„Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk“, darauf macht Dr. Johannes Westarp, Leiter des Amtes für Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Rhein-Sieg-Kreises, aufmerksam.
Tiere sind keine Geschenkartikel, sondern Lebewesen! Wer sich einen Hund, eine Katze oder andere Tiere anschafft, sollte vorher gut durchdacht haben, was diese Änderung für den eigenen Lebensalltag, aber auch für das Tier bedeutet.
„Nur wer die Ansprüche an Haltung und Pflege kennt, wer über ausreichend Zeit für die Beschäftigung mit dem Tier sowie über Geld für Futter und Tierarzt verfügt, sollte die Anschaffung eines Tieres ernsthaft in Erwägung ziehen“, appelliert Dr. Johannes Westarp. „Auch die Versorgung des Tieres im Fall einer Abwesenheit wie zum Beispiel im Urlaub muss sichergestellt sein. Das alles gilt übrigens nicht nur zur Weihnachtszeit!“
Insbesondere für Kinder ist ein Tier unter Umständen eine hohe Verantwortung, der sie kaum gerecht werden können. Durch falschen Umgang, wie beispielsweise beim Spielen, können Kindern ihren Tieren ungewollt Leiden oder Schäden zufügen. Die Betreuung und Pflege eines angeschafften Tieres muss deshalb immer in der Verantwortung eines in der Tierhaltung erfahrenen Erwachsenen liegen.
Ein Augenmerk sollte man bei der Anschaffung auch auf sein Wohnumfeld richten. Tiere können Lärm, Gerüche und Schmutz verursachen, was in einer Wohngemeinschaft das friedliche Miteinander schnell stören kann. In Mietobjekten kann schon durch den Mietvertrag die Möglichkeit der Tierhaltung erheblich eingeschränkt sein.
Allein ein Umgebungswechsel bedeutet für Hundewelpen oder Katzenbabys Stress pur! Fällt dieser Wechsel dann auch noch in die ohnehin hektische und von Familientrubel und Besuchen geprägte Weihnachtszeit, ist das kein guter Start in ein neues Zuhause.
„Gerade in den ersten Tagen nach der Ankunft in seiner neuen Umgebung braucht das Tier sehr viel Ruhe“, so Kreisveterinär Dr. Johannes Westarp weiter. „Die stressige Weihnachtszeit, unmittelbar gefolgt vom Jahreswechsel mit der Silvesterknallerei ist hierfür kein gut gewählter Zeitpunkt.“ So ist es kein Zufall, dass danach erfahrungsgemäß mehr Tiere im Tierheim abgegeben werden. (Quelle Rhein-Sieg-Kreis)