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Viele Besucher in Höhr-Grenzhausen – „MoGo“ mit Rockmusik

Westerwaldkreis. Dieses Donnern steigt zum Himmel hinauf: Rund 150 männliche und weibliche Biker haben auf ein Zeichen von Vikarin Ricarda Bosse ihre Motorräder aufheulen lassen. Ein gewaltiger Klang wie ein „Amen“ der Maschinen, am Ende des beeindruckenden Motorradgottesdienstes der Evangelischen Kirchengemeinde Höhr-Grenzhausen.

Das imposante Grollen passt zu dem Gottesdienst auf dem Höhr-Grenzhäuser Kirmesplatz. Denn an diesem Sonntagmorgen dreht sich alles um das Leben auf zwei Rädern. Statt der Orgel spielt die „D. King’s Club Band“ handfesten Bluesrock und moderne geistliche Lieder; Ricarda Bosse steigt zu „Born to be wild“ vom Motorrad; es riecht nach Currywurst, Lederkombi und Maschinen. Später spricht die Vikarin über Dinge, die ihre Zuhörerinnen und Zuhörer kennen: über den Bikergruß oder den Fahrtwind, der mal erfrischt, manchmal zur Herausforderung wird. In ihrer Predigt vergleicht sie ihn mit Gottes „Wind“, der in der Bibel auf Hebräisch „Ruach“ genannt wird und auch Gottes Geist meint. Sie erzählt, wie ihr dieser Wind Freiheit und neue Gedanken gibt, wie er ihr zum kraftvollen Rückenwind wird. Aber auch: zum herausfordernden Gegenwind, der sie innehalten und Dinge neu überdenken lässt. „Gott sendet seinen ,Ruach‘ aus, der alles neu macht“, fasst sie zusammen.
Die Gebete und Fürbitten bleiben in dieser Spur. Sie erinnern an Menschen, die auf der Straße unterwegs sind – nicht nur auf zwei und vier Rädern, sondern auch als Sanitäter, Notfallseelsorger und Straßenarbeiter. Und es geht auch um die, die dort zu Schaden gekommen sind. Die Kollekte kommt an diesem Tag der Organisation „Einarmhelden“ zugute, die Menschen mit einer körperlichen Behinderung einen Weg zum Motorradfahren ermöglicht.
Der Gottesdienst schließt mit dem Lied „Möge die Straße“, dem passenden Schlussakkord für einen außergewöhnlichen Gottesdienst. Zu Ende ist der Sonntagmittag damit aber noch nicht. Denn bei Grillwürstchen, Kaffee, Kuchen und Cola verbringen die vielen Gäste noch einen entspannten Mittag auf dem Kirmesplatz, sprechen über Menschen und Maschinen und lauschen den Klängen der „D. King’s Club Band“. Später heulen die Motoren dann noch einmal auf und es geht wieder auf die Straße – natürlich mit viel Rückenwind. (bon) (Quelle Evangelisches Dekanat WW)