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Arbeitsmarkt entspannt sich in kleinen Schritten
6.113 Menschen ohne Job im Agenturbezirk Montabaur - Quote sinkt auf 3,4 Prozent – Betriebe melden mehr Stellen - 
Ausbildungsmarkt bietet noch Chancen für 2023

Die Arbeitslosigkeit in der Region ist auch im ablaufenden Monat leicht gesunken. Ende April werden im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis – 6.113 Männer und Frauen ohne Job gezählt. Das sind 240 Personen weniger als vor einem Monat, aber 1.212 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist gegenüber März um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent gesunken und liegt 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

„Der Arbeitsmarkt entspannt sich in kleinen Schritten, was der üblichen Frühjahrsbelebung zu verdanken ist“, beobachtet Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Im März lag der Schwerpunkt im Westerwaldkreis, jetzt zieht der Rhein-Lahn-Kreis nach.“ Dass die Erwerbslosigkeit insgesamt um ein Viertel höher ist als im April 2022, liegt vor allem an den Geflüchteten aus der Ukraine, die von den Jobcentern betreut werden und in die Statistik einfließen. „Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in dieser Dimension gab es zuletzt vor exakt drei Jahren“, erinnert Wagner. „Damals schlug die Corona-Pandemie mit Wucht zu Buche und sowohl die Arbeitslosen- als auch die Kurzarbeiterzahlen schossen in die Höhe. Nachdem im ersten Halbjahr 2023 wieder das niedrige Vorkrisen-Niveau erreicht werden konnte, führt nun der Krieg gegen die Ukraine zu einem erneuten Sondereffekt. Umso erfreulicher ist, dass wir bereits wieder eine sinkende Arbeitslosigkeit verzeichnen können“.

Von der aktuellen positiven Tendenz profitiert besonders die junge Generation. Für die unter 25Jährigen wird eine Arbeitslosenquote von lediglich 2,7 Prozent und ein deutlicher Rückgang um 0,3 Prozentpunkte von März auf April errechnet.

Am Stellenmarkt, der sich zuletzt dem Frühling zum Trotz eingetrübt hatte, geht es wieder belebter zu. Im April meldeten die Betriebe 529 Jobs; das sind 104 mehr als im März. Der Stellenbestand ist mit mehr als 3.500 Angeboten nahezu gleichgeblieben.

Im Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft haben die Unternehmen branchenübergreifend ein großes Interesse, ihre Ausbildungsplätze zeitig zu besetzen. Da aber wegen des demografischen Wandels das Potenzial schmilzt und zudem die Studierneigung ungebrochen hoch ist, gelingt das längst nicht immer. Seit Beginn des Ausbildungsjahres 2020/23 im Oktober haben die Betriebe 2.013 Lehrstellen gemeldet. Davon sind aktuell 1.314 noch vakant. Auf der anderen Seite haben 1.640 junge Menschen den Wunsch geäußert, mit einer dualen Ausbildung ins Berufsleben zu starten und davon sind 925 noch auf der Suche. Elmar Wagner: „Obwohl Jugendlichen alle Türen offenstehen, haben viele noch nicht das Passende gefunden oder keine Entscheidung getroffen. Die Betriebe konnten bislang erst ein Drittel der Ausbildungsstellen besetzen. Die Arbeitsagentur setzt vor dem Ausbildungsstart im Spätsommer verstärkt darauf, Angebot und Nachfrage durch individuelle Beratung und gezielte Förderangebote zusammenzubringen.“

In den beiden Landkreisen, die zur Agentur für Arbeit Montabaur gehören, stellt sich die Entwicklung so dar: Im Westerwaldkreis sind 3.738 Menschen ohne Arbeit gemeldet. Das sind 89 weniger als im März und 664 mehr als vor einem Jahr. Die Quote hat sich während der vergangenen Wochen nicht verändert. Sie bleibt bei 3,3 Prozent und liegt damit 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Im Rhein-Lahn-Kreis sind 2.375 Arbeitslose erfasst – 151 weniger als im März, aber 548 mehr als im April 2022. Die Quote ist im Monatsverlauf um 0,3 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent gesunken; das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. (Quelle Arbeitsagentur Montabaur)