MONTABAUR. Eine landesweite Registrations- und Kastrationspflicht für Katzen fordert der grüne Landtagskandidat für den Wahlkreis 6 (Montabaur, Ransbach-Baumbach, Wallmerod, und Wirges) Gunnar Bach. Bei einem Besuch im Tierheim Montabaur erfuhr er von den immens hohen Tierarztkosten, die für die immer häufiger gefundenen und dort abgegebenen Tiere anfallen.
„Wir haben ein sehr hohes Aufkommen an Fundtieren, besonders auch in diesem Jahr. Wir wissen nicht, inwieweit das dieses Jahr mit Corona zusammenhängt. Allgemein sind die Zahlen stark gestiegen“, berichtet die stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins Mons & Tabor e.V., Nicole Henning-Lucaß. „Tiere werden von vielen Menschen als Sache angesehen“, beklagt Bach den Trend besonders vor und nach Weihnachten, sich unüberlegt ein Haustier anzuschaffen, es danach entweder auszusetzen oder es ins Tierheim abzuschieben. „Tiere sind aber unsere Mitgeschöpfe, mit denen wir respektvoll umgehen sollten“, betont Bach.
Einige Tierhalter könnten aber auch die immensen Tierarztkosten nicht tragen, wenn ihre Haustiere plötzlich krank werden. „Das überlegen sich viele leider nicht, bevor sie ein Tier kaufen.“ Gemeinsam mit dem Tierschutzverein fordert Bach eine Registrations- und Kastrationspflicht für Katzen. „Auf vielen Bauernhöfen, Werksanlagen, Firmengeländen und verlassenen Anwesen im Westerwald sammeln sich immer mehr Katzen an, weil sie nicht kastriert werden“, berichtet Henning-Lucaß. „Wir werden erst, wenn es überhandnimmt und viele der älteren Katzen sowie jungen Kitten bereits sehr krank sind, dorthin gerufen. Dann müssen wir auf einen Schlag bis zu über 20 Katzen gesund pflegen und kastrieren. Das ist für uns finanziell fast unmöglich. Wenn die Besitzer ihre Tiere grundsätzlich kastrieren würden, wäre das Problem der unkontrollierten Vermehrung und das Leid vieler Tiere schnell eingedämmt“, ist sich Henning-Lucaß sicher.
Foto / Quelle: Gunnar Bach, Pressereferent