Am 11. April ist wieder der Welt-Parkinson-Tag. Hans-Jürgen Eck ist auch einer der Menschen, die seit Jahren mit der Diagnose Parkinson leben müssen. Genauer gesagt mit dem Rigor-Typ, der sich durch eine merkliche Steifheit des Körpers auszeichnet. Auch wenn sich der Zustand des Steedeners die letzten Jahre spürbar verschlechtert hat, versucht der Rentner, das Beste aus seinem Leben zu machen.
Bis 2010 war Hans-Jürgen Eck noch als Krankenpfleger in einem Alten- und Pflegeheim tätig. Nach der Parkinson-Diagnose 2014 bei einem Neurologen in Wiesbaden konnte er sich endlich einige Probleme erklären, die ihm bereits vor fünf bis zehn Jahren an sich aufgefallen waren. Zum Beispiel hatte die Feinmotorik in seinen Händen nachgelassen. Der Steedener bekam dadurch Probleme, Hemdknöpfe zu schließen und bei einer Tätigkeit mit dem Hammer fiel ihm dieser aus der Hand. Hans-Jürgen Eck vermutete damals noch einen Zusammenhang mit den Symptomen seiner rheumatoiden Erkrankung und dem älter werden.
2011 musste der Steedener dann aufgrund einer Burnout-Erkrankung mit 57 Jahren in Rente gehen. Die damals noch nicht bekannte Parkinson-Erkrankung machte ihm da noch wenig zu schaffen. Von daher suchte er sich in dieser Zeit neue Betätigungsfelder und fand eines beim örtlichen Heimat- und Geschichtsverein. Eck half, das Heimatmuseum -die Steedener Stuben- mitaufzubauen. Dies machte er mit viel Freude. „Das hat mich wieder ausgelastet“, sagt Hans-Jürgen Eck. Durch seine Recherchearbeit für das Museum musste er viel lesen und am PC sitzen. Aber die Erfolge taten ihm gut und Parkinson war weit weg. Eck nahm regelmäßig seine Medikamente und ging ein bis zwei Mal im Jahr zum Neurologen. Zu dieser Zeit war es ihm auch noch ohne Probleme möglich, längere Spaziergänge in Steeden und Umgebung zu machen. „Mir ging es durch die Medikamente zu dieser Zeit recht gut“, erzählt Eck, doch das blieb leider nicht so. Nach und nach kamen die Symptome immer mehr zum Vorschein. Seit 2018 fällt es dem Parkinson-Kranken immer schwerer, längere Strecken zu gehen. Die Muskulatur in den Oberschenkeln verkrampft sich immer öfter. Nachts bekommt er regelmäßig Muskelkrämpfe, so dass auch der Schlaf gestört ist. Da er durch seine unruhigen Beine und seinen unruhigen Schlaf, der auch ein Symptom des Parkinson-Syndroms ist, ein getrenntes Schlafzimmer hat, fällt dies, außer dass er morgens länger schläft, nicht weiter auf.
Ecks Familienmitglieder und Freunde wissen von seiner Parkinson-Erkrankung. Der Betroffene ist von Anfang an offen ihr umgegangen.
Hans-Jürgen Eck berichtet, dass die Symptome und Einschränkungen durch Parkinson zunehmen. Folglich muss er sein Leben immer mehr an seine Erkrankung anpassen. „Die Wege, die ich zurücklegen kann, werden immer kürzer. Auch die Körperkraft in den Muskeln nimmt ab“, so Hans-Jürgen Eck. Neue Symptome wie Konzentrationsschwäche und Wortfindungsstörungen treten vermehrt auf.
Laut Eck ist Parkinson eine On-Off-Erkrankung. Das heißt, es gibt Momente, in denen es dem Erkrankten gut geht, aber auch solche, in denen es ihm von einem auf dem anderen Moment wieder schlechter geht. Es kann, wie Eck berichtet, im schlimmsten Fall sogar zu einem „Freezing“ führen, dass er sich vorübergehend gar nicht mehr bewegen kann. Hans-Jürgen Ecks aktuelle Situation: „Bei mir überwiegt auch heute noch die On-Zeit und die Off-zeiten sind nur wenig ausgeprägt. Somit kann ich meine Tätigkeiten zuhause und in den Vereinen weiterhin, wen auch in eingeschränkter Weise ausführen“. Eck sagt, dass es sehr wichtig so weit wie möglich weiterhin ein aktives Leben zu leben, da dies neben der Medikation die beste Therapie sei, um den Verlauf der Krankheit weiter hinauszuzögern. Eck rät: „Immer in Bewegung bleiben, körperlich und geistig“. Das geistig sei wichtig, um seine Denk- und Reaktionsfähigkeit zu trainieren. Schließlich sei ja bekannt, dass ein gewisser Anteil von Parkinson-Erkrankungen zu Demenz führen könne.
2023 ist Eck dann in die Parkinson-Regionalgruppe Limburg-Weilburg eingetreten, wo er sich einmal im Monat mit anderen Betroffenen austauschen, Bewegungsübungen machen und hin und wieder auch Fachvorträge hören kann. Wer Fragen zum Thema Parkinson bzw. zur heimischen Selbsthilfegruppe hat, erreicht Ingrid Schäfer unter Telefon 06472 7222, Christina Adam Geis unter 06471 41849 und Hans Jürgen Eck unter 0151 56932958. (Quelle Kreis Limburg Weilburg)