Hachenburg, 6. Mai 2024 (primo PR): Mit einer stimmungsvollen Eröffnungsfeier ist am 3. Mai 2024 der neue Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Westerwald unter dem Dach der Deutschen Kinderhospiz Dienste in der Innenstadt von Hachenburg an den Start gegangen. An der Spitze des neuen Standortes der Deutschen Kinderhospiz Dienste steht die Koordinatorin Doro Meurer. Kooperationspartner und Unterstützer vor Ort ist die in der Region bekannte Summerfield Kids Foundation mit deren Vorstand Matthias Distel aka Ikke Hüftgold. Weitere regionale Organisationen und Firmen haben aktuell mit großzügigen Spenden geholfen, den Aufbau des Dienstes zu ermöglichen. Zukünftig werden von hier aus bis zu 240 Kinder und Jugendliche im Westerwald begleitet, die schwerstkrank sind und möglicherweise niemals erwachsen werden.
Für die Begleitung der betroffenen Familien werden im ersten Schritt interessierte Mitmenschen in einem Befähigungskurs ausgebildet. Doro Meurer steht unter 0157-77443498 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! für Rückfragen zur Verfügung. Weitere Infos: www.foerderverein-kinderhospizarbeit-ww.de. Spendenkonto: Westerwald Bank eG; IBAN: DE06 5739 1800 0027 7792 04
Die Deutschen Kinderhospiz Dienste setzen sich für Familien ein, die ein todkrankes Kind betreuen und in ihrem herausfordernden Alltag dringend Hilfe benötigen. Vor Kurzem hat der Bundesverband Kinderhospiz bei einer Pressekonferenz im Zusammenspiel mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus die geschätzte Zahl der Familien, die ein erkranktes Kind haben, dramatisch nach oben korrigiert, nämlich verdoppelt. Nicht 50.000, sondern 100.000 Familien sind demnach bundesweit von dem Schicksal betroffen, ein lebensverkürzend oder lebensbedrohlich erkranktes Kind zu haben; für den Westerwald ergibt sich daraus die Anzahl von 240 betroffenen Kindern und Jugendlichen.
„Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass es ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste gibt, die über ihre vielen Ehrenamtlichen regelmäßig zumindest einen kleinen Teil an Entlastung in die Familien bringen“, sagt Michael Cremann, Geschäftsführer der Deutschen Kinderhospiz Dienste, unter deren Dach sich die mittlerweile sechs Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste in Bochum, Dortmund, Frankfurt, Regensburg, Schwerin und im Westerwald vereinen.
Der Aufbau des neuen Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes in Hachenburg wurde maßgeblich von der Summerfield Kids Foundation unterstützt. Nicht nur mit Geldspenden, sondern auch in der Organisation der Handwerkerarbeiten, um die Räumlichkeiten für die Deutschen Kinderhospiz Dienste entsprechend auszustatten. „Wir danken Matthias Distel und seinem Team sehr herzlich für diese praktische und finanzielle Hilfe, ohne die wir nicht so schnell eröffnet hätten“, erläutert Doro Meurer. „Auch den weiteren Spendern sei Dank - vorrangig und exemplarisch sei hier die Else Schütz Stiftung genannt - die uns gerade in den letzten Wochen großzügig unterstützt haben.“
Für Familien mit todkranken Kindern ist das Geld knapp
Trotz der Verpflichtung der Krankenkassen (Hospiz- und Palliativgesetz – kurz HPG – von 2015), den Ausbau der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit flächendeckend zu fördern, ist die Mehrzahl der betroffenen Familien mit einem lebendverkürzend erkrankten Kind nach wie vor allein. Sie jonglieren mit den Belastungen des Alltags, die nicht nur die direkte Betreuung des erkrankten Kindes umfassen, sondern auch die Sorge um gesunde Geschwister, den Haushalt, die Arbeit und finanzielle Schwierigkeiten, die durch die Situation oft verstärkt werden.
„In der Realität decken die Erstattungssätze der Krankenkassen für ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit lediglich 20 bis 60 Prozent der laufenden Betriebskosten ab. Dennoch ist die kontinuierliche Pflege schwerstkranker Kinder nur durch eine stabile familiäre Umgebung möglich, unterstützt von engagierten Mitarbeitenden der Deutschen Kinderhospiz Dienste, sei es ehrenamtlich oder hauptamtlich”, so Michael Cremann. Einige bedeutsame Dienstleistungen wie Geschwistergruppen und die individuelle Betreuung für gesunde Geschwister zur Förderung ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung ihrer Resilienz sind nicht durch die Krankenkassen abgedeckt. Daher spielen Spenden eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung und Erweiterung dieser Unterstützungsangebote. (Quelle