Die B8-Ortsumgehung Lindenholzhausen steht im „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans und darf auf Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung mit Hessen Mobil geplant werden. Die Stadt hat nun in enger Abstimmung mit Hessen Mobil den Auftrag für die Umweltverträglichkeitsstudie für die Ortsumgehung vergeben.
„Das ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der Planungsarbeiten und zeigt, dass wir die Aufgabe angehen, die wir übernommen haben“, verdeutlicht Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Die Planungen für eine Bundesstraße sind eigentlich Aufgabe von Hessen Mobil, der Straßen- und Verkehrsbehörde des Landes. Doch aufgrund von personellen Engpässen war das Land Hessen auf die Stadt Limburg sowie weitere Kommunen entlang der B8 mit dem Vorschlag herangetreten, die Planungen durch die Kommunen selbst durchzuführen.
Mit dem Auftrag für die Umweltverträglichkeitsstudie hat die Stadt den zweiten Auftrag im Rahmen der Planungen vergeben, Ende Februar vergangenen Jahres war der Auftrag für das Projektmanagement vergeben worden. Monatlich findet seitdem ein fachlicher Austausch zwischen Hessen Mobil, der Stadt und dem beauftragten Büro für die Projektsteuerung statt, um die einzelnen Schritte abzusprechen. Für den nun vergebenen Auftrag der Erstellung einer Umweltverträglichkeitsstudie galt es auch entsprechende Vorarbeiten zu leisten, den Untersuchungsraum festzulegen, einen Leistungskatalog zu erstellen und schließlich auch das Verfahren mit Interessenbekundung, Angebotsaufforderung sowie der abschließenden Vergabe zu begleiten.
„Ende des Monats wird das Büro mit der Kartierung beginnen“, darauf weist Eva Struhalla als Leiterin des Stadtentwicklungsamtes hin. Der Auftrag beinhaltet eine Umweltverträglichkeitsstudie mit artenschutzrechtlicher Potenzialabschätzung, faunistisch-floristische Kartierung und eine FFH-Vorprüfung. Der Auftrag ist für rund 228.000 Euro vergeben worden.
Die Planungsvereinbarung zwischen Hessen Mobil und der Stadt Limburg wurde im Juni 2021 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Nach der Vereinbarung werden die Planungen von der Stadt beauftragt und in enger Abstimmung mit Hessen Mobil durchgeführt, der Stadt werden dabei sämtliche Kosten erstattet. Hierzu zählen auch die Kosten für die notwendigen Fachgutachten.
Mit dem nun vergebenen Auftrag wird der Einstieg in den Planungsprozess vollzogen, sagt der Limburger Bürgermeister. Dazu gehört auch, den zu beplanenden Raum umfangreich zu kartieren, die dort vorhandenen Pflanzen und Lebewesen zu erfassen. Dazu müssen vorhandene Wege und Straßen begangen und Flurstücke betreten werden; auch werden Hilfsmittel zur Kartierung wie zum Beispiel Horchkisten und Fangnetze aufgestellt oder ausgelegt. Im Rahmen dieser Arbeiten müssen auch private Grundstücke begutachtet werden. Hierzu wird die Stadt noch einmal näher informieren.
„Wir haben ein großes Interesse daran, die Planungsarbeiten zügig umzusetzen, müssen jedoch auch die entsprechenden Abläufe berücksichtigen“, erläutert Hahn. Der Teilnahmewettbewerb für die Ausschreibung der Umweltverträglichkeitsstudie wurde Mitte September in der Hessischen Ausschreibungsdatenbank veröffentlicht, bis zur Abgabefrist im ersten Drittel des Oktobers gingen zwei Teilnahmeanträge ein. Beide wurden dann Ende des Monats um die Abgabe eines Angebotes bis Mitte November aufgefordert. Nach der Prüfung des eingereichten Angebotes – es ging nur noch ein Angebot ein - wurde nun der Auftrag erteilt. (Quelle Stadt Limburg)