Montabaur hat welche, Hachenburg auch – jetzt ist in der Kannenbäckerstadt Höhr-Grenzhausen ebenfalls ein Stadtführer aktiv. Die neue Aktion startet mit einem Quiz. Denn Stadtführer Kurt Frank hat eine Lügengeschichte in seine spannenden Schilderungen eingebaut. Am Ende wird die sogenannte „fake news“ aufgelöst – derjenige, der sie vorher errät, gewinnt einen Preis. Frank ist sich sicher, dass die Stadtführung auch etwas für Quizfreunde ist: „Beim Quellenstudium bin ich auf derart viele fast unglaubliche Geschichten gestoßen, dass mir die Idee dazu kam.“
Der neue Stadtführer informiert bei seinen nur 1,5 Kilometer kurzen Rundgängen (Start Keramikmuseum Westerwald) über Stadtgeschichte, Zeitgeschehen – aber vor allem über das Handwerk der Keramik, das die Region geprägt hat. Eingebunden in lustige Anekdoten über Personen der Stadt wird so interessierten Besuchergruppen ein komplexes Bild der Heimatgeschichte geboten.
Bei der Stadtführung spielen dramatische Ereignisse wie der Bombenangriff 1945, bei dem 38 Menschen den Tod fanden, ebenso eine Rolle, wie der hingerichtete Nazi-Widerstandskämpfer Hermann Geisen, nach dem eine Straße benannt ist. Nicht zu vergessen das entbehrungsreiche Leben von Josef Wittlich, der als einfacher Arbeiter wie besessen malte, und noch zu Lebzeiten als deutscher Andy Warhol gefeiert wurde. Frank, der sich intensiv in den vergangenen Jahren mit der Stadt- und Heimatgeschichte beschäftigt hat, bietet die kurzweiligen Führungen in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Kultur e.V. (GSK) an.
Für den GSK-Vorsitzenden Jürgen Johannsen ist das neue Angebot denn auch „eine interessante Bereicherung“, wie er sagt. Johannsen: „Wir freuen uns über das Engagement des neuen Stadtführers und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit.“ Neben möglichen Kurzbesichtigungen in Keramikwerkstätten und Ateliers entlang der Wegstrecke soll auch dem Stadtmuseum der GSK am Laiguegliaplatz ein Besuch abgestattet werden.
Anmeldungen für die etwa 90 Minuten dauernden Touren (8 Euro/p.P.) unter Tel. 0170/359 3334 (Kurt Frank) oder beim Kannenbäckerland-Touristik-Service Tel. 02624/19433.
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