Limburg-Weilburg. 3.400 Menschen sind aktuell beim Sozialamt des Landkreises Limburg-Weilburg als Geflüchtete registriert. Mehr als 2.200 von ihnen stammen aus der Ukraine, davon sind rund 1.700 dank der großen Hilfsbereitschaft durch die Bevölkerung privat untergebracht. Es werden noch mehr Menschen Zuflucht suchen. Rund 350 Geflüchtete waren für das letzte Quartal des vergangenen Jahres als Zuweisung durch das zuständige Regierungspräsidium Darmstadt prognostiziert worden, nun soll im ersten Quartal 2023 diese Prognose auf über 550 Geflüchtete steigen. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landkreises Limburg-Weilburg werden in regelmäßig stattfindenden Videokonferenzen durch Landrat Michael Köberle und den Ersten Kreisbeigeordneten Jörg Sauer über die aktuelle Situation in diesem Bereich informiert.
Gemeinsames Ansinnen ist es dabei, möglichst keine gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten wie beispielsweise Bürgerhäuser für die Unterbringung geflüchteter Menschen nutzen zu müssen.
Da in verschiedenen Städten und Gemeinden Wohnraum sehr knapp ist, hat der Landkreis den Kommunen das Angebot unterbreitet, geeignete Flächen zur Errichtung von Containerwohnanlagen zu melden. Landrat Köberle hatte am 16. Dezember 2022 einen Antrag in den Kreistag zur Anschaffung und Finanzierung von acht Containerwohnanlagen eingebracht und dafür Zustimmung erhalten. Der Landkreis finanziert diese Anlagen und stellt dafür bis zu zwölf Millionen Euro zur Verfügung. Die Meldungen von Standorten für die Containerwohnanlagen durch die Städte und Gemeinden werden bei der Gesellschaft für Ausbildung und Beschäftigung (GAB) gesammelt sowie in Abstimmung mit dem Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft, dem Fachdienst Bauen und Naturschutz, dem Fachdienst Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz und dem Sozialamt bewertet. Die Containerwohnanlagen bestehen in der Regel aus zwei Blöcken mit einzelnen Einheiten in einstöckiger Bauweise und haben eine Gesamtkapazität von bis zu 60 Personen. Neben Schlafräumen sind natürlich sanitäre Anlagen sowie Küchenräume vorgesehen. Nach bisheriger Vorab-Bewertung kommen – vorbehaltlich der weiteren baurechtlichen Prüfung – aktuell mehrere Flächen für die GAB in Betracht.
Der Landkreis Limburg-Weilburg ist weiterhin intensiv bemüht, dezentrale, kleinere Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. Mit den rund 90 Gemeinschaftsunterkünften sowie der Errichtung von Containerwohnanlagen hoffen der Landkreis sowie die Städte und Gemeinden, Zuweisungen sowie die Belegungen von Bürgerhäusern und Sporthallen vermeiden zu können. Entscheidend dafür ist aber natürlich die Anzahl der im Landkreis Limburg-Weilburg ankommenden Geflüchteten in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren. (Quelle Kreis Limburg-Weilburg)