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Angebot trägt zum guten Start ins Leben bei

Mainz. Die Nachfrage nach Beratung in den katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen in Rheinland-Pfalz ist groß. So suchten im vergangenen Jahr insgesamt gut 7.200 Ratsuchende die 34 katholischen Beratungsstellen auf, wie die Jahresauswertung der Caritas in Rheinland-Pfalz ergab. Die Frauen kommen häufig mit einer Vielzahl an Problemen und Fragen. Seit Jahren ist hier zu beobachten, dass die Beratungen deutlich komplexer und zeitaufwändiger werden. Viele Frauen benötigen Unterstützung beim Beantragen existenzsichernder und familienpolitischer Leistungen, auch weil Behörden und Ämter schwierig zu erreichen sind. „Schwangere und junge Familien brauchen ein Netzwerk, das sie trägt. Als Teil dieses Netzwerks braucht es langfristig ein ausreichendes, flächendeckendes und bedarfsgerechtes Beratungsangebot“, so Nicola Adick, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände Rheinland-Pfalz.



Die Katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen in Rheinland-Pfalz 2023 zählten bei mehr als 70 Prozent der Frauen Fragestellungen zu sozialrechtlichen Ansprüchen, bei mehr als jeder zweiten dieser Ratsuchenden wurde aktive Hilfe bei der Durchsetzung sozialrechtlicher Ansprüche geleistet. Insgesamt gab es fast 40.000 Beratungskontakte, wovon rund ein Drittel online stattfand. Zusätzlich organisierte die Katholische Schwangerschaftsberatung gut 1.500 Veranstaltungen, davon 500 im Bereich der sexuellen Bildung. Nahezu 20.000 Menschen wurden dadurch erreicht.

Durch die aktuelle politische Debatte um eine mögliche Streichung des Paragrafen 218 StGB und eine mögliche Abschaffung der verpflichtenden Beratung vor einem Schwangerschaftsabbruch sehen die katholischen Träger auch die Finanzierung der Schwangerschaftsberatungsstellen gefährdet. Die Zahlen aus den katholischen Beratungsstellen zeigen, dass auch ohne verpflichtende Beratung der Beratungsbedarf vor, während und nach der Schwangerschaft hoch ist. „Schwangerschaft bedeutet Umbruch, Neuorientierung, nicht selten Herausforderung. Es gilt, werdende Eltern in dieser sensiblen Situation zu begleiten und Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, was eine verlässliche Finanzierung auch ohne Beratungspflicht unerlässlich macht“, so Barbara Aßmann, Mitglied der Direktorenkonferenz der Caritas in Rheinland-Pfalz. (Quelle Caritas RLP)