Nach langem Bitten und Betteln war es endlich soweit. Die Kinder des Hortes bekamen Besuch von „Picasso“, einer nordamerikanischen Kornnatter. „Picasso“ ist 13 Jahre alt und inzwischen ca. 1,60m lang. Nein, keine Angst, es handelt sich bei Kornnattern natürlich nicht um Giftschlangen, Kornnattern sind Würgeschlangen und nein, Menschen passen nicht in das Fressschema von Kornnattern. „Picasso“ hält mehr von Mäusen und anderen kleinen Säugetieren. Wie bei fast allen Menschen schwankten unsere Kinder zuerst zwischen Ekel und Faszination, aber der Wunsch des Besuchs von „Picasso“ war ein klares Zeichen, welches Gefühl überwiegte. So war jedenfalls die Hoffnung, die sich dank der kindlichen Neugier erfüllte.
Zugegeben, Schlangen sind nicht die intelligentesten Tiere der Schöpfung, aber ihren schlechten Ruf haben sie wirklich nicht verdient. Schlangen sind weder glitschig, noch feucht und sie zischeln auch nicht, wenn sie ihre Zunge als leistungsfähiges Geruchsorgan benutzen. Eigentlich sind es sehr faule Tiere und auch überhaupt nicht aggressiv, wenn sie sich nicht angegriffen fühlen. Jedenfalls zeigte sich „Picasso“ im Hort als überaus friedlich und entspannt. So konnten sich alle Kinder davon überzeugen, dass Schlangen sich nicht „ekelig“ anfühlen, sondern weich und trocken. Das Vertrauen wuchs während des Besuchs sogar soweit, dass fast alle Kinder sich sogar trauten, „Picasso“ alleine zu halten. Also alle pädagogischen Ziele 100%ig erreicht, Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt, Wissen vermittelt, achtsamen Umgang mit Lebewesen eingeübt und auch noch mit einer Menge Vorurteile bezüglich des Wesens der Schlange aufgeräumt.