Allen Thesen zum Egoismus und Werteverfall unserer Gesellschaft zum Trotz: Mit rund 14,9 Millionen Menschen sind heute einer aktuellen Allensbach-Umfrage zufolge 22Prozent mehr Menschen ehrenamtlich tätig als noch vor 5 Jahren – so viel wie noch nie in Deutschland. Seit 1986 dient der jährliche Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember der Anerkennung und Förderung des Einsatzes ehrenamtlicher Freiwilliger.
Ob als Rettungssanitäter oder Wahlhelfer, als Trainer im Sportverein oder Schülerlotse, als Kirchenpfleger oder bei der freiwilligen Feuerwehr – ehrenamtliche Helfer sorgen mit ihrem bürgerschaftlichen Einsatz dafür, dass viele Institutionen unserer Gesellschaft überhaupt erst funktionieren können.
Dabei sind öffentliche Institutionen genau wie kirchliche oder karitative Einrichtungen, Vereine und soziale Initiativen dringend auf die Freiwilligenarbeit der Ehrenamtlichen angewiesen – in letzter Zeit besonders bei der Unterstützung von Flüchtlingen und Migranten. So sind es auch vor allem die Projekte internationaler Solidarität, die die deutlichsten Zuwächse an freiwillig Aktiven verzeichnen.
Wie kann man ehrenamtlich tätig werden?
Der Bedarf an ehrenamtlichem Engagement ist groß – das Angebot auch. Doch wie findet man das Ehrenamt, das wirklich zu einem passt?
Hier helfen inzwischen eine ganze Reihe von Organisationen und Internet- Plattformen bei der Auswahl. Etwa die bundesweit einzigartige LandesEhrenamtsagentur in Hessen, eine Service-Stelle für Kommunen, Verbände und Vereine, aber auch für engagierte Einzelpersonen. In Rheinland-Pfalz hilft die Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung der Landesregierung in Rheinland- Pfalz weiter. Oder Freiwilligenagenturen in fast allen Gemeinden, die als Anlauf- und Vermittlungsstelle vor Ort dienen.
Im Internet lässt sich über die EhrenamtsSuchmaschine (www.ehrenamtssuche- hessen.de) in Hessen oder die Plattform "Wir tun 'was" (www.wir-tun-was.rlp.de) in Rheinland-Pfalz garantiert das Richtige finden. Hat die ehrenamtliche Tätigkeit erst einmal begonnen, unter-stützen so genannte Engagement-Lotsen in den meisten Gemeinden die Aktiven.
Unternehmen unterstützen das Ehrenamt
Die zeitliche Vereinbarkeit von Beruf und ehrenamtlicher Tätigkeit ist häufig ein Problem für Freiwillige. Hier helfen flexible Arbeitszeitmodelle, die in immer mehr Unternehmen gelten und dem Arbeitnehmer – neben Überstundenausgleich oder zeitweisen Freistellungen – die Möglichkeit bieten, Job und außerberufliches Engagement besser unter einen Hut zu bringen.
Aber auch durch direkte finanzielle oder materielle Zuwendungen fördern viele Unternehmen die ehrenamtliche Tätigkeit von Mitarbeitern/innen im Rahmen ihres Corporate Social Responsibility-Engagements. „Bei unserer Jugendfeuerwehr Staudt werden Kinder und Jugendliche schon frühzeitig an den Feuerwehrdienst herangeführt. Kameradschaft wird hier groß geschrieben. Dank der Naspa konnten wir ein Mannschaftszelt für unseren Nachwuchs anschaffen, das u.a. bei Jugendcamps wichtige Dienste leisten wird“, freut sich Peter Weber, Finanzierungsberater bei der Nassauischen Sparkasse (Naspa) und Mitglied im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Staudt e.V.