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Eine Sitzung im XXL-Format. So ist der Verbandsgemeinderat (VGR) Montabaur in das neue Jahr gestartet. Es sind bewegte Zeiten – das spiegelte auch die vielfältige Tagesordnung wider. Wie immer spielten Themen aus den Bereichen Schulen und Jugend eine wichtige Rolle.

JumaZu – Jugend macht Zukunft
Vor einem Jahr ist das Projekt JumaZu in der VG Montabaur gestartet. Es geht um die Teilhabe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen am politischen Prozess auf kommunaler Ebene. Projektleiterin ist die Kulturpädagogin Larissa Metz, die zum Haus der Jugend gehört. Sie stellte ihre Arbeit im VGR vor. „Ein wichtiges Element in meiner Arbeit ist auch die Online-Kommunikation mit den Jugendlichen in den sozialen Medien. Auf unserer JumaZu-Plattform können sie sich über aktuelle Projekte informieren, die Rahmenbedingung recherchieren und jederzeit eigene Projekte auf den Weg bringen.

“ Mit einer Gruppe von Jugendlichen hat Metz ein eigenes Logo und Design für JumaZu entwickelt. Andere Gruppen setzen sich für einen Pumptrack in Montabaur-Elgendorf, einen Skaterpark in Montabaur, einen Verleih für E-Scooter ein oder beteiligen sich an der Aktion „Seebrücke“, die sich für Seenotrettung im Mittelmeer engagiert. Ihre Ideen und Wünsche haben sie in die Ortsbeiräte in Horressen und Elgendorf eingebracht und mit Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland diskutiert. „JumaZu ist hier ein Türöffner, damit die Jugendlichen besser Gehör und Unterstützung in der Kommunalpolitik finden“, führt Larissa Metz dazu aus. In Boden hat sie mit Jugendlichen anhand des Online-Spiels MineTest das perfekte Dorf gebaut, auch Ortsbürgermeisterin Sandra König hat mitgemacht. Bei Besuchen in den weiterführenden Schulen hat Larissa Metz JumaZu vorgestellt. „Das Interesse war groß. Auch hier entstehen jetzt Projekte“, berichtete sie. Im Jahr 2023 will sie einige Barcamps in den Ortsgemeinden anbieten, bei denen die Jugendlichen sich treffen und gemeinsam aus ihren Ideen heraus konkrete Projekte für ihr Dorf entwickeln. „Mobilität ist dabei immer und überall das wichtigste Thema für die Jugendlichen“, so die Fachfrau. Für ihren Bericht und ihre Arbeit erntete sie viel Lob aus allen Fraktionen. Bürgermeister Richter-Hopprich hob hervor, dass JumaZu schon viel Anerkennung und Förderung auf Bundes- und Landesebene erfahren hat.

Mensa Nentershausen
In Nentershausen nutzen die Ganztagsschüler der Freiherr-vom-Stein-Realschule plus und die Pfarrer-Toni-Sode-Grundschule gemeinsam die Mensa an der Grundschule. Deren Kapazitäten sind längst ausgeschöpft, so dass die Realschule eine eigene neue Mensa erhält, die derzeit geplant wird und 2025 fertig sein soll. Bis dahin muss eine Übergangslösung gefunden werden. Bislang wurde ein Klassenraum der Grundschule als Essensraum mit genutzt, der Raum wird jedoch ab dem nächsten Schuljahr wieder als Klassenraum gebraucht. Deshalb beschloss der VGR jetzt, einen Container auf die Grünfläche zu stellen, die direkt an die Mensa angrenzt. So können die Schüler über eine kleine Schleuse einfach von der Mensa in den neuen Essensraum gelangen. Die zusätzlichen Flächen geben dann auch die Möglichkeit, den Essensbetrieb von drei auf zwei zu Schichten umzustellen, was sich beide Schulen schon seit langem wünschen.

