Limburg: Markthalle lädt zum Testen ein
Gemütlich ist es nicht, muss es auch nicht sein. Dafür gibt es Platz in Hülle und Fülle in der Limburger Markthalle. Eine natürliche Belüftung ist vorhanden, Parkplätze auf dem Marktplatz stehen zur Verfügung. Was noch fehlte, ist ergänzt worden: Ein kleines Zelt, Stühle und Tische, Hygienespender, Abstands- und Richtungsmarkierungen auf dem Betonboden. Es ist alles da, was ein Corona-Testzentrum braucht.
Seit Montag gibt es in der Markthalle die Möglichkeit, Corona-Schnelltests vornehmen zu lassen. Dass dies ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung der Pandemie ist, verdeutlichten Adolf Wuth (Hubertus-Apotheke), Jan Köberer (Neue Apotheke in Elz), Philipp Hoffmann (Dr. Hoffmann Apotheken) und Peter Lang (St. Michaels Apotheke) bei einem Besuch von Bürgermeister Dr. Marius Hahn als Hausherr. Testen hilft, mit Covid-19 infizierte Personen zu erkennen, die von ihrer Infektion noch nichts wissen, so die Apotheker. Am Dienstag hätten vier Personen ein positives Ergebnis auf ihren Schnelltest erhalten. Alle diese Personen seien frei von Krankheitssymptomen gewesen.
Beim Besuch des Testzentrums unterzog sich der Limburger Bürgermeister auch einem Schnelltest, der negativ ausfiel.
„Solche Tests sind wichtig, um Infektionsketten nachverfolgen zu können. Sie sind damit ein wichtiger Baustein in der Bekämpfung der Pandemie“, machte er deutlich. Und dass es nun in der Markthalle und damit in Limburg ein solches Zentrum gibt, sei wichtig in einer Stadt mit so viel Bewegung durch Pendler, Schüler sowie Kunden.
„Wir sind zu großem Dank verpflichtet, dass das mit der Markthalle so superschnell geklappt hat. Das ist keineswegs selbstverständlich“, machte Adolf Wuth deutlich. Zusammen mit drei Kollegen hat er sich zusammengeschlossen, um das Testzentrum zu betreiben. Bei Vollauslastung seien bis zu 500 Tests am Tag möglich, nach den ersten Tagen sind es etwa 120 pro Tag. Für die getesteten Personen sind die Tests einmal pro Woche kostenlos. Die Halle, die die Stadt als Eigentümerin kostenfrei zur Verfügung stellt, sei durch ihre Größe und ihre Lage hervorragend geeignet.
„Es kann auch mal schnell gehen in Deutschland. Das ist nicht oft der Fall, aber hier in Limburg hat das funktioniert“, sagte Peter Lang. Zwischen dem ersten Anruf bezüglich der Nutzung der Markthalle und dem Aufbau des Zelts, das quasi als Labor genutzt wird, seien gerade einmal fünf Tage vergangen. Zuvor sei viel Zeit in andere Lösungen investiert worden, die sich nicht umsetzen ließen.
Jan Köberer und Philipp Hoffmann machten in dem Gespräch deutlich, dass es für einzelne Apotheken unmöglich sei, solche Testzentren zu betreiben, das sei nur durch eine Zusammenarbeit zu bewerkstelligen. Bis zu sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in dem Zentrum tätig, um von der Anmeldung über die Erfassung bis zum Abstrich alle Schritte zu begleiten beziehungsweise aktiv vorzunehmen.
Ist das Ergebnis des Tests, das etwa 15 Minuten nach dem Abstrich vorliegt, positiv, wird ein PCR-Test unmittelbar angeschlossen. Über das Ergebnis wird auch das Gesundheitsamt in Kenntnis gesetzt. Bis zum Vorliegen des Ergebnisses des gegebenenfalls notwendigen PCR-Tests, der gegenüber dem Schnelltest deutlich genauer ist, gilt es dann in Quarantäne zu bleiben.
Ab der kommenden Woche soll es möglich werden, sich vor dem Besuch des Testzentrums einen Termin geben zu lassen. Das soll online geschehen. Derzeit ist der Besuch des Testzentrums nur ohne vorherige Terminvergabe möglich, was unter Umständen einmal zu etwas längeren Wartezeiten führen kann. Die Apotheker setzen auch darauf, dass die Ergebnisse der Testungen in absehbarer Zeit über eine App zur Verfügung gestellt werden können.
„Das Ziel muss lauten: anhalten, testen, gehen“, machte Adolf Wuth deutlich. Aktuell wird das Ergebnis des Tests noch auf einem Schreiben vermerkt, dass die getestete Person ausgehändigt bekommt. „Die Vorlage von negativen Schnelltests ist schon heute in einigen Bereichen gefordert, das wird sich eher noch erweitern“, so Wuth, der einer höheren Bewegungsfreiheit deutlich größeren Stellenwert einräumt als einem Datenschutz, der vieles an einem Informationsaustausch verhindere, der für eine effektive Bekämpfung der Pandemie sinnvoll wäre. „Wir müssen uns Strategien erarbeiten, wie wir mit der Pandemie umgehen lernen. Neben dem Impfen, das sicherlich die meiste Wirkung erzielt, gehören die Tests jedoch mit hinzu“, so der Bürgermeister.
Das Testzentrum in der Limburger Markthalle, Ste.-Foy-Straße, gegenüber Feuerwache und Agentur für Arbeit, ist geöffnet montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr, samstags von 9 bis 13 Uhr. (Quelle Bild Stadt Limburg)