SENIOREN, FAMILIEN UND JUGENDLICHE WERDEN NICHT VERGESSEN
Hübingen/Horbach. Mit dem Familienferiendorf (FFD) Hübingen und dem Seniorenzentrum Ignatius-Lötschert-Haus (ILH) in Horbach sind zwei ebenso wichtige wie traditionsreiche Einrichtungen im Buchfinkenland bisher erfreulich gut durch die Corona-Krise gekommen! Zu diesem für die Kleinregion im südlichsten Westerwald beruhigenden Ergebnis kamen die Leitungen beider Häuser bei einem Erfahrungsaustausch. Dieser fand statt im Rahmen eines Arbeitsfrühstücks, zu dem der Förderverein des Altenheimes den Vorstand und Gäste ins FFD Hübingen eingeladen hatte.
(Quelle / Foto: Uli Schmidt)
Gemeinsam mit dem Sportverein Horbach ruft der Förderverein des Seniorenzentrums jährlich zum Arbeitseinsatz „Aktion Wühlmaus“ rund um das Altenheim auf – auch diesmal waren wieder zahlreiche junge und ältere Fußballer im Einsatz und ließen sich abschließend bei herrlichem Sonnenschein im Freien einen kräftigen Eintopf und ein Bier schmecken.
Für das FFD wies dessen Leiter Hanno Heil auf hilfreiche Programm von Land und Bund hin, durch die mit Beginn der Pandemie das Haus Funktionen als Zufluchtsstätte für Frauen in Gewaltsituationen und als Frauenhaus übernehmen konnte. „Ganz wichtig war auch die ´Corona-Auszeit`, bei der Familien mit kleinem Einkommen für den Aufenthalt nur etwa 10 % der Kosten für Unterkunft und Verpflegung zahlen mussten“, so Heil. Dadurch sei eine Grundauslastung gesichert. Aktuell sei das FFD mit seinen 232 Betten sogar komplett ausgebucht, was auch bereits für Silvester gelte.
Für die pädagogische Leiterin Sieglinde Müssig-Jarnicki ist das Zirkusprojekt „Basalto“ von besonderer Bedeutung. Unter Anleitung eines Zirkuspädagogen könnten hier Kinder, die mit ihren Familien in Hübingen Urlaub machen, im eigenen großen Zirkuszelt eine kreative und unbeschwerte Zeit in und neben der Mange erleben. Berichtet wurde auch darüber, dass die zurückliegenden anderthalb Jahre für Reparaturen an den einzelnen Häusern und für die Installation einer neuen Belegungssoftware genutzt wurden.
„Corona ist für uns als Altenpflegeheim die größte Herausforderung seit der Eröffnung“, würdigte Heimleiter Franz Schmitz zum Beginn seine Statements die Leistungen aller Beschäftigten im Haus. Dass das Haus bisher die Krise so relativ gut gemeistert habe, sei der qualifizierten und motivierten Mitarbeiterschaft zu verdanken, die sich zudem durch eine geringe Fluktuation auszeichne. Es bestehe sogar die Aussicht, bis Ende des Jahres ohne teure Leiharbeitskräfte auskommen zu können. Mut mache das Beispiel einer jungen Mitarbeiterin aus Serbien, die mittlerweile ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft erfolgreich abgeschlossen habe. „Dies macht uns Mut, weiteren Arbeitskräften aus dem Ausland eine Chance zu geben. Leider bedeuten die aktuell stark steigenden Infektionszahlen für das Haus neue große Herausforderungen“, so Schmitz.
Für den Förderverein des Seniorenzentrums stellte dessen Kassierer Hubert Kleppel (Stahlhofen) in Aussicht, dass dieser auch künftig die Einrichtung spürbar unterstützen kann. Derzeit würden verschiedene Angebot im Haus sowie die Besetzung einer Praktikantenstelle durch Mittel des Vereins ebenso ermöglicht, wie das Programm der Initiative „555 Schritte – fit bis ins höchste Alter“. „Wenn sich noch mehr Menschen in der Region für eine Fördermitgliedschaft entscheiden, können wir noch mehr Gutes für die im Haus wohnenden Pflegebedürftigen tun“, so Kleppel. Doch nicht alle Aktivitäten des Vereins für das Haus sind mit Kosten verbunden, wie der am letzten Wochenende stattgefundene jährliche Arbeitseinsatz „Aktion Wühlmaus“ (siehe Foto) eindrucksvoll zeige.
Gesprochen wurde auch darüber, ob für das FFD ein Förderverein wie beim ILH hilfreich sein kann. Der 2. Vorsitzende des Fördervereins für das Seniorenzentrum, Ernst Merz (Hübingen), sagte zu, das Familienferiendorf mit eigenen Erfahrungen bei einer möglichen Gründung gerne unterstützen zu wollen. Am Ende des „Arbeitsfrühstücks“ dankte Vorsitzender Uli Schmidt (Horbach) für die vertrauensvolle Aussprache und zeigte sich erfreut über die zunehmend enge Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen. „Wir freuen uns zudem darüber, dass auch das Karlsheim als weit über Rheinland-Pfalz hinaus bekannte Jugendbegegnungsstätte auf einem guten Weg aus der Krise ist“, so Schmidt. Auch mit der Einrichtung im Gelbachtal sei man in gutem Kontakt.