmetiktaschen, Stiftemäppchen, Utensilos und vieles mehr her. Parallel dazu wurden Mützen, Schals und Stirnbänder im Boshi-Stil gehäkelt.
Den ersten Einblick in das Thema „Bienenhaltung früher und heute“ erhielten die Projektteilnehmer am ersten Projekttag durch einen Besuch beim Imker in Wallmerod. Gut geschützt durch Imkerhüte erhielten sie viele neue Informationen über das Leben der Bienen aus erster Hand. An den weiteren Projekttagen lernten sie durch das Mikroskopieren von Bienen und die spannenden Erzählungen des Imkers über die Abläufe im Bienenstock immer weiter dazu. Dadurch konnte am Ende eine tolle Ausstellung in der Schule die neugierigen Besucher begeistern.
Nun ist der 50. Geburtstag der Schule in Salz schon ein paar Tage her. Schüler und Lehrer haben von sehr vielen Seiten Hilfe erfahren und viel Neues gelernt – vielen Dank dafür. Nach der Feier ist vor der Feier – in knapp zehn Jahren steht der nächste runde Schulgeburtstag an. Dann werden die Schüler von heute die Gäste von morgen sein – wir freuen uns darauf.