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Die Limburger Feuerwehr braucht eine neue Hauptwache. Die alte Zentrale in der Ste.-Foy-Straße ist zu klein, bauliche Mängel gibt es und technisch ist es unter den gegebenen Umständen überaus schwierig, auf dem Laufenden zu bleiben. Das bisher genutzte Gelände ist zu klein, auf der anderen Seite der Ste.-Foy-Straße bietet der Marktplatz ausreichend Entfaltungsmöglichkeiten. Doch die Stadtpolitik stellt die Forderung, dass auch für Messen und Feste dort in Zukunft Platz sein muss. Nun scheint eine Lösung gefunden, die Feuerwehr und Festplatz vereinen.

Der Magistrat hat die geänderten Pläne und Entwürfe für den Neubau der Feuerwehrzentrale bereits gesichtet und für gut befunden, deshalb wird sich die Stadtverordnetenversammlung Ende September damit beschäftigen. Zuvor werden die Pläne bereits Thema in einer Bürgerversammlung sein, zu der Stadtverordnetenvorsteher Stefan Muth am Montag, 4. September, um 18.30 Uhr in das Bürgerhaus in Eschhofen einlädt. Einziger Punkt auf der Tagesordnung: Der Neubau der zentralen Feuerwehrwache.

Neue Feuerwehrzentrale und Messen und Feste auf dem Marktplatz zu vereinen, das ist nach Einschätzung von Bürgermeister Dr. Marius Hahn eine wirkliche Herausforderung. Sie könnte durchaus bewältigt werden, denn es besteht die Möglichkeit, auf ein rund 4500 Quadratmeter großes Grundstück der EVL zuzugreifen, wenn Bedarf besteht. Und Bedarf für diese Fläche besteht, wenn Baumesse, Frühlings- und Oktoberfest veranstaltet werden oder ein Zirkus-Gastspiel stattfindet. Die Gebäude der Feuerwehr würden dann entlang der Austraße entstehen und somit auch einen baulichen Riegel zur dortigen Wohnbebauung darstellen. Ebenfalls Bestandteil der Überlegung ist es, beim Oktoberfest auch die Ste.-Foy-Straße mit zu nutzen und dort zum Beispiel das Riesenrad zu positionieren.

„Für den Neubau der Feuerwehrzentrale werden wir viel Geld in die Hand nehmen und es ist absolut notwendig, dass der Neubau auch noch Entwicklungen in die Zukunft zulässt und wir nicht schon gleich wieder als allen Nähten platzen“, verdeutlicht der 1. Stadtrat Michael Stanke als zuständiger Dezernent für die Feuerwehren. Der Flächenbedarf für einen Neubau lässt sich auf dem bestehenden Areal nicht umsetzen. Rund 8000 Quadratmeter kommen zusammen, um all das in der Erdgeschossebene unterzubringen, was dort zwingend notwendig ist.

Neben den Flächen für die Fahrzeuge (22 sind es aktuell) kommen nach Angaben von Stanke noch Werkstatt, Lager- und Servicebereiche hinzu, die Umkleide- und Sanitärräume sind ebenfalls im Erdgeschoss anzusiedeln, hinzu kommen Umlauf-, Aufstell- und Bewegungsflächen, um reibungslose Abläufe zu gewähren. Und schließlich ist eine Übungsfläche vorzuhalten. Auch Stellplätze für die Einsatzkräfte sind nachzuweisen und dem Arbeitsstättenrecht ist Rechnung zu tragen, da die Stadt hauptamtliche Feuerwehrgerätewarte beschäftigt und auch der Stadtbrandinspektor mit Mitarbeitenden der Brandschutzdienststelle ihren Dienst- und Arbeitsort in der Feuerwache haben.

„Wir müssen zudem davon ausgehen, dass die Feuerwehr in Zukunft weitere Aufgaben zum Beispiel bei Unwetterereignissen und Folgen der Klimaveränderung übernehmen wird. Auch führen technische Neuerungen, wie zum Beispiel die E-Mobilität, die spezielle Abrollbehälter zum Kühlen von in Brand geratenen Fahrzeugen erfordert, immer wieder zu neuen Ausstattungen“, verdeutlicht Stanke. Nach Einschätzung der Feuerwehr sowie des Magistrats hat sich der Standort in der Ste.-Foy-Straße in den vergangenen Jahrzehnten bewährt und soll auch in Zukunft der zentralen Wache dienen.

