MONTABAUR. Wer in jüngster Zeit in der Montabaurer Warthestraße unterwegs war, dem sind mit Sicherheit die gelben Füße aufgefallen, die einem auf dem Bürgersteig vor den Caritas-Werkstätten den Weg weisen. Dabei handelt es sich um eine Aktion der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn, die für mehr Sicherheit insbesondere bei den Beschäftigten der Einrichtung für Menschen mit Behinderung sorgen soll.
Gerade morgens herrscht unter der Woche reger Betrieb vor dem Hauptgebäude der Caritas-Werkstätten in der Warthestraße 21. Wenn die Beschäftigten zur Arbeit gebracht werden, stehen immer gleich mehrere große und kleine Busse entlang der gesamten Straße vor der Einrichtung. Gleichzeitig ist das Verkehrsaufkommen zu dieser Uhrzeit recht hoch, da alle zur Arbeit oder auch in die nahegelegenen Schulen fahren. „Wir müssen immer wieder beobachten, dass sich Autofahrer nicht an den haltenden Bussen stören und ohne vom Gas zu gehen zügig weiterfahren“, berichtet Helmut Reimann, Fachkraft für Arbeitssicherheit beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn. Dies sei nicht gerade ungefährlich, da viele Beschäftigte die Straße überqueren müssten, um zu ihrem Arbeitsplatz in den gegenüberliegenden MoDiTec-Betrieben zu gelangen. Andere wollten sich noch schnell etwas fürs Frühstück im benachbarten Supermarkt besorgen, weiß er aus Erfahrung. „Gerade früh morgens scheint der eine oder andere noch im Halbschlaf und achtet leider nicht immer auf den Verkehr, wenn er über die Straße will“, mahnt Reimann. Erschwerend kommt hinzu: Einen Fußgängerüberweg oder gar eine Ampel gibt es in der Warthestraße nicht.
Foto:Für mehr Sicherheit: Mithilfe einer Schablone brachten Helmut Reimann (rechts), Fachkraft für Arbeitssicherheit beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn, und Hausmeister Andreas Wirthwein gemeinsam die gelben Füße auf dem Bürgersteig vor den Caritas-Werkstätten in der Montabaurer Warthestraße auf.
„Glücklicherweise ist bisher noch nie etwas passiert, auch wenn es hier und da schon mal recht knapp war“, berichtet Reimann und klopft dabei symbolisch auf Holz.
Damit dies so bleibt und die Beschäftigten auch künftig unfallfrei zu ihrem Arbeitsplatz gelangen, hat sich der Fachmann für Arbeitssicherheit für die Präventionsmaßnahme mit den gelben Füßen eingesetzt. Nach Rücksprache mit Polizei und Ordnungsamt wurden die entsprechenden Schablonen für das Aufbringen der Füße auf dem Asphalt bei der Unfallkasse Rheinland-Pfalz besorgt, die die Aktion sonst meist mit Kindergärten oder Schulen durchführt. „Daher sind die gelben Füße auch etwas kleiner“, erklärt Helmut Reimann mit einem Schmunzeln. Die gehenden Füße weisen den Beschäftigten die Richtung; an zwei Stellen auf dem Bürgersteig zeigen stehende Füße Richtung Straße. „Hier sollen die Beschäftigten stehen bleiben und sich vergewissern, ob die Straße frei ist und überquert werden kann“, sagt Reimann. Allerdings weiß der Fachmann für Arbeitssicherheit auch, dass es nur mit dem Aufmalen der Füße nicht getan ist: „Wichtig sind jetzt entsprechende Unterweisungen, die wir regelmäßig durchführen. Wir müssen die Beschäftigten auf die Gefahren hinweisen und sie dafür sensibilisieren, dass sie die Straße wirklich nur an den beiden vorgegeben Stellen überqueren.“ Bleibt zu hoffen, dass dies gelingt, damit Beschäftigte wie Autofahrer auch künftig weiterhin unfallfrei zu ihrem Arbeitsplatz gelangen.