Seit 2. Monaten ist der 1. Wäller Helfen Bürger Büro in Hachenburg geöffnet.
Die Stelle, die vom Verein Wäller Helfen geschaffen wurde, ist ein großer Erfolg und wird von ukrainischen Bürger sehr gerne angenommen. Die ersten beiden Monate sind vergangen seitdem die Anlaufstelle für ukrainische Schutzsuchende, aber auch alle anderen Hilfesuchenden, eröffnet hat. Mehr als 400 Personen sind im Einzugsgebiet des Wäller Helfen Büros.
„Ich brauche keine Werbung für unser Angebot zu machen, da ich seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine, sehr viele Menschen kenngelernt habe. Natürlich wären mir andere Zustände lieber- sagte sie mit gewisser Traurigkeit.
Die ukrainischen Schutzsuchenden besuchen gerne die Stelle, die vertraute Person und die Muttersprache machen es leichter.
Welche Hilfe wir hier anbieten, das lässt sich so pauschal nicht immer sagen. Wir versuchen alle Probleme individuell zu unterstützen. Viele können kaum Englisch, sodass wir hier auf die Sprachkenntnisse von Frau Marme´ stolz sein können, erklärt der Vorsitzende des Verein Björn Flick.
Aber auch mit englisch, käme man auf vielen unserer Behörden nicht weiter. Viele Formulare und der oft undurchsichtige Papierkram wären auch für die Menschen in Englisch nicht zu verstehen.
Behördengänge, Bankkontoeröffnung, Ärztebesuche, Verträge und Formulare ausfüllen, Schulen und Kindergarten Anmeldung, Arbeitsuche und auch Wohnungssuche sind Aufgaben, mit denen wir täglich zu tun haben. Probleme mit Stromverträge, oder Unklarheiten mit überfordertem Personal von Behörden stellen auch uns vor große Herausforderungen. Die Menschen bekommen Briefe mit Rückzahlungen vom Jobcenter und verstehen überhaupt nicht warum. Oder die gesamten Leistungen werden gestoppt wegen einem fehlenden Nachweis aus dem Kriegsgebiet. Trotz Erklärung und Bemühungen einer jungen schwangeren Mutter mit einem sechsjährigen Kind wurde diese z.B. für zwei Monate – mit einer Entgeltsprerre belegt. Nicht nur Probleme mit den Behörden werden besprochen, es müssen auch Arzt-Termine ausgemacht werden. Auch hier werden fast immer Dolmetscher gebraucht! Auch hier begleiten wir die Hilfesuchenden soweit das möglich ist. Ich war im Januar sogar mit im Kreissaal, die WZ berichtete.
„Viele von den Geflüchteten besuchen Sprachkurse, aber in einer so kurzen Zeit habe ich noch keine getroffen wer gut Lesen und Sprechen kann, alles braucht sein Zeit", erklärt Frau Marme´ immer und immer wieder. Oft kommen die Menschen einfach um mit mir zu reden, sie suchen nach einer vertrauten Person, um über über die Sorgen und Schmerzen zu sprechen, über die Kinder, die in den Krieg einberufen werden, die Ehemänner und Brüder, die aktuell an der Front kämpfen, oder auch schon im Krieg gefallen sind. Wir sind stolz, dass wir mit dem Hospizverein Westerwald auch Krisen,- und Trauma Bewältigung für die Menschen anbieten können, unterstreicht Björn Flick immer wieder die Wichtigkeit dieses Angebotes. Es ist für uns immer noch unverständlich, dass sich auch nach 2 Monaten unseres Angebotes noch niemand aus der Kommunalpolitik oder den regionalen Behörden über unser Angebot erkundigt hat.
Wir finanzieren als kleiner Verein hier eine Stelle und eine Mitarbeiterin die einen außerordentlich Wichtigen Job macht. Wir machen das wirklich gerne, aber es kann sicher nicht die Dauerlösung sein. Die Stadt Hachenburg unterstützt den Verein mit Räumlichkeiten, diese Zusammenarbeit ist für uns ein wichtiges Standbein, aber bei der Unterstützung bei dieser Integrationsarbeit ist von öffentlichen Stellen, noch Luft nach oben, so der Verein. (Quelle Wäller helfen)