Wie der SWR jüngst berichtete, sind derzeit nicht nur die Kliniken in Rheinland-Pfalz mit Patienten überlastet, sondern auch die Kinderärzte, wie am Beispiel von Montabaur bzw. dem Westerwaldkreis verdeutlicht wurde. Dieser Umstand hält leider bereits länger an.
In dem konkreten Bericht informiert der SWR über eine Mutter aus Montabaur, die einen Kinderarzt im Umkreis von 30 km suchte und keinen fand.
Als letzte Möglichkeit, da sowohl die Krankenkasse als auch die Kassenärztliche Vereinigung keine erfolgreiche Hilfestellung geben konnte, sah die Mutter nur einen offenen Brief an Clemens Hoch, Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz.
„Der SWR berichtet davon, dass trotz der eindringlichen Bitte nach einer Lösungsfindung, die aufgrund der Geburt ja zeitnah erfolgen muss, bislang keine Antwort aus dem Gesundheitsministerium kam. Das ist bitter und eigentlich kaum zu glauben. Ich erwarte von Minister Hoch, dass der Dame umgehend geantwortet und geholfen wird“, so Jenny Groß.
Die CDU-Politikerin erklärt weiter: „Dass die werdende Mutter nun am Bodensee eine Kinderarztpraxis gefunden hat, die sie als Neupatient aufnehmen können, kann auch nicht Sinn der Sache sein, wenn man im Westerwald beheimatet ist.
Noch Ende Oktober hatte ich eine Anfrage an die Landesregierung zur Situation der Kinderärzte gestellt und war von der Antwort mehr als enttäuscht. Nicht nur, dass die Informationen dem Land nicht vorliegen, sondern auch, dass ein Versorgungsgrad bei 83,33% liegt und mit dem Stand vom 05. August 2022 10 Kinderärzte (umgerechnet auf Vollzeitäquivalente) vertragsärztlich im Westerwaldkreis tätig seien.
In keinster Weise wird darauf eingegangen, dass der Bedarf an Kinderärzten offenkundig höher ist, wie das Angebot. Und ein Versorgungsgrad von etwas mehr als 80% reicht bei weitem in einem so großen Landkreis nicht aus, aber auch hier gibt es keinen Kommentar der Landesregierung.
Es ist hinlänglich bekannt in unserem Kreis, dass viele Eltern für einen Kinderarzt in die benachbarten Städte Limburg, Koblenz, Neuwied und sogar darüber hinaus fahren, weil die Kinderärzte im Westerwald am Limit sind. Es braucht dringend niedergelassene Ärzte für den Bereich der Kinderheilkunde.
Das vom SWR vorgestellte Beispiel der dringend nach einem Kinderarzt suchenden Mutter ist nur ein Beispiel von vielen und beschreibt leider bestens die prekäre Lage.
Ich werde zu den Antworten der Landesregierung eine weitere Nachfrage stellen, da mir die Antworten mitnichten ausreichen und ich mehr über den so genannten ‘Masterplan‘ erfahren und die Position in dem konkreten Fall der Mutter aus Montabaur erfahren möchte.“ (Quelle Jenny Groß)