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Klimawandel, das Wort ist jeden Tag zu hören und zu lesen. Doch die damit verbundenen Nachrichten, in der Regel keine erfreulichen, sind meist noch weit weg verortet. Doch Klimawandel findet auch vor der Haustür statt, zum Beispiel durch absterbende Bäume, und erfordert Handeln vor Ort. Dazu gehört auch, dass die Stadt Limburg eine kommunale Wärmeplanung betreiben muss. Der am Montag, 15. Juni, tagenden Stadtverordnetenversammlung liegt eine Empfehlung des Magistrats vor, ein Fachbüro mit der Wärmeplanung zu beauftragen, die Erstellung eines Quartierskonzepts und ebenso die Schaffung einer neuen Stelle vorzubereiten.

„Wir sind aufgefordert, zu handeln und unseren Beitrag zu leisten. Das Ziel ist eine sichere und nachhaltige Wärmeversorgung in Limburg“, verdeutlicht der 1. Stadtrat Michael Stanke. Es besteht nach dem hessischen Energiegesetz eine Verpflichtung für Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, eine kommunale Wärmeplanung zu entwickeln, um Energie- und Klimaziele zu erreichen. Das wird eine Daueraufgabe werden, der sich die Stadt stellen muss. Nachdem die kommunale Wärmeplanung aufgestellt ist, besteht die Pflicht, sie alle drei Jahre zu aktualisieren und dies auch zu veröffentlichen.

Zunächst einmal gilt es jedoch den Ist-Zustand zu ermitteln und damit eine Grundlage für die weiteren Schritte zu schaffen. Nach Angaben von Stanke ist es dazu notwendig, ein Fachbüro zu beauftragen, da das entsprechende Know-how in der Verwaltung nicht vorhanden ist. Neben der Bestandsanalyse geht es auch um die Frage, wo und wie Verbesserungen erreicht werden können. Ziel ist eine sichere und nachhaltige Wärmeversorgung, die sich klimaneutral verhält.

Dabei spielen der Einsatz von erneuerbarer Wärme und Energieeffizienz, also ein möglichst geringer Verlust von Wärme oder hohe Wirkungsgerade der eingesetzten Energie zur Wärmegewinnung, zentrale Rollen. Um dies in der Praxis auf die Füße zu stellen, sollen geeignete Gebiete für Wärmenetze oder dezentrale Heizungen erkundet und ausgewiesen werden.

Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung sollen die Voraussetzungen für die Kommunale Wärmeplanung zeitnah umgesetzt werden. Dazu soll eine entsprechende Projektgruppe ins Leben gerufen werden, in der alle wichtigen Akteure wie zum Beispiel die Energieversorgung Limburg vertreten sind. Zu den Aufgaben der Projektgruppe gehört auch die Vorbereitung der Datenerhebungen. Und dann ist natürlich das Fachbüros zu beauftragen.

Nach Einschätzung des 1. Stadtrats wird das Büro etwa eineinhalb Jahre benötigen, um die konzeptionellen Grundlagen zu erarbeiten. Ziel ist es, den Auftrag in diesem Jahr zu vergeben und mit der Erarbeitung der Grundlagen zu beginnen. Da alle Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu entsprechenden Planungen verpflichtet sind, ist mit Engpässen bei den Fachbüros zu rechnen.

In der Limburger Stadtverwaltung wird die Stabsstelle Energie, Klima- und Umweltschutz die Federführung für die Kommunale Wärmeplanung übernehmen. Dort ist vorgesehen, dass ab September stundenweise wieder eine zweite Fachkraft zur Verfügung steht, die dann die Aufgabe dauerhaft übernehmen soll.

Ein Viertel des Energieverbrauchs in Deutschland wird nach Angaben des Umweltbundesamts von privaten Haushalten verbraucht, mehr als zwei Drittel dieser Energie wiederum werden für das Heizen benötigt. „Es ist daher ein wichtiges Anliegen der Stadt, Lösungen für bestehende Wohnungen zu entwickeln und dabei Möglichkeiten zu schaffen, bei denen unsere Bürgerinnen und Bürger auch unterstützt werden“, verdeutlicht Stanke. Deshalb ist vorgesehen, in Limburg für ein ausgewähltes Quartier ein Konzept zu entwickeln und dort ein Sanierungsmanagement zu starten, wobei die notwendigen Maßnahmen durch die Förderbank KfW finanziell unterstützt werden sollen. Ein entsprechendes Quartier soll im Laufe des Jahres zusammen mit dem Stadtentwicklungsamt und dem Stadtbauamt eruiert werden. Über eine entsprechende Ausweisung haben dann die Gremien zu entscheiden.

Das Sanierungsmanagement soll anschließend in der Stadtverwaltung angesiedelt werden. Die entsprechende personelle Ausstattung wird über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert, wobei eine Verlängerung um zwei Jahre möglich ist. Aufgabe dieser Stelle wird es sein, die Umsetzung des Konzepts zu planen, Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und Akteure zu aktivieren und zu vernetzen, die einzelnen Maßnahmen koordinieren und kontrollieren sowie als zentrale Ansprechperson den privaten Haushalten bei Fragen der Finanzierung und Förderung zur Seite zu stehen.

In Hessen ist die LandesEnergieagentur (LEA) die zentrale Anlaufstelle für die Kommunen. Die Stadt Limburg steht bereits in einem engen Austausch mit der Agentur und ist Mitglied im Netzwerk Kommunale Wärmeplanung. Die Kommunen erhalten vom Land Zahlungen zur Umsetzung der Kommunalen Wärmeplanung, die nach der aktuellen Berechnung der Stadt die Kosten jedoch nicht decken. Die kommunalen Verbände wollen diesen Sachverhalt prüfen und gegebenenfalls weitere Schritte miteinander absprechen. (Quelle Limburg Weilburg)