Limburg-Weilburg. In den letzten Monaten ist bei der Untersuchung freilebender verendeter Füchse im Landkreis Limburg-Weilburg wiederholt Staupe nachgewiesen worden.
Da die Erkrankung nicht nur bei den Wildtieren, sondern auch bei unseren Haustieren auftreten kann, möchte die Kreisverwaltung mit einem Informationsblatt über die Merkmale dieser Erkrankung informieren.
Das Staupe-Virus ist nach wie vor in Hessen präsent, nicht nur bei hundeartigen Wildtieren wie Waschbären, Füchsen, Mardern und Dachsen, sondern auch Einzelnachweise bei Hunden aus dem Ausland liegen vor. In unserem Landkreis wurden im laufenden Jahr 2022 bereits bei zehn Füchsen Staupe amtlich festgestellt. Die Fälle verteilen sich mittlerweile auf das gesamte Kreisgebiet und traten vor allem in den Herbstmonaten auf. Insbesondere Hundebesitzer sollten deshalb besonders achtsam sein und auf eine vorsorgliche Impfung ihrer Tiere achten. Hauskatzen lassen sich zwar mit dem Virus infizieren, zeigen jedoch keine klinischen Krankheitsanzeichen. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Staupe beim Hund: Typische Symptome dieser virusbedingten, hochansteckenden Infektionskrankheit bei Hundeartigen (Haushunde sowie die oben genannten Wildtiere) sind hohes Fieber und Abgeschlagenheit sowie, je nach Verlaufsform, Durchfall, Erbrechen, Atemwegsinfektionen oder auch Bindehautentzündung bei den betroffenen Tieren. Darüber hinaus kann es auch zu Entzündungen des Zentralnervensystems kommen. Bei diesem Krankheitsbild kommt es zu Verhaltensauffälligkeiten der Tiere, Zwangsbewegungen, Muskelkrämpfen, bis hin zu Epilepsie-ähnlichen Anfällen. Die Sterberate bei infizierten Tieren kann bis zu 80 Prozent betragen.
Das Staupevirus bleibt auch außerhalb eines lebenden Organismus noch Tage ansteckend. Es wird durch Speichel, Nasen-, Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere übertragen. Empfängliche Tiere können sich somit direkt über diese Ausscheidungen durch gegenseitiges Belecken und Tröpfcheninfektion anstecken oder nehmen den Krankheitserreger mit verunreinigtem Futter, Wasser oder aus der Umgebung auf. Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und klinischer Erkrankung) beträgt wenige Tage bis eine Woche.
Insbesondere deshalb stellt die Impfung bei Haustieren die wichtigste Vorsorge dar. Da bei Wildtieren das Staupevirus mehr oder weniger stark verbreitet ist, empfiehlt der Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Limburg-Weilburg dringend, den Impfschutz bei Hunden kontinuierlich aufrechtzuerhalten. Im Zusammenhang mit der Staupeinfektion ist zu beachten, dass zentralnervöse Störungen bei Wildtieren grundsätzlich auch ein Hinweis auf eine Tollwut-Infektion sein können. Auch wenn Deutschland seit 2008 amtlich als tollwutfrei gilt, ist durch die illegale Einfuhr von Tieren auch immer die Gefahr der Einschleppung von Tierseuchen gegeben. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass auffällig erkrankte Wildtiere beim Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Limburg-Weilburg gemeldet werden.
Auf Grund seiner hohen Ausbreitungsdynamik stellt der Waschbär unter anderem mit Blick auf die Verbreitung des Staupevirus ein wachsendes Problem dar. Der anpassungsfähige Räuber findet in der Nähe menschlicher Siedlungen alles, was er zum Leben braucht. Insbesondere das hochwertige und reichhaltige Nahrungsangebot im Umfeld des Menschen bietet die Grundlage für eine hohe Vermehrungsrate der Tiere. Überall dort, wo Waschbären auftreten, sollte deshalb streng darauf geachtet werden, dass Müll und Abfälle für Tiere unzugänglich aufbewahrt werden. Um nicht im Landkreis Limburg-Weilburg nicht mehr kontrollierbare Waschbär-„Hotspots“ entstehen zu lassen, sollten die aufgeführten Maßnahmen bereits jetzt berücksichtigt werden, damit die Tiere nicht mehr und mehr in die Nähe der Menschen rücken. Wildtiere leben immer häufiger in der Nähe menschlicher Siedlungen. So können sich nicht impfgeschützte Hunde nicht nur durch andere Hunde, sondern auch durch Wildtiere in ihrer näheren Umgebung oder auch beim Waldspaziergang infizieren.
Daher sollte immer bedacht werden:
Impfungen der Haustiere und eine genügend große Distanz zwischen Wildtier und Mensch schützen das eigene Tier vor möglichen Infektionen, die bei Wildtieren und gleichermaßen Heimtieren auftreten können.
Für Fragen steht der Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Limburg-Weilburg zur Verfügung. Sie erreichen ihn telefonisch unter 06431-296 5869 oder per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. (Quelle Kreis Limburg Weilburg)