Die 100.000-Grenze hat der LahnStar überschritten. Das On-Demand-Angebot der Limburger Stadtlinie, im November 2021 ging es an den Start, hat nun über 100.000 Fahrgäste befördert und legt weiter zu. Seit 1. März vergangenen Jahres überwindet der LahnStar auch die Limburger Stadtgrenzen und fährt Haltestellen in Elz sowie in drei Hadamarer Stadtteilen an.
„Die Bilanz kann sich wirklich sehen lassen. Mit dem LahnStar hat die Stadtlinie ein Angebot geschaffen, dass sehr gut angenommen wird und den ÖPNV in Limburg, Hadamar und Elz massiv gestärkt hat. Das Erfolgsrezept, davon bin ich überzeugt, liegt in der Flexibilität bei der Linienführung und den Fahrzeiten – ohne den regulären Linienverkehr zu schwächen“, sagt Limburgs 1. Stadtrat Michael Stanke als Betriebsleiter der Stadtlinie.
Der LahnStar als Nachfolger des Anrufsammeltaxis ist in der zentralen Innenstadt nach wie vor ein Angebot für die Zeit, in denen die Busse der Stadtlinie nicht unterwegs sind – nach 19 Uhr. In den einzelnen Stadtteilen sieht das anders aus, da steht der LahnStar schon ab 6 Uhr zur Verfügung. Von Sonntag bis Donnerstag fährt der LahnStar bis 1.15 Uhr, freitags und samstags steht er bis 3.15 Uhr für Fahrten von Haltestelle zur Haltestelle zur Verfügung.
Seit dem 1. März vergangenen Jahres fährt der LahnStar auch Haltestellen in Elz sowie in den Hadamarer Stadtteilen Nieder- und Oberweyer sowie Steinbach an. Der Elzer Bürgermeister Horst Kaiser verweist auf stetig steigende Fahrgastzahlen an den Haltestellen, die in Elz angefahren werden. „Gegenüber dem Start im März vergangenen Jahres haben wir die Fahrgastzahlen bis zum Ende des Jahres verdreifacht. Der LahnStar wird sehr gut angenommen und bedeutet für uns eine klare Aufwertung des ÖPNV“, sagt Kaiser. Eine Erweiterung des Bediengebietes steht klar auf der Wunschliste, vor allem geht es dabei um die Anbindung von Malmeneich. Wie er berichtet, laufen in Elz auch Bemühungen, einen Bürgerbus einzurichten. Der Ausgang ist allerdings noch offen. Sollte er kommen, gibt es für Malmeneich gegebenenfalls auch andere Optionen als den LahnStar.
„Das Angebot wird von den Nutzern gelobt und ist eine echte Bereicherung zur Mobilität abseits der vorhandenen ÖPNV-Linien mit Bahn und Bus im Elbachtal“, macht der Hadamarer Bürgermeister Michael Ruoff deutlich. In der Stadt sind seit 1. März die Stadtteile Nieder- und Oberweyer sowie Steinbach in das Bediengebiet des LahnStar eingebunden. 16 Haltestellen ermöglichen dabei den Ein- und Ausstieg. „Mit der bisherigen Auslastung sind wir zufrieden. Die Buchungszahlen sind stabil und wir erhoffen uns bei zunehmender Bekanntheit auch noch steigende Fahrgastzahlen“, so Ruoff.
„Die Resonanz der Fahrgäste, die bei uns und den Fahrerinnen und Fahrern ankommt, ist durchweg positiv“, verdeutlicht Rico Müller, der bei Taxi Addi für den LahnStar zuständig ist. Das Unternehmen ist von der Stadtlinie beauftragt, die Fahrleistungen für den LahnStar zu erbringen. Fünf Fahrzeuge sind dabei im Einsatz. Was die Fahrgäste nach Einschätzung von Müller überzeugt, ist die Flexibilität des Angebots: Keine festen Fahrzeiten, eine große Anzahl an Zu- und Ausstiegsmöglichkeiten und ein einfaches Buchungssystem.
Der LahnStar ist Teil eines Pilotprojekts innerhalb des RMV-Gebietes, das insgesamt in zehn Kommunen oder Landkreisen mit einem On-Demand-Angebot (auf Abruf) aufwartet. Die Fahrzeuge werden alle mit E-Motoren angetrieben und die Fahrten sind per App oder über Telefon zu buchen. Gezahlt wird neben dem Tarif, in Limburg mit den angrenzenden Bediengebieten von Hadamar und Elz (jeweils einzelne Stadtteile oder Bereiche) beträgt er 2,65 Euro pro Fahrt, noch ein Komfortzuschlag in Höhe von 1,50 Euro. Wer eine Zeitkarte des RMV besitzt oder über ein Deutschlandticket verfügt, zahlt nur den Komfortzuschlag.
