Frauen verdienen für gleiche Arbeit im Schnitt sechs Prozent weniger
Limburg-Weilburg. Der Arbeitskreis „Frau und Beruf“ im Landkreis Limburg-Weilburg macht auf die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam.
Der „Equal Pay Day“ ist ein Aktionstag, der aufzeigt, dass Frauen weltweit weniger verdienen als Männer. Der „Equal Pay Day“ markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten müssen, um das gleiche Gehalt zu verdienen, das Männer bis zum Ende des Vorjahres bereits erhalten haben. In diesem Jahr fällt der „Equal Pay Day“ auf den 6.März.
Die Ursachen dafür sind vielfältig: Frauen arbeiten unter anderem seltener in Führungspositionen, häufiger in unterbewerteten und unterbezahlten Berufen und häufiger in Teilzeit, was mit einem schlechteren Stundenlohn einhergeht. Doch selbst bei vergleichbarer Branche, Qualifikation und Position verdienen Frauen sechs Prozent weniger pro Stunde als Männer. Damit hat sich der bereinigte Gender Pay Gap im Vergleich zum Vorjahr immerhin um einen Prozentpunkt verringert, während der unbereinigte das vierte Jahr in Folge bei 18 Prozent liegt. Das hat das Statistische Bundesamt im Januar verkündet.
In Deutschland startet aktuell die Kampagne „Höchste Zeit für equal pay!“ Es sollen Lösungen für eine gerechte Zeitverteilung und damit für eine Verringerung des Gender Pay Gaps aufgezeigt werden. Arbeitgeber werden aufgefordert, transparente Gehaltsstrukturen zu schaffen, geschlechtsneutrale Einstellungs- und Beförderungspraktiken zu implementieren und gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit sicherzustellen.
„Der `Equal Pay Day` will den Blick über die bestehenden Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern schärfen und eine öffentliche Debatte über die Ursachen dieser ungerechten Unterschiede anregen.
Trotz jahrzehntelanger Bemühungen und Fortschritte in Richtung Gleichstellung am Arbeitsplatz bleibt die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen eine traurige Realität, die wir nicht ignorieren können“, so die Leiterin des Kreisfrauenbüros, Ute Jungmann-Hauff.
In Hessen hat sich die Lohnlücke in den vergangenen 10 Jahren deutlich verringert. Sie beträgt noch neun Prozent. (Quelle: Dritte Auflage des Hessischen Lohnatlas 2022)
Auch im Landkreis Limburg-Weilburg verdienen Frauen weniger als im hessischen Durchschnitt, die Lohnlücke beträgt 2021 bei 11,1 Prozent. (Quelle: Dritte Auflage des Hessischen Lohnatlas 2022)
Der Arbeitskreis „Frau und Beruf“ im Landkreis Limburg-Weilburg, der Beratung zum Wiedereinstieg und zur beruflichen Neuorientierung für Frauen anbietet, sowie Weiterbildungsveranstaltungen für Frauen durchführt hat sich mit den Ursachen der Lohnlücke beschäftigt. „Diese Lohnlücke ist nicht nur ungerecht, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf das Leben von Frauen und ihre finanzielle Sicherheit. Sie trägt dazu bei, die Einkommensungleichheit zu verstärken, die Altersarmut zu fördern und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen zu beeinträchtigen“, so die Leiterin des Frauenbüros, Ute Jungmann-Hauff.
Der Arbeitskreis sieht auch im Landkreis Limburg-Weilburg Handlungsbedarf, sich mit der Arbeitsmarktsituation zu beschäftigen, denn im Hessischen Lohnatlas (3.Auflage 2022) sind Daten und Fakten für den Landkreis Limburg-Weilburg aufgeführt, die bis 2026 deutliche Arbeits- und Fachkräfteengpässe voraussagen. (Quelle Kreis Limburg Weilburg)