Wie steht es um den Kinderschutz an Schulen, um Sensibilisierung und Schutzkonzepte?
Seit Juni 2022 ist der Kinderschutz das Schwerpunktthema der CDU-Landtagsfraktion und die Christdemokraten beschäftigen sich mit diesem aus unterschiedlichen Blickrichtungen und Fachbereichen.
Der Frage nach dem Kinderschutz an Schulen sind nun die Abgeordneten Jenny Groß, bildungspolitische Sprecherin, Marion Schneid, Leiterin des Zukunftsfeldes Bildung und Kultur, und Michael Wäschenbach, Leiter des Zukunftsfeldes Zusammenhalt der Gesellschaft, nachgegangen und haben die Landesregierung mittels einer Kleinen Anfrage um mehr Informationen diesbezüglich gebeten.
„Im Bereich der Kindertagesstätten und im Bereich des Sports ist das Vorliegen, bzw. Erstellen von Kinderschutzkonzepten sehr weit fortgeschritten. An Schulen ist jedoch der Kinderschutz sowohl in der Schulsozialarbeit als auch bei den pädagogischen Lehrkräften im Sinne der Schülerinnen und Schüler weiter auszubauen. Fünf Bundesländer haben die Verankerung eines Schutzkonzeptes im Schulgesetz aufgenommen“, erklärten die CDU-Politiker.
Daher wollten sie von der Landesregierung wissen, wie viele und welche rheinland-pfälzische Schulen schon über ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt verfügen. Zudem baten sie um Informationen darüber, welche Pläne die Landesregierung hat, Schutzkonzepte im Schulgesetz zu verankern - so wie es bereits fünf andere Bundesländer getan haben. Ferner sollte die Landeregierung dazu Stellung nehmen, wie angehende Lehrerinnen und Lehrer auf den Komplex Kinderschutz während ihres Studiums vorbereitet werden und welche Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote es für Lehrerinnen und Lehrer in der Fort- und Weiterbildung gibt.
„Auf die Frage, wie viele bzw. welche Schulen solche Schutzkonzepte haben, erhielten wir keine Antwort. Allerdings seien rheinland-pfälzischen Schulen grundsätzlich dazu verpflichtet, ‘ein schuleigenes Krisenteam zum Umgang mit Krisensituationen an Schulen zu bilden‘. Das dies natürlich im Ernstfall nicht ausreicht, ist jedem klar – hoffentlich auch der Landesregierung“, bewerten Jenny Groß, Marion Schneid und Michael Wäschenbach diese Antwort.
Die Landesregierung erklärt weiter, dass es einige Schulen gäbe, die derzeit an Konzepten gegen sexualisierte Gewalt arbeiten und dass man das Ziel habe, „dass perspektivisch alle Schulen über fest umrissene Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt verfügen“. Darüber hinaus habe man „in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen dazu gesammelt, wie die Unterstützung von Schulen bei der Schutzkonzeptentwicklung gegen sexualisierte Gewalt in der Praxis gut und sinnvoll gelingen kann“.
„Wenn man diese Erfahrung doch gesammelt hat und auch weiter sammelt, fragen wir uns wieso es immer noch keine landesweiten Schutzkonzepte gibt? In Rheinland-Pfalz werden auch in dieser wichtigen Angelegenheit nur Flyer und Leitfaden verteilt bzw. erstellt, auch sieht man die Notwendigkeit einer gesetzlichen Verankerung nicht. Das ist für uns Christdemokraten nicht nachvollziehbar, wo doch auch die Landesregierung noch selbst schreibt, dass der Schutz vor sexualisierter Gewalt auch in den Schulen sehr wichtig sei, da dies geschützte Räume sind“, so die Abgeordneten.
Auf die Frage nach den Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bzw. nach der Vorbereitung von angehenden Lehrerinnen und Lehrern auf den Komplex Kinderschutz erklärt die Landesregierung, dass das Thema Kinderschutz an unterschiedlichen des Studiums sowie während des Vorbereitungsdienstes Bestandteil der Lehrkräfteausbildung sei. Zudem würde das Pädagogische Landesinstitut „analoge und digitale Fortbildungs-und Beratungsangebote in enger Zusammenarbeit mit Fachstellen“ anbieten, um Schulen und Lehrkräfte zu unterstützen. „Insgesamt sehen wir CDU-Abgeordnete einen großen Nachholbedarf was ein landesweites Schutzkonzept anbelangt. Schulen werden wie so oft bei der Entwicklung alleine gelassen und die Landesregierung scheint sich einmal mehr aus der Verantwortung zu ziehen. Wir erwarten von Ministerin Hubig, das ein solches Konzept schleunigst erarbeitet und implementiert wird, bzw. der diesbezüglich angesprochene Schulentwicklungsprozess alsbald ein Ende mit einem konkreten Ergebnis findet. Denn der Schutz unserer Kinder muss oberste Priorität haben und darf nicht nur auf Flyern mit Erfahrungsbeschreibungen oder Leitlinien beruhen“, bekräftigen Jenny Groß, Marion Schneid und Michael Wäschenbach abschließend. (Quelle CDU Westerwald)