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Mudersbach/Siegen. Seit knapp acht Jahren trägt er den Beinamen „Der Unvollendete“. Gemeint ist der Natursteig Sieg. In 14 Etappen führt der zertifizierte Wanderweg auf rund 200 Kilometern von Siegburg durch den Rhein-Sieg-Kreis und den Kreis Altenkirchen bis nach Mudersbach. Hier, kurz vor der Landesgrenze zu NRW, ist seit 2015 Endstation. Bislang waren alle Bemühungen vonseiten des Kreises Siegen-Wittgenstein, den Natursteig bis zur Siegquelle zu führen, aufgrund diverser Hürden nicht von Erfolg gekrönt. Doch nun liegt eine Variante auf dem Tisch, die zum ersten Mal Hoffnung auf eine Fortsetzung der touristischen Erfolgsgeschichte macht.

Wegemanager Felix Knopp von der Naturregion Sieg hat dieser Tage in Siegen seine Idee vorgestellt, den Natursteig „nur noch“ bis zum nordrhein-westfälischen Oberzentrum zu führen und den Rest der ursprünglichen geplanten Strecke lediglich als GPX-Track auszuweisen. In Siegen selbst würde der Wanderweg dann am dortigen Bahnhof enden. Damit wäre ein entscheidendes Kriterium erfüllt, sieht die Konzeption des Natursteigs doch vor, dass sämtliche Etappen mit der Bahn angefahren werden können.
Knopp hat auch schon Routen entwickelt, wie der Weg von Mudersbach aus bis Siegen verlaufen könnte. Da aber auch der Wegemanager nicht jeden Pfad im Giebelwald kennt, traf er sich mit dem Vorsitzenden des Bürgervereins Mudersbach, Ulrich Merzhäuser, und dem Niederscheldener Bauunternehmer Eckhard Vetter, beide exzellente Kenner der örtlichen Gegebenheiten.
Und so könnte, wohlgemerkt könnte, eine mögliche Etappe 15 des Natursteigs aussehen: Von Mudersbach aus ginge es auf den Erzquellweg, der seit einigen Jahren als Zubringerweg fungiert. Von dort aus wäre es oberhalb von Niederschelderhütte sogar möglich, die keltische Ausgrabungsstätte „Gerhardsseifen“ unmittelbar an der Landesgrenze mit anzubinden. Zuvor gäbe es als Zugabe jede Menge beeindruckende Aussichten ins Siegtal. Der Weg würde den Wanderer anschließend hoch in den Giebelwald führen, mit einem kurzen Abstecher ins Uebachtal, durch Siegen-Oberschelden und schließlich über den Großen Buberg und die Numbach Richtung Siegen-Zentrum. Die Streckenlänge läge bei etwa 15 Kilometern.
Während der „Erkundung“ wurde Felix Knopp von Eckhard Vetter immer wieder auf sehr naturnahe Wege abseits der großen „Waldautobahnen“ hingewiesen. Am Ende zeigt sich nicht nur der Wegemanager begeistert über die Vielzahl der Optionen: „Wenn wir nur Hälfte dessen umgesetzt bekommen, wäre das ein überaus attraktiver Weg und eine mehr als würdige Schlussetappe.“ Noch aber sind das nur Gedankenspiele: Zunächst stehen einmal mehr Gespräche mit allen Beteiligten im Raum, insbesondere mit den verschiedenen Grundstücksbesitzern. Knopp, Vetter und Merzhäuser sind sich allerdings einig, dass dieser Lückenschluss einen immensen Mehrwert für die Region darstellen würde.
So sieht es auch Landrat Dr. Peter Enders: „Ich begrüße die Initiative von Felix Knopp ausdrücklich. Schon lange warten wir hier im Kreis Altenkirchen darauf, dass der Natursteig fortgeführt wird. So wie der Westerwaldsteig im Süden des Kreises hat sich der Natursteig Sieg im Norden zu einer echten touristischen Marke entwickelt. Ich hoffe daher, dass wir mit den Eigentümern und auch mit der Stadt Siegen zeitnah eine Lösung finden.“
Eckhard Vetter ging bei diesem Termin übrigens noch einen Schritt weiter: Er regte an, einen zusätzlichen Erlebnisweg vom Kirmesplatz Mudersbach über die Birker Lay und die Sandhalde anzulegen. Denn hier oben, wo es einen der spektakulärsten Ausblicke der Region gibt, ist mittelfristig ein gastronomisches Angebot geplant. (Quelle Kreis Altenkirchen)