Caritas-Angebote wie das „Café Nächstenliebe“ wären ohne ehrenamliches Engagement nicht möglich
REGION. Am 5. Dezember feiern wir den Internationalen Tag des Ehrenamts – einen Tag, der die unermüdliche Hingabe und das bedingungslose Engagement all jener würdigt, die ihre Zeit, Energie und Talente einsetzen, um anderen zu helfen. Das Ehrenamt ist eine unschätzbare Säule unserer Gesellschaft und bleibt ein lebendiges Symbol für Solidarität und Mitgefühl.
Gerade in Deutschland ist ehrenamtliches Engagement allgegenwärtig: Laut dem Bundesministerium des Inneren und für Heimat setzen sich hierzulande rund 29 Millionen Menschen für das Gemeinwohl ein. Ihr Engagement ist sehr unterschiedlich. Die einen sind Retterinnen und Retter, wenn die Not am größten ist. Sie löschen Feuer, bekämpfen Naturkatastrophen oder leisten Erste Hilfe.
Andere wiederum übernehmen Aufgaben im Sportverein, begleiten Menschen mit Beeinträchtigungen im Alltag, unterstützen Senioren oder kümmern sich um die Integration von Geflüchteten. Auch die Arbeit der Caritas wäre ohne die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter undenkbar.
„Ehrenamtliches Engagement ist und bleibt unersetzlich, da es eine Nähe zum Menschen vor Ort schafft, die hauptamtliche Arbeit schwer leisten kann“, sagt Rainer Lehmler, der seit 2012 als Referent für den Bereich Gemeindecaritas beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn tätig und somit erster Ansprechpartner für die rund 250 Frauen und Männer ist, die sich ehrenamtlich beim Caritasverband engagieren. Tätig sind die Ehrenamtlichen unter anderem als Familienpatinnen, sie organisieren und begleiten Gottesdienste und andere Aktionen im Bereich der Behindertenhilfe oder bieten Betreuungsangebote wie Sitztanz und Spielkreise in den Altenzentren an. Andere wiederum engagieren sich bei den Caritas-Sozialsprechstunden in Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach, packen in den Anziehpunkten in Montabaur und Lahnstein mit an oder unterstützen Angebote wie das beliebte Sonntagscafé in Lahnstein.
Bei Letzterem hat Agnes Schug-Speyerer ihre Berufung gefunden. Die 71-jährige Lahnsteinerin ist eine von insgesamt vier Ehrenamtlichen, die die Veranstaltung im Café Nächstenliebe regelmäßig bereichern. Die Nachmittage finden an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat in dem liebevoll eingerichteten Mehrgenerationencafé im Caritas-Altenzentrum St. Martin in Lahnstein statt und sind stets gut besucht. Im Schnitt 30 Personen, darunter Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Haus, Familienangehörige, aber auch Bürgerinnen und Bürger aus Lahnstein genießen bei einer Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen das gemütliche Ambiente und die nette Gesellschaft. „Wenn im Sommer die Terasse geöffnet ist, sind es auch schon mal noch mehr Besucher“, berichtet Agnes Schug-Speyerer, die die Gäste willkommen heißt, von Tisch zu Tisch geht, Kaffee und Kuchen serviert, plaudert – und ihnen vor allem ein offenes Ohr leiht. „Es ergeben sich immer tolle Gespräche, mal erzähle ich, mal höre ich nur zu. Ich finde es faszinierend, welche zum Teil spannenden Biografien die Menschen haben“, berichtet die rüstige Seniorin von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit.
„Ohne unsere Ehrenamtlichen wäre das Sonntagscafé nicht möglich, sie sind die guten Seelen im Café Nächstenliebe“, sagt Heiko Hastrich, der seit 2021 im Auftrag der Caritas und der katholischen Kirchengemeinde als Sozialraummanager in Lahnstein tätig ist und unter anderem die regelmäßigen Sonntagscafés organisiert. „Wir sind ein Ort der Begegnung. Wir sind hier mittendrin und barrierefrei“, erklärt Hastrich, „daher kommen die Menschen gerne ins Café Nächstenliebe“. Zugänglichkeit, Offenheit und Teilhabe sind hier nicht nur leere Worte – sie werden hier gelebt.
Genau dies hat Agnes Schug-Speyerer auch von Anfang an so begeistert und machte ihr vor rund sechs Jahren die Entscheidung leicht, sich bei der Caritas ehrenamtlich zu engagieren. Damals war das Altenzentrum St. Martin gerade mitten im Umbau, und das Sonntagscafé fand vorübergehend in einer benachbarten Turnhalle statt. Mit dem Umzug zurück ins Altenzentrum und der Neueröffnung des Cafés im vergangenen Frühjahr, wurde das Angebot noch mal aufgewertet. „Das Café Nächstenliebe ist einfach hübsch geworden, die Menschen sind alle so nett“, schwärmt Schug-Speyerer und lobt insbesondere auch das gute Miteinander von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen: „Wir sind ein tolles Team!“ Ein Highlight war für die 71-Jährige der Heiligabendtreff, der vergangenes Jahr seine gelungene Premiere feierte: „Das war ein festlicher Nachmittag in tollem Ambiente“, sagt die Ehrenamtliche, die sich schon auf die Neuauflage am 24. Dezember freut.
„Das Miteinander fördern, Menschen zusammenbringen“, lautet das Motto im Café Nächstenliebe. Für Agnes Schug-Speyerer ist es fast schon ein Lebensmotto. Früher arbeitete sie als pädagigische Fachkraft unter anderem im Sonderpädagogischen Bereich. „Ich war aber nebenbei schon immer auch ehrenamtlich tätig, habe mich unter anderem bei der Telefonseelsorge und beim Kinderschutzbund engagiert“, erzählt sie. Mittlerweile bringt sie sich unter anderem in Lahnstein beim Café International mit ein, gibt geflüchteten Kindern Förderunterricht und betreut regelmäßig für ein paar Stunden ein Kleinkind in der Nachbarschaft. „Du mit deiner sozialen Ader“, würden ihre eigenen, schon erwachsenen Kinder immer sagen, wenn sie beispielsweise von ihrer Arbeit im Café Nächstenliebe erzählt. Von ihrem Weg abbringen lässt sich die 71-jährige Lahnsteinerin davon nicht. „Das Ehrenamt hält geistig fit und bereichert das Leben. Zudem erhält man von den Menschen so viel Dankbarkeit“, erklärt sie. „Es ist einfach befriedigend, nach Hause zu kommen und zu wissen, man hat etwas Gutes getan“, sagt Agnes Schug-Speyerer mit einem freundlichen Lächeln und betont: „Ohne das Ehrenamt würde mir was fehlen!“
Weitere Infos rund um das Ehrenamt beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn gibt es bei Rainer Lehmler, Referent Gemeindecaritas, unter Telefon 02602/160669 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. (Quelle Caritas WW)