Die evm Verkehrs GmbH hat inzwischen drei Linienbusse mit modernster Filtertechnik ausgestattet. Ziel ist es dabei, die Schadstoffemissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Um die Gewissheit zu haben, dass diese Filtertechnologie auch das gewünschte Ergebnis erbringt, hat das Tochterunternehmen der Energieversorgung Mittelrhein (evm) aufwendige Messungen im Realbetrieb durchführen lassen. Jetzt liegt das 70 Seiten starke wissenschaftliche Gutachten des Nutzfahrzeugexperten der Hochschule Landshut, Professor Ralph Pütz, vor. Das Ergebnis: Der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaubpartikeln konnte so weit reduziert werden, dass damit der strenge Euro-6-Standard erreicht wird. Foto evm/Ditscher: Geschäftsführer Hansjörg Kunz (links) erläutert Marcelo Peerenboom die Funktionsweise des eingebauten Dieselfilters.
Die beiden überprüften Fahrzeuge gehörten zuvor zur Euro-4-Kategorie.
Für Hansjörg Kunz, Geschäftsführer der evm Verkehrs GmbH, ist dies die Bestätigung, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. „Wir haben damit den wissenschaftlichen Nachweis, dass die Filtersysteme ihre Wirkung entfalten und werden nun die Nachrüstung unserer Busflotte in Angriff nehmen.“ Insgesamt investiert die evm-Gruppe rund eine Million Euro in die umweltfreundliche Technologie. Die komplexen Tests haben nachgewiesen, dass etwa durch die Filtertechnik im Schnitt 88 Prozent der Stickoxide herausgefiltert werden. Hansjörg Kunz stellt dazu fest: „Es handelt sich hier nicht um Laborwerte, sondern um Resultate aus dem tatsächlichen Einsatz im Stadtverkehr.“
Die beiden Busse waren für die Testfahrten auf unterschiedlichen Linienstrecken im Koblenzer Stadtgebiet unterwegs. Um Unterschiede in der Wirkweise feststellen zu können, hatte die Verkehrsgesellschaft sowohl eine flache Innenstadtlinie als auch die Strecke die Linie 8 mit Stadt- und Überlandverkehr ausgewählt. Auch die topographisch höchst anspruchsvolle Linie 12 auf der Höhenlage von Koblenz wurde untersucht. Somit wurde das gesamte Koblenzer Einsatzspektrum in den Messungen abgedeckt.
Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die Emissionen von Kohlenwasserstoffen und von Kohlenmonoxid „bis an die versuchstechnische Nachweisgrenze reduziert“ wird, wie es Professor Ralph Pütz formuliert. Außerdem werde die Emission von Stickoxiden (NOx) hochsignifikant gesenkt. Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich durch die Nachrüstaktion der Stickoxidausstoß um 34 Tonnen pro Jahr reduziert, was einer Verringerung um etwa 80 Prozent entspricht. Der Pressesprecher der evm-Gruppe, Marcelo Peerenboom, erklärt hierzu: „Die evm-Gruppe leistet damit ihren Beitrag zur wirksamen Verbesserung der Luftqualität in Koblenz. Es wird künftig niemand mehr behaupten können, dass unsere Linienbusse ,Dieselstinker‘ sind und die Luft verpesten.“
Der ursprüngliche Zeitplan für die weitere Umrüstung der Busflotte wird sich allerdings etwas verschieben, wie die evm Verkehrs GmbH mitteilt. Hintergrund sind zulassungsrechtliche Fragen. „Für den Betrieb der drei bereits verbauten Systeme mussten wir eine Sondergenehmigung erwirken. Diese ist jedoch nur ein Jahr gültig“, berichtet Hansjörg Kunz. Bevor die Systeme als regulärer „Nachrüstsatz“ eingebaut und abgenommen werden können, will Kunz die sogenannte Nachrüst-Richtlinie abwarten, die auf Bundesebene derzeit erarbeitet wird. Diese soll bis April kommenden Jahres vorliegen. Danach kann dann die evm Verkehr GmbH ihre Umrüstaktion in Angriff nehmen. Insgesamt werden dann noch weitere 38 Fahrzeuge mit der Filtertechnik ausgestattet. Hansjörg Kunz geht daher davon aus, dass der Einbau im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen werden kann.