Die Limburg-Medaille als Auszeichnung der Stadt für Personen, die sich in besonderem Maße für ihre Mitbürger engagiert und durch ihre Arbeit einen Beitrag zum gesellschaftlichen, sportlichen, sozialen oder kulturellen Leben in Limburg geleistet haben, ist im Jahr 2006 zum ersten Mal verliehen worden. Mit Georg Westerfeld und Winfried Weimer gibt es nun zwei neue Träger der Medaille.
Westerfeld und Weimer sind Männer der ersten Stunde im Offheimer Hallenbadverein, haben ihn mit ins Leben gerufen, ihm als Vorsitzender und Kassenwart 19 Jahre lang gedient und ihn geführt. Der Verein ist Betreiber des Offheimer Hallenbades, verfügt über 4500 Mitglieder, beschäftigt bis zu 17 Mitarbeitende in Teil- und Vollzeit, ermöglicht Schwimmen für ganz unterschiedliche Nutzergruppen und spart der Stadt noch richtig viel Geld.
Dieses Engagement ist Anlass für die Stadt, die Limburg-Medaille an Georg Westerfeld und Winfried Weimer zu verleihen. Im Stadthaus überreichte Bürgermeister Dr. Marius Hahn in Anwesenheit des Stadtverordnetenvorstehers Stefan Muth, des 1. Stadtrats Michael Stanke und der Büroleitenden Beamtin Silke Derichs die Auszeichnung bestehend aus Urkunde, Anstecknadel und Medaille. Die Vorderseite der Medaille zeigt den Dom zu Limburg, die Rückseite trägt die Aufschrift: „Hat sich um ihre/seine Mitmenschen verdient gemacht“.
Ohne das Engagement der beiden Männer würde es das Hallenbad in Offheim nicht mehr geben, davon zeigte sich der Bürgermeister in seiner Laudatio überzeugt. Die Stadtverordnetenversammlung hatte aufgrund finanzieller Schwierigkeiten die Schließung des Bades zum 31. Dezember 2003 beschlossen (ebenso die Schließung des Bades in Linter, die auch vollzogen wurde). Weimer und Westerfeld waren damals eifrige Nutzer des Bades und beide auch in unterschiedlichen DLRG-Ortsgruppen aktiv.
„Als wir von dem Gerücht hörten, dass das Bad geschlossen wird, haben wir sofort einen Termin im Rathaus ausgemacht“, erinnert sich Westerfeld. Das Gespräch fand dann erst nach der Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung statt, das Aus war beschlossen. Dennoch gab es von dem damaligen Bürgermeister Martin Richard das Signal, sich in Buseck bei Gießen ein Modell anzuschauen, wie ein Bad mit einem Trägerverein am Laufen gehalten werden kann.
„Ein Jahr haben wir dann gebraucht, um einen solchen Verein ins Leben zu rufen und zu organisieren“, erzählt Westerfeld, zusammen mit Weimer eine treibende Kraft. Die magische Zahl lautete: 2000. Das war die Zahl der zahlenden Mitglieder, die für ein tragfähiges Vereinsfundament notwendig waren.
Wie Bürgermeister Hahn ausführte, konnte das Bad am 26. März 2005 wieder öffnen, zuvor hatten Stadt und Verein einen Betriebsführungsvertrag abgeschlossen. Und da sich die Mitgliederzahlen sprunghaft nach oben entwickelten, stimmte die Stadtverordnetenversammlung Ende 2006 der Übertragung des Bades im Rahmen eines langfristigen Dauernutzungsrechts zu.
„Der Rest ist eine Erfolgsstory“, so Hahn weiter. Der Verein hat heute 4500 Mitglieder, in das Bad wurden mit Unterstützung des Landes, des Landkreises und der Stadt über eine Million Euro investiert, Kinder lernen dort schwimmen, betreiben Sport, das Bad steht vielen Vereinen, Institutionen und Einrichtungen zur Verfügung und schließlich spart es der Stadt viel Geld und trägt gleichzeitig zur Lebensqualität bei und schließt Lücken im Freizeit- und Sportangebot.
Längere Schwimmzeiten und Schulschwimmen anbieten, Besucherzahlen steigern, Identifikation herstellen und vieles mehr gelinge dem Verein bis heute überaus erfolgreich, so der Bürgermeister. Und er vergaß in seiner Laudatio auch nicht zu erwähnen, dass der Verein vom Hessischen Städte- und Gemeindebund und dem Bund der Steuerzahler im Jahr 2011 mit dem „Spareuro“ ausgezeichnet wurde.
„Keine Schulden machen, das war über 19 Jahre im Vorstand unsere klare Richtschnur“, verdeutlichte Winfried Weimer, der zusammen mit Westerfeld seit Januar dieses Jahres Ehrenmitglied im Hallenbadverein ist. Natürlich habe es Zwischendurch immer wieder auch mal Zeiten gegeben, wo es Zweifel am Fortbestand des Vereins gab und das Engagement für das Bad mit seinen umfangreichen Herausforderungen auch in Frage gestellt wurde, aber immer nur für kurze Momente.
Aus dem aktiven Vorstand haben sich Westerfeld und Weimer verabschiedet. Ihre Nachfolger sind Andreas Peuker als Vorsitzender und Linda Burggraf als Kassenwartin. Sie waren bei der Ehrung ihrer Vorgänger ebenso mit von der Partie wie die Ehefrauen Ingrid Weimer und Ilse Westerfeld sowie Tochter Nina Droll.
Bisher wurde die Limburg Medaille verliehen an: Albrecht Busch (2006), Willi Oschewsky (2007), Franz-Josef Zeidler (2008), Ilse Jung (2008), Franz-Karl Nieder (2009), Johann Georg Fuchs (2009), Rudi Eisenbach (2010), Willy Schermuly (2013), Stefan Grüssinger (2015) und Werner Bendel (2022). (Quelle Stadt Limburg)