Erneutes Meisterwerk der Verkehrsplanung in Höhr-Grenzhausen
Für mehrere Tausend Euro sind dort in der unteren Rheinstraße / Ecke Schützenstraße Ende des Jahres 2017 drei gelbe Fahrbahnschwellen zur Verkehrsberuhigung installiert worden. Seit der ersten Januarwoche gehören die Schwellen nun schon wieder der Vergangenheit an. Die Installation und die Deinstallation ließ im Internet die Diskussion um Sinn und Unsinn entsprechender Verkehrsmaßnahmen der Stadt Höhr-Grenzhausen erneut hochkochen und führte zu gemischten Reaktionen. Wie Verbandsgemeindebürgermeister Thilo Becker auf RadioWesterwald-Anfrage mitteilte, wurden die Schwellen aus rechtlichen Gründen wieder entfernt. Ausschlaggebend dafür waren mangelnde Geschwindigkeitsbegrenzungen, die neben dem Hinweis auf Bodenunebenheiten erforderlich gewesen wären. Becker räumt dabei einen Fehler der Stadt ein. Bislang liegen die Kosten bei fast 5000 Euro. (Foto: Uwe Bernardi)
Einen Wiedereinbau von Schwellen wird es an der bisherigen Stelle erstmal nicht geben. Im Stadtrat könnte nun über die Ausweitung einer Tempo 30 Zone in der Rheinstraße beraten werden. „Ob eine solche Ausweitung dann auch zu einer wirklichen Geschwindigkeitsreduzierung durch die Verkehrsteilnehmer führt bleibt abzuwarten. Die bestehenden 30 km/h-Zonen in der Stadt zeigen uns, dass ohne eine bauliche Veränderung kaum eine Reduzierung der Geschwindigkeit erfolgt. Eine bauliche Veränderung würde ein Vielfaches an Kosten im Vergleich zu den Schwellen bedeuten“, so VG-Bürgermeister Becker gegenüber RadioWesterwald. Zunächst soll vor dem „Treff34“ durch entsprechende Straßenmarkierungen auf spielende Kinder im Straßenbereich hingewiesen und das dortige Schutzgitter verlängert werden.
Thilo Becker wirbt für eine differenzierte Sichtweise
„Der Schutz der Kinder sollte uns allen wichtig sein. Selbstverständlich werden wir auch im gesamten Bereich des Dreiecks Rheinstraße/Schützenstraße weiterhin den ruhenden Verkehr kontrollieren. Wir können dies aber nicht 24 Stunden am Tag über die ganze Woche gewährleisten. Auch hier ist festzustellen, dass Verkehrsteilnehmer dort eine strengere Kontrolle einfordern, an anderen Stellen sollen wir dann mal „nicht so kleinlich sein“ weil man nur einen kurzen Weg für eine Erledigung absolvieren muss. Wir bekommen monatlich immer wieder ein bis zwei Anfragen, ob wir nicht bestimmte Straßen, Straßenabschnitte als verkehrsberuhigte Bereiche usw. ausweisen können. Sollten hierfür die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen, können wir die Schwellen dort verwenden. Ich würde mich freuen, wenn im Straßenabschnitt Schützenstraße/Rheinstraße mehr Rücksicht genommen würde und insbesondere die Kinder genau beobachtet werden.“