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Geschmack statt Genöle. Ein Eis auf einem Sofa, ein paar nette Worte mit einer Person, die völlig unbekannt ist. Ein Lächeln, ein Schnappschuss von Gesichtern, die für Vielfalt stehen. Dabeisein ist ganz einfach. Am 25. Mai in der Zeit von 11 bis 18 Uhr einfach über den Europaplatz in Limburg schlendern und mitmachen, wie aus Nebeneinander ein Miteinander wird.

„EIS“ nennt sich die Aktion und ist Bestandteil einer ganzen Reihe, die die „Partnerschaft für Demokratie Limburg“ in den Monaten Mai und Juni anbietet. Anlass dafür sind 70 Jahre Grundgesetz, Europawahl und der Tag der offenen Gesellschaft – wegweisende Ereignisse und Anlässe für ein respektvolles Miteinander in Vielfalt und Toleranz.

„Die Verkündigung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland jährt sich in diesem Jahr zum 70. Mal“, erinnert Tobias Kurth von der Kulturenwerkstatt und Leiter der Koordinierungs- und Fachstelle der „Partnerschaft für Demokratie“. „Dieses Jubiläum nehmen wir zum Anlass, um erstmalig eine Veranstaltungsreihe rund um das Thema Demokratie ins Leben zu rufen.“ Auch Melanie Weil, Integrationsbeauftragte der Stadt Limburg, freut sich, dass sich so viele Kooperationspartner und Projektträger für ein Mitwirken begeistern lassen: „Mit Festen und Filmen, Konzerten und Lesungen, Theater und Berlinfahrt laden wir zwischen dem 23. Mai und 15. Juni zum Erfahren, Erkennen und Erleben ein.“

Die Stadt Limburg und die Kulturenwerkstatt haben mithilfe der Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ bereits 2017 eine lokale Partnerschaft für Demokratie gegründet. Im Rahmen dessen stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Fördermittel für Projekte und Initiativen bereit, die sich aktiv gegen Demokratie- und Menschenfeindlichkeit einsetzen.

Die „Limburger Tage der Demokratie“ umfassen sowohl Aktionen zur zivilgesellschaftlichen Demokratiebildung im ländlichen Raum als auch Veranstaltungen, die für demokratiefeindliche Phänomene sensibilisieren und historische Vorkommnisse in den Blick nehmen:

In der Zeit vom 20. bis 24. Mai fahren Jugendliche mit der Kulturenwerkstatt zum Jugendkongress des Bündnisses für Demokratie und Toleranz nach Berlin. Der Eine-Welt-Laden ruft am 25. Mai gemeinsam mit dem Aktionsbündnis „Wir sind mehr“ auf dem Europaplatz zu Konzert und Kundgebungen für Demokratie, Frieden und Toleranz auf. Die Integrationsbeauftragte der Stadt Limburg umrahmt dies mit einer Foto-Aktion, bei der Menschen in Limburg Gesicht zeigen können für Vielfalt. Am 26. Mai ist Europawahl.

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit lädt am 28. Mai zusammen mit der Stadtjugendpflege Limburg Schülerinnen und Schüler zu einem Theaterstück des Kölner Künstler Theaters ein, das die Sorgen, Ängste und Nöte eines jüdischen Kindes in den 1930er Jahren thematisiert. Am 4. und 5. Juni veranstaltet die Kulturenwerkstatt zwei Lesungen mit der Autorin Marie-Louise Lichtenberg, die mit „Zwischen Glück und Grauen“ ein Buch gegen das Vergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus vorstellt.

Das Cineplex-Kino Limburg zeigt am 12. Juni das Dokudrama „1918 – Aufstand der Matrosen“, das den Sturz der Monarchie und den Beginn der deutschen Demokratie beleuchtet. Am 14. Juni laden die Koordinierungsstelle Gemeinwesenarbeit Blumenrod, der Caritasverband und der Ausländerbeirat Limburg interessierte Anwohnerinnen und Anwohnern zum internationalen Familienfest in das Gemeindezentrum Blumenrod ein, bei dem ein Kinderprogramm, Kunstprojekte und Köstlichkeiten aus aller Welt die Besucher erwarten. Und der abschließende 15. Juni steht unter dem Motto „Tag der offenen Gesellschaft“. Nachbarn und Fremde sind aufgerufen, ihre Tische und Stühle rauszustellen und gemeinsam die Demokratie zu feiern.