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Landrat ist stolz auf die hilfsbereiten Westerwälder und bittet um Zusammenarbeit mit den Behörden
Behörden und Initiativen müssen Kräfte bündeln
Die Ereignisse in der Ukraine sind schrecklich. Laut den Vereinten Nationen sind aktuell mehr als eine Million Menschen auf der Flucht, viele weitere werden folgen. Zum großen Teil finden die Ukrainerinnen und Ukrainer Zuflucht in den benachbarten Ländern. Doch auch nach Deutschland und in den Westerwald führt bereits der Weg.

Wie die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises mitteilt, wurden dem Kreis offiziell noch keine Menschen aus der Ukraine zugewiesen. Trotzdem weiß das Kreishaus, dass private Initiativen ihre Kapazitäten und Energien zusammenschließen, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Auch weiß die Kreisverwaltung, dass inzwischen einige Ukrainerinnen und Ukrainer in privaten Haushalten und bei ihren Verwandten Zuflucht gefunden haben oder sich auf dem Weg in den Westerwald befinden. Vor allem Landrat Achim Schwickert freut sich über das Engagement seiner Westerwälderinnen und Westerwälder. „Was ich in den vergangenen Tagen aus den unterschiedlichen Ortschaften unseres Kreisgebiets mitbekommen habe, macht mich als Landrat stolz“, so Schwickert.

Wie der Landrat ergänzt, ist es sehr wichtig, dass die verschiedenen Initiativen mit den Behörden Hand in Hand zusammenarbeiten. Deshalb bittet Schwickert darum, dass dringend Rücksprache mit dem Kreis oder den jeweiligen Verbandsgemeinden gehalten wird, bevor Hilfsaktionen durchgeführt und womöglich sogar Menschen aus der Ukraine in das Kreisgebiet gebracht werden, ohne dass Unterbringungsmöglichkeiten geklärt sind. Schwickert macht in Absprache mit dem Sozialamt darauf aufmerksam, dass die Westerwälderinnen und Westerwälder ein hohes Maß an Verantwortung für Menschen übernehmen, die schreckliches durchlebt haben und durchleben. „Verstärkend kommt hinzu, dass wir noch nicht absehen können, wann die Menschen in ihrer Heimat wieder sicher sind“, so der Westerwälder Landrat.

Die Kreisverwaltung weist weiterhin darauf hin, dass für schutzbedürftige Menschen aus der Ukraine grundsätzlich die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes für Asylsuchende die primären Anlaufstationen sind, sofern sie nicht bei Verwandten oder Bekannten untergebracht werden. Dort kann den Menschen professionell geholfen werden. Die dafür vorgesehenen Einrichtungen können ärztliche und psychologische Unterstützung gewährleisten, um so den Menschen auch dabei zu helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Insbesondere besteht dort auch die Möglichkeit einen etwaig fehlenden Impfschutz zu erhalten. Um die häufig bestehenden sprachlichen Barrieren zu bewältigen, stehen dort auch dauerhaft Dolmetscher zur Verfügung. Zudem hat laut Kreishaus diese zentrale Struktur den Vorteil, dass eine zielgerichtete Koordination und Aufteilung in die einzelnen Städte und Landkreise ermöglicht wird.

Für die Menschen, die bereits jetzt im Westerwaldkreis untergekommen sind und auch eine dauerhafte Unterkunft gefunden haben, besteht die Möglichkeit, im Bedarfsfall finanzielle Unterstützungsleistungen zu erhalten. Wenn die Europäische Union die sogenannte „Massenzustrom-Richtlinie“ aktiviert und der Gesetzgeber die Regeln entsprechend anpasst, ist in diesen Fällen bald auch die Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen möglich. Hierfür ist es allerdings wichtig, dass sich diese Personen zunächst bei den zuständigen Einwohnermeldeämtern der Verbandsgemeinden anmelden, damit diese dann auch bei der Ausländerbehörde des Kreises erfasst werden können. Zur Vereinfachung des Verfahrens wird auf der Homepage des Westerwaldkreises ein entsprechender Erfassungsbogen zur Verfügung gestellt, welcher bei der Wohnsitzanmeldung vorzulegen ist. Nach Eingang des Erfassungsbogens wird die Ausländerbehörde die Personen mit einem Terminvorschlag einladen.

Grundsätzlich macht Landrat Achim Schwickert nochmal deutlich: „In dieser Situation ist es sehr wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten. Wir müssen den Menschen aus der Ukraine eine professionelle und strukturierte Aufnahme garantieren, um so Ängste und Sorgen zu nehmen“. Besonders wichtig ist es, dass im Westerwaldkreis ausreichend Wohnraum gefunden wird, damit die seit Jahren erfolgreich mit den Verbandsgemeinden praktizierte dezentrale Unterbringung Schutzsuchender aufrechterhalten werden kann. Der Landrat appelliert daher an die Westerwälderinnen und Westerwälder, den Sozialabteilungen der Verbandsgemeinden freien Wohnraum zu melden. Auch stehen die Verbandsgemeinden und der Westerwaldkreis hier in engem Austausch mit den etablierten Hilfsorganisationen sowie privaten Netzwerken. Insbesondere weist der Landrat auf den dringenden Aufruf des DRK für Blutspenden für Menschen in der Ukraine hin. Termine in der Nähe sind unter www.drk-blutspende.de einsehbar.

Die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises hat für alle Hilfsinitiativen ein FAQ des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration auf der Homepage verlinkt. Auch findet man unter www.westerwaldkreis.de fortlaufend weitere aktuelle Informationen. Zudem wurde für konkrete Rückfragen das Mailpostfach Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! eingerichtet. (Quelle Westerwaldkreis)