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Die kinderärztliche Versorgung in und um Limburg war einer der großen, hessischen Versorgungsbrennpunkte der letzten Monate. Nun zeichnet sich nach Wochen intensiver Suche nach Lösungen eine Entspannung der Lage ab. Der Zulassungsausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Hessen hat in der vergangenen Woche zwei erste Zulassungen von Kinderärztinnen in Limburg genehmigt.
„Wir sind froh, dass wir damit erste wichtige Schritte hin zu einer wieder guten Versorgung in Limburg machen konnten“, erklärt Armin Beck, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen. Die beiden Zulassungen gelten ab 1. Oktober, die Behandlung der kleinen Patientinnen und Patienten beginnt wohl organisationsbedingt im November. „Doch das ist erst der Anfang:

Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen hat für den Planungsbereich Limburg 1,5 weitere kinderärztliche Sitze ausgewiesen und ich bin sehr optimistisch, dass diese in der nächstmöglichen Sitzung vergeben werden können. Zudem wird eine Kinderärztin mit Zusatzbezeichnung Diabetologie in Weilmünster tätig, auch das ist eine sehr gute Nachricht für die Region. Das Beispiel Limburg zeigt, dass sich beharrliche, harte Arbeit auszahlt und ich bedanke mich auch bei der Stadt Limburg und dem Landkreis für die intensive und konstruktive Zusammenarbeit. Die KV hat sich mit Nachdruck in Limburg für die Versorgung unserer kleinsten Mitbürger eingesetzt Dafür gilt mein Dank auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der KV-Verwaltung, die an dieser Stelle sehr viel Arbeit investiert haben. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass dies nicht immer gelingen wird. Wir brauchen dringend bessere Rahmenbedingungen für die Tätigkeit als niedergelassene Ärztinnen und Ärzte. Diese wachsen nicht auf den Bäumen, es bleibt Aufgabe der Politik, hier endlich die Weichen in die richtige Richtung zu stellen.“

„Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg hat am 14. August 2024 die Bezuschussung von Medizinischen Versorgungszentren im Bereich der Kinderheilkunde mit insgesamt 300.000 Euro für die Dauer von drei Jahren beschlossen. Davon entfallen jeweils 150.000 Euro auf das MVZ Weilburg – Niederlassung pädiatrisches Zentrum Limburg-Weilburg – und auf das MVZ medicum.mittelhessen. Am 16. August 2024 wurden die beiden Förderbescheide durch die Kreisverwaltung erteilt. Mit dieser Maßnahme wollen wir als Landkreis einer medizinischen Unterversorgung von Kindern entgegenwirken“, betont Landrat Michael Köberle.

„Wir sind positiv gestimmt, dass es nun ein Hoffnungsschimmer für die Familien in Limburg gibt und die Versorgung durch zwei Kinderärzte gewährleistet wird. Dass dies nicht ausreicht, ist uns bewusst, daher haben Politik und Verwaltung sich des Themas angenommen und eine Förderrichtlinie beschlossen, um die Ansiedlung von Medizinische Versorgungszentren für Kinderheilkunde finanziell zu unterstützen“, verdeutlicht Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg.

Gefördert werden nach der Richtlinie die Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von pro Antrag maximal 50.000 Euro und einem zinslosen Darlehen in Höhe von maximal 100.000 Euro. Das Darlehen ist nach Ablauf von fünf Jahren in Raten zurückzuzahlen. Nach der Förderrichtlinie besteht kein Rechtsanspruch auf eine Förderung.
Die Ausgaben der Stadt bei der Förderung von zwei Anträgen summieren sich auf Zuschüsse in Höhe von 100.000 Euro sowie auf Darlehen in Höhe von 200.000 Euro. Die finanziellen Mittel stehen im Haushalt der Stadt noch nicht zur Verfügung, sondern müssen erst noch von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden. (Quelle Stadt Limburg)