Grundschule Niederelbert
Die Grundschule am Hähnchen in Niederelbert ist zu klein geworden: Seit dem laufenden Schuljahr gibt es in jeder Klassenstufe zwei Klassen und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben. Es fehlen Klassenräume und ein Raum für die Betreuende Grundschule. Diese ist dauerhaft im Mehrzweckraum der Schule untergebracht, der deswegen nicht anderweitig genutzt werden kann. Außerdem gibt es im Schulgebäude keine Toiletten für Schüler, diese nutzen die Sanitärräume in der benachbarten Sporthalle. Auch muss das gesamte Schulgebäude, das aus den 1960er Jahren stammt, energetisch dringend überholt werden. All diese Aspekte wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht, die verschiedene Varianten zum Ausbau der Schule vorstellte. Dem Votum des Lehrerkollegiums folgend entschieden sich der VGR und die zuständigen Ausschüsse, die kostengünstigste Variante drei umzusetzen und die konkrete Planung dafür in Auftrag zu geben. Dafür stehen im Haushaltsplan 250.000 Euro bereit. Die Baumaßnahme soll mit dem Schuljahr 2024/25 beginnen und etwa zwei Jahre dauern.

Nutzung von Schulhöfen
Die VG hat insgesamt elf Schulen in ihrer Trägerschaft, d.h. sie ist Eigentümerin der Gebäude und der dazugehörigen Außenbereiche. Während der Unterrichtszeiten darf das Schulgelände nur von Schülern und Lehrern genutzt werden; außerhalb dieser Zeiten stehen sie für jedermann offen – allerdings ohne eine spezielle Hausordnung dafür. Das hat sich jetzt geändert: Zwar können die Schulhöfen und Spielplätze weiterhin außerhalb des Schulbetriebs von der Allgemeinheit genutzt werden, aber es gelten bestimmte Regeln dafür: Die tägliche Nutzung ist bis 20.00 Uhr begrenzt, es darf weder Alkohol noch Drogen konsumiert werden, Hunde haben keinen Zutritt, es dürfen keine Waren oder Dienstleistungen zum Verkauf angeboten werden und man darf nicht mit dem Auto oder einem motorisierten Zweirad herumfahren. Der VGR hat die neue Nutzungsordnung einstimmig verabschiedet. Ziel ist es einerseits, die öffentliche Nutzung der Schulgelände weiterhin zu ermöglichen, und andererseits das Haftungsrisiko der VG zu minimieren. Schulleitungen, Lehrer und Hausmeister etc. haben mit der Nutzungsordnung eine rechtliche Grundlage in der Hand, um bestimmtes Verhalten zu untersagen bzw. zu verfolgen.

Lüftungsanlagen für Klassenräume
Alle Schulen in Trägerschaft der VG Montabaur werden mit raumlufttechnischen Anlagen (RLT) ausgestattet. Es handelt sich um dezentrale Anlagen zur kontrollierten Be- und Entlüftung, die in jedem Klassen- und Fachraum fest eingebaut werden, rund 130 Stück insgesamt. Diese sorgen durch stetigen Austausch dafür, dass die Luft in den Räumen immer frisch bleibt. Der VGR hatte den Beschluss bereits im Sommer 2021 gefasst. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten stehen die RLT-Anlagen erst jetzt zur Verfügung und werden bis zum Jahresende schrittweise eingebaut.

Lernzentrum der vhs
Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Deshalb bietet die Volkshochschule (vhs) schon seit vielen Jahren Sprachkurse für Menschen an, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind und Deutsch lernen wollen. Das Angebot ist vielfältig, deckt aber angesichts der steigenden Zahlen der Geflüchteten den Bedarf nicht ab. Nun kommt das Lernzentrum als ergänzendes Element hinzu: In einem eigens dafür eingerichteten Raum in der vhs wird eine Lehrkraft individuelle Lernbegleitung für Erwachsene anbieten, sie in deutscher Sprache unterrichten und in Bezug auf ihren weiteren Lernweg beraten. Die neue Einrichtung ist Teil des Projekts „Lernzentren in Rheinland-Pfalz“ finanziert über den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). In diesem Rahmen trägt das BAMF 90% der Kosten für das Lernzentrum, 10% gibt die VG dazu. Die Laufzeit ist zunächst bis Ende 2025 begrenzt. Der VGR beschloss einstimmig die Einrichtung des Lernzentrums der vhs. Der Beirat wird jährlich über den Stand des Projektes informiert. (Quelle VG Montabaur)