„Wir befördern mit dem LahnStar zwischen 4000 und 5000 Fahrgäste pro Monat und das Fahrgastaufkommen entwickelt sich weiter“, so der Hinweis von Hicham Azzou, der in der Limburger Stadtverwaltung als Abteilungsleiter ÖPNV und Mobilität für die Stadtlinie zuständig ist. Die Erweiterung des Bediengebietes auf Stadtteile von Hadamar und Bereiche von Elz hat sich nach seinen Angaben bewährt und stößt auf Resonanz.
Dadurch, dass es sich bei dem LahnStar ebenso wie bei den weiteren On-Demand-Angeboten im RMV-Gebiet um ein Pilotprojekt handelt, ist die Bereitschaft zur ständigen Verbesserung sehr ausgeprägt. Wie Azzou mitteilt, gilt dies zum Beispiel bei der Software, über die die Fahrten gebucht und koordiniert werden. „Inzwischen kommen wir bei Anfragen zu Fahrtbuchungen auf eine Angebotsqoute von über 90 Prozent. Das ist eine deutliche Verbesserung, denn vor der Anpassung der Software lagen wir nur bei 60 Prozent“, erläutert der Abteilungsleiter.
Für Fahrgäste bedeutet dies gleichzeitig, dass ihnen die App, über die sie den LahnStar buchen, neben der eigenen Wunschhaltestelle noch alternative Haltestelle in der Nähe vorschlägt, die vom LahnStar auf seiner Route gegebenenfalls einfacher anzufahren sind. So lässt sich die Anzahl der Fahrgäste pro Fahrt erhöhen, denn das Ziel des LahnStar ist es, möglichst viele Fahrgäste bei den Fahrten zu bündeln. Für den einzelnen Fahrgast kann das auch dazu führen, dass sich seine Fahrzeit durch zusätzliche Stopps mit Ein- und Ausstiegen etwas verlängert. Die Fahrgäste haben daher auch die Möglichkeit, die Ankunftszeit als feste Zeit zu buchen.
Getragen wird die Nachfrage nach Beförderungen mit dem LahnStar in Limburg vor allem aus den Stadtteilen, sowohl als Start- auch als Zielorte. Kein Wunder, denn dort verkehrt die Stadtlinie mit ihren Bussen bisher nicht, die Stadtteile sind über die Regionalbuslinien mit der Kernstadt verbunden. Das Angebot, mit dem LahnStar in die Kernstadt (tagsüber mit Umstieg auf dort verkehrende Stadtbuslinien), deren Randbezirke oder auch in andere Stadtteile sowie zum ICE-Bahnhof zu fahren, führt zu einer deutlich gestiegenen Mobilität mit dem ÖPNV.
Der Schwerpunkt der Anforderungen für den LahnStar liegt in den Abendstunden und in den Zeiten des Berufsverkehrs. „Es wird deutlich, dass der LahnStar stark in der Freizeit genutzt wird, wobei der Freizeitverkehr schon gegen 16 Uhr einsetzt“, beschreibt Hicham Azzou das Nutzerverhalten. Die Nachfrage in den Morgenstunden ist geprägt durch den Berufsverkehr.
Zufrieden zeigt sich der Abteilungsleiter für ÖPNV und Mobilität bei der Entwicklung der sogenannten Poolingquote. Dabei geht es darum, wie viele Fahrgäste in einem Fahrzeug gebündelt befördert werden können. Ein weiteres Kriterium sind die Fahrgäste pro Stunde. Nach Anpassungen bei der Software werden in den Spitzenzeiten bis zu fünf Fahrgäste in der Stunde in einem Fahrzeug befördert, vor der Anpassung lag der Wert bei 1,5 bis 2 Fahrgästen. Die Stadtlinie arbeitet gemeinsam mit IOKI, das Unternehmen ist zuständig für die Software, und dem RMV ständig an weiteren Optimierungen und Verbesserungen. Allerdings kann es auch mal passieren, dass es zu Verspätungen kommt. Das ist vor allem bei den Hauptverkehrszeiten in Limburg der Fall. (Quelle Stadt Limburg)