Klaus Panzner hat sich als Künstler in der Region verewigt, fast alle Orte in der Umgebung hat er mit seinen Radierungen auf die Platte gebannt und anschließend koloriert. 80 Jahre wäre er in diesem Jahr alt geworden. Aus diesem Anlass läuft noch bis 18. Juni eine Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg mit Werken von Panzner, der unter anderem auch ein versierter Fotograf war.
Christine Laur hat sich die Ausstellung auch angeschaut. Sie ist die ältere Schwester von Klaus Panzner und wohnt in München. Die Reise nach Limburg und zur Ausstellung war sie zusammen mit ihrer Nichte Bärbel Panzner angetreten und noch mit einigen Werken ihres im Jahr 2016 verstorben Bruders. In der Mappe hatte sie Kreide-Pastell-Zeichnungen, Postkarten, Fotografien und Drucke zusammengelegt, die sie an die Kunstsammlungen übergab. Damit erhöht sich der Bestand der Kunstsammlungen an Panzner-Arbeiten auf etwa 100. „Wir wissen jedoch nicht, welche Personen mein Bruder da gezeichnet und gemalt hat“, sagte Christine Laur bei der Übergabe der Werke im Historischen Rathaus.
Einen „herzlichen Dank“ für die überlassenen Werke sagte Bürgermeister Dr. Marius Hahn, der sich noch gut an den Künstler erinnern kann, der immer wieder auch in der Altstadt anzutreffen war. Bewaffnet mit seiner mobilen Radierstation (ein länglicher Sitz verbunden mit einer Staffelei und einem Spiegel) ließ er sich vor Ort nieder und radierte die Szenerie direkt auf die Platte. Nach dem Druck kolorierte er die Blätter, jedes davon durch wechselnde Farbigkeit ein Unikat.
„Still und bescheiden“, das sind immer wieder Worte, die Klaus Panzner kennzeichneten. „Größere Ansammlungen von Menschen versuchte er zu meiden. Selbst bei Familienfeiern kam er oft am Tag nach der Feier, nutzte den Hintereingang oder den Weg durch den Garten und war dann plötzlich da“, erinnert sich Bärbel Panzner an ihren Onkel.
Wie viele andere Familien beeinflusste der Zweite Weltkrieg das Leben der Panzners, die ursprünglich aus Dresden stammen. Nach Angaben von Christine Laur lebte die Familie zunächst noch in der ehemaligen DDR und setzte sich dann in die Bundesrepublik ab. Der Wechsel von Dresden nach Frankfurt machte den jungen Klaus Panzner mit seiner sächselnden Aussprache dort zu einem Außenseiter, erinnert sich die Schwester.
Die künstlerische Neigung war schon früh zu spüren und nach einer handwerklichen Ausbildung folgten der Besuch der Werkkunstschule in Wiesbaden und anschließend der Akademie für bildende Künste in Stuttgart. 1975 kam er mit seiner Frau Olvido Solar nach Limburg, wo sie in der Altstadt ein Fachwerkhaus erwarben, das sie auch sanierten. Später bewohnte Panzner für geraume Zeit auch den Brückenturm und verlegte seinen Wohnsitz dann nach Bad Camberg. Die letzten Lebensjahre, die er in der Nähe seiner Schwester bei München verbrachte, waren geprägt durch gesundheitliche Beeinträchtigungen.
„Klaus Panzner hat nicht nur beeindruckende Aquarelle mit unzähligen Gebäuden hinterlassen, er hat uns in Limburg die Stadt aus seinem Blickwinkel gezeigt, vor allem die Altstadt. Zugleich weisen seine Werke auch die Veränderung auf und sind Ausdruck des Augenblicks, denn wenn in diesem Moment gerade eine Mülltonne durch den Blick des Künstlers mit erfasst wurde, dann findet sich die Mülltonne auch im Bild wieder“, fasst Bürgermeister Hahn zusammen. (Quelle Stadt Limburg)