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Landrat fordert Klarheit und Einigkeit 

Altenkirchen/Mainz. Am kommenden Dienstag (27. August) findet im Mainzer Gesundheitsministerium ein Runder Tisch zum Krankenhausstandort Altenkirchen statt. Auf dieses Gesprächsformat hatten sich Gesundheitsminister Clemens Hoch und Landrat Dr. Peter Enders unmittelbar nach Bekanntwerden der Schließungsabsichten der DRK-Trägergesellschaft Süd-West für das Altenkirchener Krankenhaus Mitte Juli verständigt. Aus dem Kreis Altenkirchen werden der Landrat, die Bürgermeister Fred Jüngerich und Andreas Hundhausen sowie der Altenkirchener Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz teilnehmen.

„Wir brauchen jetzt unmissverständlich Klarheit nicht nur in der Frage, ob das Land die stationäre Versorgung für Altenkirchen als gesichert betrachtet, sondern ganz konkret, wie diese sich gestaltet. Wohin kann sich die Bevölkerung wenden, wer ist wo zuständig, vor allem: Wie ist die Notfall-Versorgung geregelt? Und wie stellt sich das Krankenhaus in Kirchen zukunftsfest auf? Das sind die berechtigten Fragen der Menschen, die nun dringend Antworten benötigen“, definiert Landrat Enders seine Erwartungen an die Runde. Auch müsse die DRK-Trägergesellschaft, die in hohem Maß Vertrauen sowohl in der Bevölkerung als auch bei den kommunalen Vertretern verspielt habe, sich hierzu äußern. Enders: „Ich habe meine Zweifel, ob ein Träger mit dem Label DRK im Westerwald noch eine Zukunft hat.“

„Wichtig ist, dass wir den Blick nach vorne richten. Ich habe selbst erlebt, wie meine Vorschläge – schon vor mehr als zehn Jahren in meiner Mainzer Abgeordnetenzeit – für eine medizinisch und wirtschaftlich sinnvolle Aufteilung der Disziplinen zwischen Altenkirchen und Hachenburg verpufft sind beim Träger, bei Chefärzten, bei der damaligen Spitze des Gesundheitsministeriums. Auch von Beschäftigten oder einem Betriebsrat habe ich damals keine Unterstützung wahrgenommen“, erinnert Enders. „Und auch, wenn es allzu menschlich und ja auch sehr einfach ist: Wir haben nichts davon, uns jetzt selbstgerecht und besserwisserisch damit zu beschäftigen, wem man Vorwürfe für Versäumnisse oder Weichenstellungen machen kann oder will, die viele Jahre zurückreichen. Genauso wenig bringt es uns weiter, über den Verbleib von Inventar des Krankenhauses zu spekulieren, hierzu gibt es klare Regelungen, da hat auch der Kreis keinen Einfluss. Wichtig ist jetzt nur: Wenn wir für unsere Region etwas erreichen wollen, insbesondere dann, wenn wir als Kreis und Kommunen formal ja keine Zuständigkeit haben, dann geht das nur gemeinsam!“ so der Appell des Landrats. Überlegungen zu neuen Träger- oder Betreibermodellen, die bisweilen die Runde machten, brauchten am Ende politische Unterstützung. Dabei nützten ständige Schuldzuweisungen und Provokationen nichts. „Politik besteht eben oft aus kleinen, mühsamen Schritten abseits des Rampenlichts und nicht aus permanenter Marktschreierei und Leserbriefkampagnen.“

Bis zur Realisierung des nach wie vor geplanten Westerwaldklinikums dürfe der Kreis Altenkirchen nicht zu einem weißen Fleck in der Gesundheitsversorgung werden, macht Enders erneut deutlich. Dabei wiederholt er seine Haltung: „Auch hier brauchen wir Klarheit: Ist die Finanzierung verbindlich gesichert?“ Mit Blick auf den Standort ist Müschenbach für ihn überholt: „In Altenkirchen steht ein vergleichsweise neues Haus. Viele, die sich in der Materie auskennen, halten dieses Gebäude für geeignet, es aus- und anzubauen, um dieses Westerwaldklinikum hier zu verwirklichen. Ich favorisiere diese Variante ausdrücklich.“ 

Über die Ergebnisse des Runden Tisches will Enders in der kommenden Woche zeitnah die Spitzen der Kreistagsfraktionen informieren. (Quelle Kreis Altenkirchen)