Hitze und Hitzeschutz sind nicht erst seitdem für alle spürbaren Klimawandel ein Thema. Schon früher gab es im Sommer Hitzeperioden, die insbesondere für ältere und kranke Menschen, aber auch für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden konnten. Heute wie damals gilt: Vorsorge ist der beste Schutz.
Passend zum bundesweiten Hitzeaktionstag, einer Initiative der Bundeärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V. (KLUG), am 14. Juni informiert das Gesundheitsamt des Westerwaldkreises über einfache, aber wichtige Hitzeschutztipps.
Den Körper kühlen
Mit kleinen Kniffen wie nassen Tüchern auf Armen, Beinen, Gesicht oder Nacken kann der Körper von außen gekühlt werden. Einen ähnlichen Effekt hat das Befeuchten der Haut per Schwamm oder Sprühflasche mit Wasser. Duschen oder (Fuss-)Bäder ermöglichen ebenfalls eine gute Abkühlung, sollten aber nicht zu kalt gewählt werden.
Arbeits- und Aufenthaltsorte kühlen
Das Lüften von Räumen bietet sich in der Nacht, sofern dies gefahrlos möglich ist, und am frühen Morgen an, wenn die Außentemperatur gefallen ist. Tagsüber hilft das Verdunkeln von Fenstern zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung mit Vorhängen, Jalousien, Rollläden oder Markisen. Unbenutzte Elektrogeräte sollten besser ausgeschaltet werden, da diese auch im Stand-by-Modus Wärme erzeugen.
Leicht verdauliche Kost essen und ausreichend trinken
Mehrere kleine leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt belasten den Körper weniger als große und schwere Gerichte. Empfehlenswert sind leicht verdauliche Speisen beispielsweise Salate, wasserreiches Obst und Gemüse wie Gurken, Tomaten, Erdbeeren und Melonen. Wasser und ungesüßte Tees sind die erste Wahl bei Getränken. Alkohol und zu viel Koffein können den Körper zusätzlich austrocknen. Sehr kalte Getränke können Magenbeschwerden hervorrufen.
Angemessene Kleidung tragen
Bei hohen Temperaturen empfiehlt es sich, helle, luftige oder atmungsaktive Kleidung zu tragen, deren Fasern die ausgeschwitzte Feuchtigkeit schnell an die Luft weitergeben. Im Freien darf ein Sonnenschutz nicht fehlen. Dies kann durch geeignete Kleidung einschließlich einer Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor sichergestellt werden.
Gegenseitig helfen
Kranke oder ältere Menschen brauchen an Hitzetagen oft zusätzliche Hilfe. Schon das Erledigen von Alltagskleinigkeiten kann bei einem Besuch von Familienmitgliedern, Freunden und Nachbarn, besonders die, die allein leben oder viel Zeit allein zu Hause verbringen, hilfreich sein. Bei einer Auffrischung des Erste-Hilfe-Kurses wird auch der richtige Umgang mit Hitzenotfällen und anderen Notfällen vermittelt.
Mit Arzneimitteln richtig umgehen
Bei der Einnahme von Medikamenten sollte vor einer Hitzewelle der Arzt oder die Ärztin konsultiert werden, um die Medikamente auf Hitzeverträglichkeit prüfen zu lassen. Die Aufbewahrungshinweise in der Packungsbeilage von Arzneimitteln sind zu beachten. Arzneimittel dürfen aber keinesfalls selbstständig abgesetzt, ihre Dosierung oder das Einnahmeschema verändert werden.
Auf schwere körperliche Aktivitäten in der Sonne verzichten
Nach Möglichkeit sollte der Alltag an die Temperaturen einer Hitzewelle angepasst und die kühleren Morgen- und Abendstunden für körperliche Aktivitäten und Erledigungen genutzt werden. Der Aufenthalt im Schatten ist immer zu bevorzugen. Kinder und Tiere dürfen auf keinen Fall im parkenden Auto zurückgelassen werden.
Im Notfall
Wenn Personen trockene, warme Haut aufweisen und Bewusstseinsstörungen, Krämpfe und/oder eine Bewusstlosigkeit auftreten, muss unverzüglich ein Arzt oder Krankenwagen gerufen werden.
Bis zum Eintreffen des Notarztes ist Folgendes zu tun:
• Die betroffene Person bis zum Eintreffen des Rettungsteams an einen kühleren Ort bringen.
• Wenn der Patient noch ansprechbar ist, ihn mit leicht erhöhtem Oberkörper lagern. Bei Bewusstlosigkeit die stabile Seitenlagerung anwenden.
• Beengende Kleidung öffnen. Körperregionen, die sich heiß anfühlen, mit kühl-feuchten Tüchern und durch Zufächeln von Luft kühlen.
• Person leicht zudecken, wenn diese friert und sich die Haut nicht heiß anfühlt.
• Wenn die Person wach und nicht verwirrt ist, sich nicht erbricht und ihr nicht übel ist, schluckweise Mineralwasser oder abgekühlten Tee zu trinken geben. (Quelle Westerwaldkreis)