Wie steht es um die Situation auf dem heimischen Arbeitsmarkt und wie entwickelt sich
der Ausbildungsmarkt? Jährlich besucht die Landtagsabgeordnete Jenny Groß die
Agentur für Arbeit mit ihrem Sitz in Montabaur und spricht mit Geschäftsführer Elmar
Wagner über arbeitsmarktpolitische Themen und Fragestellungen.
Aktuell stagniere die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Montabaur, sowohl im Juli
als auch im August diesen Jahres lag sie bei 4 Prozent. Wagner erläuterte: „Im Sommer
melden sich insbesondere viele junge Leute arbeitslos, da sie eine Ausbildung beendet
haben und ein Neustart bevorsteht. Die Jugendarbeitslosigkeit ist in diesem Jahr recht
hoch mit 4,1 Prozent, sie sinkt aber wieder.“ Die konjunkturelle Arbeitslosigkeit steige
auf 3.871 Personen, die sich im SGB II befinden.
Zum Vergleich: Ein Anstieg um 3,9 Prozent mit Blick auf das vorangegangene Jahr.
Besprochen wurde auch das Bürgergeld. Hier wird es wichtig sein, dass die Menschen,
die arbeiten möchten, eine Stelle finden und diejenigen, die die Arbeitsangebote
ablehnen auch spürbar merken, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat. Auch über das
Lohnabstandsgebot wurde gesprochen.
Landtagsabgeordnete Jenny Groß machte deutlich: „Es ist dem Arbeitnehmer nicht
mehr zu erklären, wenn er für seine tägliche Arbeit weniger erhält als ein Arbeitsloser.
Der Anreiz auf dem Arbeitsmarkt muss sein, dass Sozialhilfeleistungen deutlich geringer
ausfallen als die Verdienstmöglichkeiten.“ Dies bestätigten ihr auch die Unternehmer
und Arbeitnehmer, mit denen sie als Abgeordnete ebenfalls im regen Austausch stehe.
Im Westerwaldkreis sei die Zahl der Arbeitslosen im August 2024 auf 4.538 angestiegen,
damit liegt sie ein knapper halber Prozentpunkt über dem Wert des Vorjahres, so
Agenturchef Elmar Wagner.
Spannend sei auch die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt. Hier stieg die Zahl der
Bewerber um 2,7 Prozent auf 1.995, im Vergleich dazu sank die Zahl der offenen Stellen
von 2.179 auf 2.049, davon bleiben jedoch viele unbesetzt. Denn auch wenn rein
rechnerisch für alle Bewerber eine Lehrstelle in der Region verfügbar war, passen
Angebot und Nachfrage nicht deckungsgleich zueinander. Zahlreiche Betriebe warten
noch auf Bewerbungen und auf der anderen Seite tun sich viele Jugendliche schwer mit
der Berufswahl. Wichtig war Geschäftsführer Wagner und der Landtagsabgeordneten
Groß, dass die jungen Menschen, die eine Ausbildung beginnen und diese dann
abbrechen, mit intensiver Unterstützung von der Agentur für Arbeit begleitet werden. Es
braucht eine Begleitung junger Menschen, damit sie nicht aus dem Raster fallen.
Wagner verwies auf die Berufsberatung seiner Agentur und dass sich dort die
Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben oder sich neu orientieren
möchten jederzeit beraten lassen können.
Am Ende bedankten sich die beiden Gesprächspartner und vereinbarten, zu den
Transformationsprozessen in der Wirtschaft und ihren arbeitsmarktlichen Auswirkungen
im regelmäßigen Austausch zu bleiben. (Quelle Jenny Groß)