Die Geburt eines Kindes ist einer der bedeutendsten Momente im Leben – und verdient eine verlässliche, wohnortnahe und qualitativ hochwertige Betreuung. Doch genau diese Versorgung ist in Rheinland-Pfalz zunehmend gefährdet. Immer mehr geburtshilfliche Stationen schließen, besonders im ländlichen Raum. Nun droht durch den neuen Hebammenhilfevertrag eine weitere Verschärfung der Lage – und das trifft vor allem die freiberuflichen Beleghebammen, die in vielen Kliniken das Rückgrat der Versorgung darstellen.
„Ab dem 1. November 2025 gilt der neue Vertrag, der zwar Verbesserungen für angestellte und außerklinisch tätige Hebammen bringt, die Beleghebammen aber finanziell benachteiligt. Viele von ihnen fürchten um ihre wirtschaftliche Existenz – und kündigen bereits heute ihre Verträge. Das gefährdet die flächendeckende Geburtshilfe in unserem Land. Im Westerwald würde dies konkret die Geburtshilfe im Krankenhaus Dernbach treffen, denn dort wurde im letzten Jahr auf das System der Beleghebammen umgestellt,“ so Jenny Groß.
In Rheinland-Pfalz begleiten Beleghebammen rund 20 Prozent aller Geburten in Kliniken – in manchen Regionen sind es sogar bis zu 30 Prozent. Ohne gezielte Maßnahmen drohen massive Versorgungslücken, insbesondere in strukturschwachen Gebieten und während der Urlaubszeiten.
Deshalb hat die CDU-Landtagsfraktion ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgelegt. „Wir fordern die Landesregierung auf, sich für Nachverhandlungen des Vertrags auf Bundesebene einzusetzen, die Landesförderprogramme auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und vor Ort flexible Lösungen mit Kommunen und Kliniken zu entwickeln. Nur so können wir die Geburtshilfe in Rheinland-Pfalz sichern – und den Hebammen endlich die Anerkennung und Unterstützung geben, die sie verdienen,“ führt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Jenny Groß, den Vorstoß der Landtagsfraktion aus. (Jenny Groß)