Infoveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger gut besucht – Ergebnisse online einsehbar
HÖHR-GRENZHAUSEN. Die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen hat am Mittwoch, 12. November, die Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung präsentiert. Bürgermeister Marco Weißer eröffnete die Veranstaltung und betonte die gute Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern während des gesamten Prozesses. „Die aktive Beteiligung aus der Bevölkerung war ein wichtiger Baustein für die Erstellung des Wärmeplans“, so Weißer.
Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Prozess, mit dem Städte und Gemeinden ihre Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme umstellen wollen. Ziel ist eine treibhausgasneutrale, kosteneffiziente und zuverlässige Wärmeversorgung bis 2045. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und muss alle fünf Jahre fortgeschrieben werden. Die Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen hat die Energieversorgung Mittelrhein (evm) mit der Erstellung des Wärmeplans beauftragt. Die evm arbeitet dabei mit dem erfahrenen Wärmeplanungs-Unternehmen endura kommunal aus Freiburg zusammen.
Die Erarbeitung des Wärmeplans dauerte rund ein Jahr. In dieser Zeit wurden umfangreiche Daten erhoben und zahlreiche Gespräche mit Fachleuten, Gewerbe und der Öffentlichkeit geführt. Die Analyse zeigt: 41 Prozent der Heizungen sind älter als 20 Jahre, und rund 80 Prozent der Gebäude wurden vor 1978 gebaut – dem Jahr der ersten Wärmeschutzverordnung. Zudem heizen 88 Prozent der Haushalte mit Gas, etwa 5 Prozent mit Öl. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist eine umfassende Transformation der Wärmeversorgung notwendig.
Identifizierte Wärmeversorgungsgebiete
Um diese Ziele zu erreichen, hat die Wärmeplanung das Gebiet der Verbandsgemeinde in drei Kategorien unterteilt:
• Zwei mögliche Gebiete für ein Wärmenetz im Herzen von Höhr-Grenzhausen wurden identifiziert. Hier ist die Bebauung besonders dicht, sodass ein Wärmenetz hier möglich sein könnte.
• Ein Prüfgebiet für Wasserstoff liegt im Gewerbegebiet Nord-Ost. Die genaue Verwendung von Wasserstoff lässt sich heute noch nicht abschätzen, aber es wird erwartet, dass vor allem die Industrie davon profitieren könnte. Höhr-Grenzhausen hat hier einen Standortvorteil: Die Verbandsgemeinde liegt in der Nähe einer der großen geplanten Wasserstofftransportleitungen.
• Der größte Teil der Verbandsgemeinde wurde als Gebiet für dezentrale Energieversorgung identifiziert.
Dazu Hubertus Hacke-Dietze, energiepolitischer Sprecher der evm, der die Veranstaltung moderiert hat: „Die Wärmeplanung ist nur der erste Aufschlag und sie gibt eine Idee, wo Wärmenetze entstehen könnten. Die Ideen müssen jetzt genauer geprüft und gegebenenfalls weiter ausgearbeitet werden. Ob es tatsächlich ein Wärmenetz oder ein Wasserstoffnetz geben wird, kann aktuell nicht beantwortet werden. Klar ist jedoch: Wer in einem Gebiet wohnt, in dem die Wärmeplanung eine dezentrale Erzeugung vorsieht, sollte sich um eine eigene Lösung für das Haus kümmern. Dort ist eine andere Versorgung sehr unwahrscheinlich.“
Dabei hilft auch ein besonderer Service für die Bürgerinnen und Bürger: Die Verbandsgemeinde verfügt über einen Mitarbeiter, der zugleich als Energieberater tätig ist. Adrian Eiser und sein Team stehen für Fragen rund um das Thema Heizung und energetische Sanierung zur Verfügung. Termine können per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! vereinbart werden.
Stellungnahme zur kommunalen Wärmeplanung möglich
Bis zum 24. November 2025 können Bürgerinnen und Bürger Stellungnahmen zum Wärmeplan einreichen – ebenfalls an Herrn Eiser per E-Mail. Der vollständige Wärmeplan ist online abrufbar unter:
www.hoehr-grenzhausen.de/themen-die-uns-bewegen/kommunale-waermeplanung (VG Höhr-Grenzhausen)