Bei der privaten Rattenhaltung in Wissen hat das Veterinäramt der Kreisverwaltung Altenkirchen in Zusammenarbeit mit dem Wissener Ordnungsamt und der Initiative „Notfallratten Rhein-Ruhr“ am Dienstag dieser Woche die Auflösung fortgesetzt: Wie in der Vorwoche konnten rund 400 Nager in die Obhut von Fachleuten der „Notfallratten Rhein-Ruhr“ übergeben werden, die die weitere Vermittlung an Pflegestellen und private Rattenliebhaber – zum Teil bundesweit –übernimmt. Mittlerweile haben die Behörden Zugang zu allen Räumen des Hauses, das war zunächst aufgrund einer vermieteten Einheit nicht möglich. Die Tiere, die sich aktuell noch im Haus befinden – es handelt sich noch um eine dreistellige Zahl – sollen in einem dritten Einsatz aus dem Haus herausgeholt werden.
Angesichts der Menge der insgesamt unterzubringenden Tiere sind die Veterinäre fachlich und vor allem personell erneut auf die Unterstützung der engagierten Experten der „Notfallratten Rhein-Ruhr“ und deren aktives Netzwerk angewiesen. Hintergrund: Das Veterinäramt war in den letzten Monaten durch Hinweise aus der Bevölkerung auf die große Haltung aufmerksam geworden, die Halterin war bei ersten Kontakten nicht einsichtig und nicht in der Lage, sich selber um eine notwendige erhebliche Reduzierung des Bestandes zu kümmern. Man spricht in diesem Zusammenhang vom so genannten Animal Hoarding. Laut Tierschutzbund lässt sich der Begriff mit „Tiersammel-Sucht“ oder „Tierhorten“ übersetzen. Es beschreibt ein Phänomen, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, aber nicht erkennen, dass es den Tieren in ihrer Obhut schlecht geht. Oft fehlt es angesichts der großen Anzahl an Tieren an Hygiene und tierärztlicher Versorgung. Das war bzw. ist auch in Wissen der Fall. Teilweise mussten die Tiere tierärztlich behandelt werden. Die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens gegen die Halterin der Ratten wird geprüft. (Quelle Kreis Altenkirchen)