Auch in diesem Jahr überprüft der Übertragungsnetzbetreiber Amprion seine Höchstspannungsfreileitungen (220 und 380 Kilovolt) vom Hubschrauber aus. Die Flüge beginnen Mitte Januar und dauern voraussichtlich bis Mitte März.
Kontrolliert werden etwa 4.000 Stromkreis-Kilometer im gesamten Amprion-Netzgebiet, das von der Nordsee bis zu den Alpen reicht. Falls es witterungsbedingt zu angespannten Netzsituationen kommen sollte, ist es umso wichtiger, dass das Stromnetz technisch fehlerfrei arbeitet. Deshalb will der Übertragungsnetzbetreiber mögliche Schäden an Freileitungen frühzeitig erkennen und beheben. Die Prüfung geschieht mit Hilfe von Infrarotkameras am Hubschrauber.
Höchstleistungen für ein stabiles Stromnetz
Für Hubschrauberpiloten ist die Leitungsbefliegung immer wieder eine Herausforderung, da sie zum Teil in niedriger Flughöhe sehr nah an die Masten und Leitungen heranfliegen müssen.
Bei einer Fluggeschwindigkeit von 30 bis 40 km/h kontrollieren die Infrarotspezialisten mit speziellen hochauflösenden Infrarotkameras die Freileitungen. Aus der Luft sind viele Schäden leichter erkennbar als vom Boden. Es geht vor allem um Seilschäden und thermische Auffälligkeiten, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Die Mängel werden von Amprion-Mitarbeitenden erfasst, nach der Rückkehr ausgewertet und später durch Monteure behoben. Gravierende Schäden werden sofort gemeldet und umgehend beseitigt.
Kontrollen aus der Luft mittels Infrarot-Thermographie werden bereits seit mehreren Jahren erfolgreich eingesetzt. Diese Inspektionen ergänzen visuelle Kontrollen und Kontrollen vom Boden aus, bei denen es insbesondere um Schäden am Mast, etwa verbogene Maststreben oder defekte Fundamente geht.
Ein weiterer Vorteil der Leitungsbefliegungen: Amprion erhält innerhalb weniger Wochen einen Überblick über viele tausend Leitungskilometer des Höchstspannungsnetzes. (Quelle amperion)