Am 17. Oktober 2017 machten sich 27 Schülerinnen und Schüler der Biologie-Leistungskurse der zwölften Jahrgangsstufe um 6.30 Uhr auf den Weg in das BayLab der Firma BAYER. Dieses BayLab ist ein speziell auf Schulgruppen ausgerichtetes Labor, in dem Schulklassen biologische bzw. chemische Fragestellungen unter sehr professionellen Bedingungen experimentell untersuchen können. Das Labor befindet sich auf dem Firmengelände der BAYER Crop Science in Monheim. Nach einem kurzen Informationsvortrag zur Pflanzenforschung von BAYER Crop Science und der Sicherheitseinweisung zur Arbeit in den Laboren wurden uns die Rapspflanzen und deren genetische Besonderheit näher vorgestellt. Die weitverbreitete Ackerpflanze war bis vor 60 Jahren noch ungenießbar und deren Verzehr schädlich. Erst in den 1960er Jahren entdeckte man jedoch, dass es auch Rapspflanzen gab, die durch eine Punktmutation in ihrer DNA statt der ungenießbaren Erucasäure die hochwertigen Fettsäuren Linolsäure und Linolensäure produzierten. Erst durch den gezielten Anbau dieser sogenannten Mutanten konnte Rapsöl zu einem der weltweit am meistgenutzten Speiseöle werden.
Unsere Aufgabe im Schülerlabor bestand nun darin, zwei Rapsproben zu analysieren und herauszufinden, welche Blätter vom ungenießbaren Wildtyp bzw. von der heute angebauten Mutante stammten. Dazu konnten wir jeweils zu zweit an einem Laborplatz arbeiten und wendeten unter Anleitung unserer Laborantinnen verschiedene gentechnische Methoden an. So wurde zunächst die DNA aus den Blättern extrahiert und durch Ultrazentrifugation von den übrigen Zellbestandteilen getrennt. Anschließend wurde ein bestimmtes Gen auf der Raps-DNA durch die PCR-Methode vervielfältigt. Durch die abschließende Gelelektrophorese dieser DNA-Abschnitte konnten wir dann anhand der unterschiedlichen Bandenmuster den Wildtyp von der mutierten Rapssorte unterscheiden. Bei all diesen Verfahren wurde ausgiebig der Umgang mit Eppendorf-Pipetten geübt, dem Standardgerät zum Abmessen von kleinsten Mengen an Flüssigkeiten im Mikroliterbereich. Hierbei arbeiteten alle Gruppen sehr konzentriert und erzielte überaus gelungene Versuchsergebnisse.
Für einige Schülerinnen und Schüler war dieser Besuch eine erste Möglichkeit einen praktischen Einblick in einen späteren Studien- bzw. Arbeitsbereich zu gewinnen. Besonders hervorzuheben sind hierbei die fachkundigen und freundlichen Mitarbeiterinnen im BayLab, welche den Tag für alle Teilnehmer zu einer lehrreichen und lohnenden Erfahrung werden ließen.