Bad Marienberg (shg) Wichtige Schritte in die Zukunft hat die Synode des Evangelischen Dekanats Westerwald auf ihrer Herbsttagung in Bad Marienberg beschlossen. Das Gremium war in der Aula des Evangelischen Gymnasiums zusammengekommen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Synode, Volker Siefert, folgte eine Andacht von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer. Im Anschluss wurden die neuen Synodenmitglieder verpflichtet. Danach boten Dekan Dr. Axel Wengenroth und der stellvertretende Dekan Benjamin Schiwietz einen Einblick in ihre Arbeit der letzten Legislaturperiode und stellten sich zur Wiederwahl für die kommenden sechs Jahre. Dr. Axel Wengenroth betonte, Mitmenschlichkeit und Solidarität im Namen Christi zu bezeugen, sei ihm ein großes Anliegen.
„Wir haben nicht nur auf uns selbst zu schauen, sondern auch auf die Gesellschaft im Ganzen. Es braucht eine deutliche Profilierung gegen Hass und ein Eintreten für die Schwachen“, so der Dekan. Benjamin Schiwietz berichtete über das gemeindepädagogische Konzept des Dekanats, dass sich aufgrund wechselnder Bedingungen schwierig gestaltet habe, aber stringent weiterverfolgt werde. Es sieht vor, dass die Regionen des Dekanats mit je einem fest zugeordneten Gemeindepädagogen oder einer Gemeindepädagogin versorgt werden. Zudem gingen die beiden Redner auf die Entwicklung des Digitalen ein. Die Corona-Pandemie habe in der Mitte ihrer Dienstzeit der Dekane vieles schwieriger gemacht, aber auch Kreativität für Video-Gottesdienste der Gemeinden und andere digitale oder kontaktarme Angebote freigesetzt. Was Gottesdienste beträfe, seien alle wieder zu Präsenzveranstaltungen zurückgekehrt. „Es hat sich gezeigt: ein wesentliches Element unserer Gemeinschaft ist das physische Zusammenkommen“, so das Fazit des Dekans. Videokonferenzen als Mittel zu Gremientreffen und Teamsitzungen hätten sich aber bewährt. In einer anschließenden Fragerunde brachten die Synodalen die Themen Pfarrermangel im Westerwald, Gemeindeentwicklung und der geistlichen Dimension des Dekanats in die Diskussion ein. Im Anschluss sprachen die Synodalen Dr. Axel Wengenroth und Benjamin Schiwietz ihr Vertrauen für eine weitere Amtszeit aus. Der nächste Tagesordnungspunkt sah die Nachwahl eines Mitgliedes des Dekanatssynodalvorstandes (DSV) vor, da Pfarrerin Lisa Tumma zum 1. November eine Stelle außerhalb des Dekanats annimmt und aus dem Gremium ausscheidet. Die Synode wählt daraufhin mit großer Mehrheit Pfarrerin Anja Jacobi aus der Evangelischen Kirchengemeinde Neunkirchen in den DSV. Im Anschluss befasste sich Präses Volker Siefert mit der Öko-Bilanz des Dekanats. Er konnte von der erfolgreichen Zertifizierung des Dekanatsgebäudes Karl Herbert Haus mit dem Umweltlabel „Grüner Hahn“ berichten. Zudem stellte er die Möglichkeit einer kostengünstigen Finanzierung eines Klimaschutz-Koordinators auf Dekanatsebene vor. Die Idee sollen die Synodalen nun in ihren Kirchenvorstanden erörtern. In einem Bericht der Regionalverwaltung Rhein-Lahn – Westerwald ging es unter anderem um die Bezahlung der Organisten in den Kirchengemeinden, die durch gesetzliche Vorgaben geändert werden muss, was einige Fragen aufwirft. Dann ging es weiter zu einem weiteren sehr zukunftsweisenden Thema: der Bildung der Nachbarschaftsräume des Dekanats. In einem kirchenweiten Prozess innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau namens EKHN2030 gehen Kirchengemeinden Kooperationen ein, um künftig über gemeinsames Personal, Büros und Gebäude zu verfügen. Das, von der Landessynode beschlossene Ziel, ist es, Synergien zu fördern und Kosten zu senken. Das Evangelische Dekanat Westerwald soll in Zukunft in sechs Nachbarschafträumen agieren, die über multiprofessionelle Teams aus Pfarrpersonen, Gemeindepädagog*innen und weiteren Mitarbeitenden bestehen sollen. Der, in den Gemeinden, gut vorbereitete Prozess führte zu einer schnellen positiven Beschlussfassung. Die – noch namenlosen - Nachbarschaftsräume umfassen: Nordwest: Alpenrod, Altstadt, Hachenburg, Kroppach; Nord: Bad Marienberg, Kirburg, Unnau; Nordost: Emmerichenhain, Liebenscheid, Neukirch, Neunkirchen, Rabenscheid, Rennerod;
West: Trinitatisgemeinde, Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, Nordhofen, Selters; Ost: Gemünden, Wallmerod, Westerburg, Willmenrod und Süd: Alsbach, Höhr-Grenzhausen, Montabaur, Neuhäusel, Ransbach-Baumbach-Hilgert, Wirges. Im Anschluss bot der Ausschuss für Mission und Ökumene einen Überblick über die kürzlich erfolgte Reise einiger Ausschussmitglieder nach Indonesien zur Partnerkirche GKPS in Nordsumatra. Die Synodalen votierten mehrheitlich für den eingebrachten Beschlussvorschlag, mit der Partnerschaftsarbeit des benachbarten Dekanats an der Dill zu fusionieren, um künftig den Kontakt mit der GKPS gemeinsam zu gestalten. Zum Schluss der Synode stimmten die Synodalen noch zwei Anträgen an die Landessynode zu. Die Synodalen möchten eine bessere personelle Ausstattung der Notfallseelsorge erwirken und das jahrzehntelang nicht angepasste Fortbildungsbudget für Mitarbeitende und Pfarrpersonal erhöhen lassen. Dekan Dr. Axel Wengenroth schloss die Synode mit einem Segen. Präses Volker Siefert kündigte die Frühjahrssynode des Evangelischen Dekanats Westerwald für Freitag, den 8. März 2024 an. (Quelle Evangelisches Dekanat WW)