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20200629 ZugangskontrolleBetzdorf. Mit Innovationsgeist und Flexibilität haben drei Unternehmen aus der Region auf die Corona-Krise reagiert: Das Metallbauunternehmen ms-Industrieservice aus Betzdorf, die Wezek Service GmbH aus Leverkusen, die zur Wezek GmbH in Steinebach gehört, sowie das Siegener Start-up NeurologIQ haben in kurzer Zeit eine modulare Zugangskontrolle für Personen in Gebäuden entwickelt. Landrat Dr. Peter Enders und Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, durften sich das Gerät vor Ort in den neuen Hallen der Firma Schäfer ms-Industrieservice näher anschauen und selbst testen. Bildzeile: 
Die Entwicklung und Herstellung des Eingang-Kontroll-Systems MECS ist ein Gemeinschaftsprojekt. Lars Kober (ganz links) und Landrat Dr. Enders (ganz rechts) testeten das Gerät selbst, das Marvin Werder von der Wezek Service GmbH (Leverkusen), Simon Sack, Gründer des Start-Up NeurologIQ (Siegen), und Manuel Schäfer von der ms industrieservice GmbH (von links nach rechts) gemeinsam entwickelten. (Foto: Kreisverwaltung/Wirtschaftsförderung) 



„Nur wenige Monate nach dem Umzug unseres Unternehmens von Scheuerfeld nach Betzdorf kam mit Corona die nächste große Herausforderung“, berichtete Michael Schäfer, Gründer und Geschäftsführer von ms-Industrieservice. Doch für ihn und seine Söhne Manuel und Marcel war dies kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Sohn Manuel entwickelte gemeinsam mit Marvin Werder, Geschäftsführer der Wezek Service GmbH und Projektleiter der Wezek GmbH, und Simon Sack, Gründer des Start-Up NeurologIQ (Siegen), die Vorrichtung Modular Entry Control System (MECS). Dabei handelt es sich um eine stationäre Zugangskontrolle, mit welcher in kürzester Zeit die menschliche Körpertemperatur gemessen wird, Gesichter auf das Vorhandensein eines Mund-Nasen-Schutzes gescannt und Personen gezählt werden können.

Das MECS ermittelt mittels Infrarot-Scan berührungslos die Körpertemperatur und löst, wenn diese zu hoch ist, ein Alarmsignal aus. Zwei Kameras, die obere für Erwachsene, die untere für Kinder und körperlich Beeinträchtigte, ermitteln per Gesichts-Scan, ob die betreffende Person einen Mund-Nasen-Schutz trägt oder nicht. Optional sind Vorrichtungen für eine Masken-Ausgabe und ein Desinfektionsmodul erhältlich. Das MECS ist vielfältig einsetzbar, beispielsweise in öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen, Geschäften, Supermärkten, Gaststätten, Kliniken und Arztpraxen, Unternehmen und Produktionsstätten. „Um die Anzahl der im Gebäude befindlichen Personen zu kontrollieren und somit auch den Einlass zu steuern, wird ein 3D-People-Counter eingesetzt“, erklärte Simon Sack von NeurologIQ. 

Manuel Schäfer wies darauf hin, dass sich mit Hilfe des Geräts in einer Notsituation wie bei einem Unfall oder einem Brand leichter ermitteln lasse, ob noch Personen im Gebäude seien. „Das MECS lässt sich unkompliziert in bereits vorhandene Einlass-Systeme integrieren.“ Die Einbindung in die vorhandene Sicherheitstechnik und das vorhandene Netzwerk mit Schnittstelle zum Sicherheitspersonal oder zur Geschäftsleitung seien feste Bestandteile des Systems. Die Anpassung an räumliche Gegebenheiten sei ebenfalls möglich.

Landrat Dr. Enders und Lars Kober zeigten sich beeindruckt, wie schnell und professionell die drei Unternehmen ihr Gemeinschaftsprojekt umgesetzt haben. „Da uns die Pandemie wohl noch eine Zeitlang begleiten wird, ist gut vorstellbar, dass langfristig ein Bedarf an diesem innovativen Gerät besteht“, so Enders abschließend.