Kennen Sie das auch? Man steht am Ostersonntag morgens auf, macht sich Kaffee, und zack - 2 Stunden später ist schon wieder Dezember. Das Leben hetzt an uns vorbei, und wir müssen gucken, dass wir irgendwie hinterher kommen. Expressversand, Schnellstraße, Eilzustellung, Fast Food, Turbo Diesel, Blitzkarriere, Speed Dating – zwischendurch mal ausatmen, kurze Pause, Augen zu, und dann aber wieder drauf auf den Zug und keine Zeit verlieren.
Die Welt ist ungerecht. Die Reaktionszeit für einen Atomschlag beträgt nur ein paar Minuten, eine Wahlperiode dagegen dauert 4 quälend lange Jahre. Und was macht GroKo dazwischen? Nickerchen. Ist ja kein Wahlkampf. Wir Menschen dagegen wollen alles gleichzeitig. Spannung und Entspannung. Das heißt: Zwischen zwei Geschäftsterminen schnell einen Crash-Kurs im Power-Relaxing mit Kompakt-Yoga bei meditativer Musik in fünffacher Geschwindigkeit, und am Ende hat uns der Fahrtenschreiber des Lebens tiefe Streßfalten ins Gesicht graviert. Macht aber nix. Kurz straffen, liften, Botox, und weiter geht’s.
Aber eigentlich ist Schnelligkeit nichts anderes als Langsamkeit. Nur eben kürzer. Und bedenke, Mensch: Eine Analog-Uhr, die täglich 1 Sekunde zu schnell läuft, geht nur alle 118 Jahre richtig. Eine Uhr, die steht, zweimal am Tag. „Mit Vollgas in die Sackgasse“ wird ein Programm rund um alles, was zu schnell ist. Oder zu langsam. Oder genau richtig. Ein Programm von Burnout bis Buddhismus zwischen Kontinentaldrift und Lichtgeschwindigkeit. Und auch das wird mal wieder - typisch Sauer – ein kabarettistischer Hochgeschwindigkeitsabend, der es sich trotzdem nicht nehmen lässt, auch mal ein Loblied auf die Faulheit zu singen. Denn Faulheit ist nichts anderes als die Kunst, vorsorglich schon mal Pause zu machen, bevor man müde wird.
Am Freitag, 18.11.2016 um 20 Uhr im Kulturzentrum "Zweite Heimat" in Höhr-Grenzhausen. Karten sind erhältlich unter Tel.: 02624/7257 oder online unter www.juz-zweiteheimat.de.
JUGEND- & KULTURZENTRUM „ZWEITE HEIMAT“