Spenden und Hilfsangebote sind trotzdem überlebenswichtig
Das Wohl der Tiere steht im Mittelpunkt der Arbeit des Tierheims in Montabaur. Neben dem Tierschutz nimmt der Trägerverein eine wichtige öffentliche Funktion wahr, denn das Tierheim dient als Aufnahmestelle für gefundene Tiere. Das ist in einem Kooperationsvertrag zwischen dem Tierheim und der Verbandsgemeinde geregelt, die originär für Fundsachen und Fundtiere zuständig ist. In den letzten Jahren ist die Zahl der Fundtiere stetig gestiegen, viele der Tiere sind krank und müssen behandelt werden. Vor diesem Hintergrund wurde der Kooperationsvertrag jetzt erneuert, dabei hat der Verbandsgemeinderat die Vergütungspauschale auf jährlich 10.000 Euro erhöht. Das deckt jedoch nur einen kleinen Teil der Kosten, die das Tierheim insgesamt hat. Spenden sind deswegen immer willkommen, ja überlebenswichtig.
Das Tierheim in Montabaur ist viel mehr als nur die Aufnahmestelle für Fundtiere in der Region. Das ist nur ein Teil der Arbeit des Tierschutzvereins Mons & Tabor e. V., wie die beiden Vorsitzenden Tanja Schmidt und Nicole Henning-Lucaß berichten. Vor allem kümmern sie sich um abgegebene Tiere und sie betreiben in Montabaur einen Gnadenhof für betagte Großtiere. Die Anzahl der Fund- und Abgabetiere ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, allein im letzten Jahr waren es über 420 Tiere. Und es gibt die berechtige Sorge, dass die Zahlen weiter steigen. Dazu Tanja Schmidt: „In der Pandemie haben sich viele Menschen ein Haustier angeschafft. Einige Tierbesitzer stoßen damit an ihre Grenzen, gerade wenn sie in ihren Arbeitsalltag zurückkehren. Hinzu kommt: Viele unserer bisherigen Abgabetiere lebten in desolaten Familienverhältnissen oder ihre Besitzer sind erkrankt.“ Oft werden die Tiere auch abgegeben, weil sie krank sind. Sie gesund zu pflegen kostet Geld. Die Kosten für die Unterbringung der abgegebenen Tiere, das Futter, den Tierarzt und das Personal muss der Verein selbst aufbringen. Das gelingt nur durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, doch die Kosten sind nicht zu unterschätzen. „Allein im letzten Jahr haben wir etwa 60.000 Euro für tierärztliche Behandlungen ausgeben müssen. Tendenz steigend“, erklärt Nicole Henning-Lucaß.
„Ohne Spenden und das enorme ehrenamtliche Engagement seiner Mitglieder könnte der Tierschutzverein vermutlich nicht überleben und das Tierheim müsste schließen“, betonte Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich bei der Unterzeichnung des aktualisierten Kooperationsvertrags. Die darin vereinbarte Vergütungspauschale soll die Kosten für artgerechte Unterbringung und Verpflegung der Fundtiere sowie – falls erforderlich – eine Behandlung beim Tierarzt abdecken. „All das müssten wir sonst in der Verwaltung leisten. Gut, dass das Tierheim diese Aufgabe übernimmt.“, lobte Richter-Hopprich, „und viele andere wichtige Aufgaben im Tierschutz noch dazu.“ Das Tierheim Montabaur dient übrigens als Aufnahmestelle für Fundtiere aus den Verbandsgemeinden Hachenburg, Höhr-Grenzhausen, Montabaur, Selters, Wallmerod, Westerburg und Wirges. Außerdem lässt der Westerwaldkreis beschlagnahmte Tiere hier unterbringen. (Quelle Stadt Montabaur)