Limburg-Weilburg. Schwarz-Weiß ist die feine Art des Fotografierens und außerdem wieder groß in Mode. Es ist beileibe nicht nur die Kraft der Farblosigkeit, wie es der Ausstellungstitel vermitteln könnte, es ist nur anders und erinnert ein wenig an die Anfänge der Fotografie. Statt in farbig akzentuierten Motiven dominieren mit feinen Grauabstufungen die beiden Farbtöne schwarz und weiß, wie sie derzeit in interessanten Aufnahmen auf drei Ausstellungsetagen im Limburger Kreishaus präsentiert werden. Es sind wieder einmal sehenswerte Motive, zum großen Teil aus dem Landkreis Limburg-Weilburg, aber auch einige Aufnahmen aus europäischen Nachbarländern. Die Pixel-AG der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg hat sich hierbei bevorzugt Motiven gewidmet, die sonst nicht in den fotografischen Vordergrund gerückt werden, fast ein Schattendasein führen und trotzdem große Dominanz in ihren Motiven hier ausdrücken. Landrat Michael Köberle freute sich, die inzwischen vierte Präsentation der Pixel-AG zu eröffnen.
Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung unter der Anleitung von Fotografenmeister Michael Schultes treffen sich derzeit einmal im Monat und nun zeigten sie ihre fotografische Ausbeute, die außerhalb der Dienstzeit entstanden ist. „Es sind Eindrücke, die beeindrucken“ so Landrat Michael Köberle, für den die Ausstellungseröffnung als neuer Landrat eine Premiere war. Die Idee stammte noch von seinem Vorgänger Manfred Michel, der selbst der Kunst eng verbunden ist. Köberles Dank ging besonders an Michael Schultes, der sichtlich stolz auf seine erwachsenen Schülerinnen und Schüler war. Jan Kieserg hatte sich der Limburger Fachwerkszene gewidmet. Eine alte Straßenlaterne und der Blick in ein besonderes Buch sind Zeichen seiner Bodenständigkeit und der Liebe zu unserer Heimat. Dieter Meuser erinnerte an einen alten historischen Einspännerpflug, der in einem Schuppen auf den Schrottplatz wartet und setzte diesem selten anzutreffenden Motiv ein modernes Ufo gegenüber. Ursula Michel widmete sich schemenhaften Wassergeistern und einem merkwürdigen Riesenrad, das nichts mit Kirmes zu tun hat. Heike Laux krabbelte mit ihrer Kamera ganz tief in gemaserte Holzteile und fotografierte eine beachtliche Schieflage. Lidwina Willert wandte den Blick und die Kamera nach oben und hielt wunderbare Wolkenbilder im Gegenlicht fest. Markus Heinritz hatte die Rolltreppe sowie eine begehbare Treppe im Visier und erinnert mit seiner heimeligen Aufnahme an ein altes bäuerliches Wohnzimmer, natürlich ohne Fernseher und Telefon. Ist Michael Schultes, der Fotograf, vielleicht auch ein Schachspieler? Er suchte mit der Linse nach dem „Königreich für ein Pferd“ auf dem Schachbrett und zeigt eine fast „dunkle“ Aufnahme vom Dehrner Schloss.
Die spannende Ausstellung in „Schwarz-Weiß“ ist noch bis Mitte Juli zu den üblichen Öffnungszeiten im Kreishaus in Limburg zu sehen. Der Eintritt ist frei.