Schulleitungen in Rheinland-Pfalz geben der Schulpolitik im Land die Note 4,7 – also mangelhaft. Innerhalb von drei Jahren hat sich die Bil- dungspolitik um mehr als eine ganze Note verschlechtert, trotz ein- dringlicher Warnungen und Mahnungen mit Maßnahmenvorschlägen zur Verbesserung der Schulpolitik seitens der CDU und den Lehrer- und Elternverbänden. Die Abwärtsspirale ist hier unaufhaltsam und das Ministerium handelt einmal mehr nicht. Aus einer deutlichen Warnung in 2019 ist jetzt ein Sitzenbleiben resultiert. Es herrscht kein Lerneffekt und kein Änderungswille bei der Landesregierung.
Zudem beklagen die Lehrkräfte die deutliche Zunahme von Gewalt.
Die Ob- frau der CDU-Landtagsfraktion im Bildungsausschuss, Jenny Groß, ist ent- setzt über die Ergebnisse der forsa-Umfrage ‚Die Schule aus Sicht der Schul- leiterinnen und Schulleiter‘. Sie mahnt eine „schulpolitische Kurskorrektur“ an.
„Mangelhafte Schulpolitik in Rheinland-Pfalz! Der Definition nach bedeutet das ‚schlecht, nicht den Anforderungen entsprechend‘ – ich sehe den Bil- dungsstandort Rheinland-Pfalz in Gefahr“, befürchtet Jenny Groß. „Entschei- dend für den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler ist, dass ein guter und qualitativ hochwertiger Unterricht stattfindet. Seit vielen Jahren spüren wir an den Schulen, dass die Bildungs- und Schulpolitik im Land klemmt und unsere Kinder wie Lehrer nicht die notwendigen Rahmenbedingungen für eine solide Bildung erhalten. Deshalb machen wir, als CDU-Landtagsfrak- tion, konkrete Vorschläge, um Bildung in Rheinland-Pfalz wieder voran zu bringen.
Wir wollen zusätzliche und feste Lehrerstellen für alle Schularten und Schulsozialarbeit an jeder Schule. Damit einhergehen muss außerdem eine Steigerung der Wertschätzung des Lehrerberufs. Ziel muss die 105%ige Lehrerversorgung sein, denn wir wollen die 100%ige Unterrichtsgarantie für unsere Schülerinnen und Schüler. Gute Schulpolitik bedeutet, Schülerinnen und Schüler an die Hand zu nehmen. Dazu benötigen Lehrerinnen und Leh- rer Kraft und Zeit und vor allem kleinere Klassen.
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer müssen in den Schulen sicher sein. Gewalt gehört nicht in die Schule. Der Dienstherr muss dringend seiner Aufsichtspflicht gegenüber den Lehrkräften nachkommen, daher unterstützen wir die Forderung nach einer zentralen Anlaufstelle. Schulen brauchen des weiteren mehr Schulsozialarbeit und mehr integrati- ves Personal, um Auseinandersetzungen vorzubeugen. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schü- lern muss Grundlage sein, denn ohne Bindung keine Bildung, ohne Nähe keine Vorbildfunktion der Lehrenden für die Lernenden. Das sichert Lerner- folg und Zukunftsperspektiven.“ (Quelle Jenny Groß)