Der Ball ruht auf den Sportplätzen, kein Training, keine Punktspiele. Julian Trillken, 1. Vorsitzender des TuS Staffel, gewinnt der Corona-Zwangspause auch ein Positives ab. Sein Verein nutzt die Zeit für einen kompletten Neubau der Anlage. Auftakt war mit dem symbolischen ersten Spatenstich.
Bisher wurde in Staffel noch auf einem Naturrasenplatz und einem in die Jahre gekommenen Hartplatz gespielt. Das wird sich ändern. Der Verein erhält einen Kunstrasenplatz, der um 90 Grad gedreht angeordnet wird, der Hartplatz wird aufgegeben. Auf der noch vorhandenen Restfläche des Rasenplatzes verbleibt ein Kleinspielfeld. Außerdem werden die leichtathletischen Anlagen, die für den Schulsport genutzt werden, saniert bzw. neu angelegt. Nach Angaben von Frank Zei, Abteilungsleiter Sportplatzbau in der mit der Ausführung beauftragten Firma Heus, kann der neue Platz Ende Juni genutzt werden. Dazu muss allerdings auch das Wetter mitspielen. Damit würde dem Verein zur neuen Saison die neue Anlage zur Verfügung stehen. Foto: Präsentieren unter Anstandswahrung und mit Hilfe des Plans, wie es einmal werden soll (v.l.): TuS-Vorsitzender Julian Trillken, Bürgermeister Dr. Marius Hahn, Frank Zei (Heus-Sportbau), 2. Vorsitzender Michael Gutermuth, Planer Hans-Peter Weckbecker sowie Verena Schmehl, (Stadtverwaltung).
„Es ist gut, dass es nun los geht“, sagte der Vorsitzende Julian Trillken beim symbolischen ersten Spatenstich mit seinem Stellvertreter Michael Gutermuth, Frank Zei, Hans-Peter Weckbecker vom Planungsteam sowie Bürgermeister Dr. Marius Hahn und Verena Schmehl, die in der Stadtverwaltung für die Sport- und Vereinsförderung zuständig ist. Nun los geht heißt, dass die Neugestaltung eine erhebliche Vorlaufzeit in Anspruch nahm. Die ersten Überlegungen dazu gab es in den Jahren 2013/14, auf die politische Ebene kam es dann erstmalig im Jahr 2016.
„Ich bin froh, dass Ihr im wahrsten Sinne des Wortes am Ball geblieben seid und das Ziel mit großer Hartnäckigkeit verfolgt habt“, zollte der Bürgermeister dem Vorsitzenden und seinem Stellvertreter Lob und Anerkennung. Es sei auch schon vor der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Auswirkungen für Vereine nicht einfach gewesen, neue Projekte zu stemmen. Dem pflichtete auch Trillken bei, denn die mit einem Verein und einer eigenen Sportanlage verbundenen Arbeiten verteilten sich auf immer weniger Schultern.
Deshalb sei die Neugestaltung auch unter zwei wichtigen Aspekten eine Investition in die Zukunft: Der Unterhaltungsaufwand für die neue Anlage sei sowohl beim Arbeitsaufwand wie auch bei den Kosten geringer und mit einer modernen Sportanlage könne auch dem Nachwuchs wieder eine Perspektive gegeben werden. „Sie mit veralteten Sportplätzen, insbesondere einem Hartplatz bei der Stange und damit im Verein zu halten, ist heute nicht mehr möglich“, verdeutlichte der Vorsitzende.
Nach Angaben von Planer Hans-Peter Weckbecker umfasst die neue Anlage neben dem großen Spielfeld aus Kunstrasen noch ein Kleinspielfeld aus dem vorhandenen Naturrasenplatz, das auch als Trainingsplatz genutzt werden soll. Hinzu kommen noch leichtathletische Anlagen. Neben einer neuen Sprunggrube mit Anlauffläche und eines neuen Kugelstoßrings, werden die bestehenden Laufbahnen saniert und von sechs auf vier Bahnen reduziert. Die Anlagen werden auch von den umliegenden Schulen genutzt. Deshalb entrichtet der Landkreis einen einmaligen Baukostenzuschuss in Höhe von 125.000 Euro für die Neugestaltung.
Die Gesamtkosten liegen insgesamt bei rund 700.000 Euro. Nach Angaben von Bürgermeister Hahn hat die Stadtverordnetenversammlung 435.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Geld stammt aus einem Sondertopf, der für die Sportanlagen in der Stadt ein Finanzvolumen von zwei Millionen Euro ermöglichte. Aus diesem Topf wurde bereits die Neugestaltung der Anlagen in Ahlbach, Offheim sowie Eschhofen (Kunstrasenplatz) finanziert. In Staffel ist die Finanzierung neben dem erheblichen Zuschuss der Stadt durch eine Landeszuwendung, Kreismittel, einem Zuschuss des Landessportbundes Hessen sowie einem Eigenanteil des TuS gesichert.
„Ich bin froh, dass der Verein mit der Neugestaltung auch die Parkplatzsituation entschärft“, sprach Hahn ein Problem an. Bei Spielen oder auch im Trainingsbetrieb werden Autos im Umfeld des Sportgeländes abgestellt und erschweren den Verkehrsfluss in den umliegenden Straßen. Mit der Neugestaltung der Anlage werden auch Parkplätze auf dem Gelände ausgewiesen.
Wie der Vorsitzende beim Spatenstich sagte, ist der TuS derzeit auch damit beschäftigt, das Vereinsheim zu renovieren und von der Haustechnik auf einen neuen Stand zu bringen. Weitere Verbesserungen sind dadurch vorgesehen, dass das bisherige Gerätehaus des Bürgerhauses einen neuen Standplatz am Sportplatz findet. Zur Neugestaltung gehört auch eine neue Flutlichtanlage mit moderner LED-Technik. Die Flachstrahler der bestehenden Flutlichtanlage überlässt der TuS einem Sportverein in der Nachbarschaft. (Quelle Stadt Limburg)