Um die Feuerwehr gut auf dem Marktplatzgelände unterzubringen, sind gegenüber den ersten Vorschlägen einige Änderungen vorgenommen worden. So ist die Halle für die Abrollbehälter an den Außenbereich des Grundstücks in Richtung der Straßen Am Renngraben/Austraße verschoben worden. Die Halle bildet damit auch einen Lärmschutz für die Anwohner. Verschoben wurde auch das Parkdeck, dass zum Beispiel den Einsatzkräften der Feuerwehr dienen soll. Es ist planerisch in Richtung der Augärten verlegt worden. „Mit der Aufteilung und dem nun zur Verfügung stehenden Platz ist eine zukunftsorientierte Lösung und damit eine neue Feuerwache möglich, die in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiges Standbein für die Sicherheit der Limburger Bevölkerung darstellt“, ist Stanke überzeugt.

Doch es geht nicht nur um die Feuerwehr. „Wir mussten einfach feststellen, dass wir für den Marktplatz als Standort für Messen und große Feste einfach keinen gleichwertigen Ersatz finden“, verdeutlicht Bürgermeister Dr. Hahn. Deshalb galt es zusammen mit dem Amt für Stadtmarketing, Touristik und Wirtschaftsförderung auch nach Möglichkeiten Ausschau zu halten, den Marktplatz weiterhin als Standort zu nutzen. Das ist nun möglich, da die EVL zeitweise die Fläche ihres Rohrlagers und der Wege als Festplatz zur Verfügung stellt. Zudem soll das Oktoberfest die Ste.-Foy-Straße zwischen Ferdinand-Dirichs-Straße und Mozartstraße mit nutzen, die Straße müsste dann für zwölf Tage gesperrt werden. Auch die Hoffläche der bestehenden Feuerwache würde mit einbezogen.

Der Abriss der bestehenden Markthallen ist eine wichtige Voraussetzung für die künftige Nutzung. Ebenso der Abriss der bestehenden Feuerwache nachdem der Neubau nutzbar ist. Die dort entstehenden Flächen werden nach Angaben von Hahn auch dazu benötigt, um Stellflächen für Schausteller und Veranstalter zur Verfügung zu stellen. Untergebracht werden müssen auf dem künftigen Festplatzareal noch Toilettenanlagen und eine Trafostation, die sich in der Markthalle befindet. Für Veranstaltung, die in Zukunft unter Dach stattfinden sollen, müssen dann Zelte aufgebaut werden.

„Frühlingsfest oder auch das Food-Truck-Festival sind in Zukunft auf der zur Verfügung stehenden Fläche des Marktplatzes möglich, das gilt auch für die Baumesse“, ist Hahn überzeugt. Kritisch wird es hingegen, wenn ein großer Zirkus mit einem Manegen-Zelt nach Limburg kommt. Dafür könnte der Platz dann zu schmal sein.
Mehr Klarheit gibt es inzwischen durch weitere Untersuchungen auch hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit. Auf dem Areal wurden zwischen den 1930 und 1950er Jahren Boden- und Bauschuttmaterialen mit unterschiedlichen Anteilen an Haus- und Gewerbemüll sowie Produktionsrückständen der Gasherstellung (Schlacken, Aschen und mehr) abgelagert.

Die im März vorgenommenen Untersuchungen bestätigten lokal „hot spot artige“ Vorkommen deutlich erhöhter Schadstoffkonzentrationen. Bei den Erdarbeiten und der Entsorgung ist daher mit erhöhten Kosten zu rechnen, möglicherweise werden Arbeitssicherheitsmaßnahmen notwendig, eine fachgutachterliche Begleitung der Arbeiten ist erforderlich und schließlich ist die Tragfähigkeit des aufgeschütteten Untergrunds durch entsprechende Untersuchungen zu prüfen. (Quelle Stadt Limburg)