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Limburg-Weilburg. Mit einer Kick-off-Veranstaltung im Schloss in Hadamar hat der Landkreis Limburg-Weilburg das Projekt „Zukunftsmedizin für den ländlichen Raum – Ärzteversorgung 2030“ gestartet. Sämtliche Akteure aus dem Gesundheitssektor wirken dabei mit. Die Zielsetzung: Eine flächendeckende und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.

Landrat Michael Köberle machte im Rahmen seiner Eröffnung auf die aktuellen Projekte im Gesundheitsbereich aufmerksam. Dabei nannte er die Übernahme der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster durch das Kreiskrankenhaus Weilburg am 1. Januar 2026, womit eine der größten Neurologien Deutschlands im Landkreis gehalten und somit ein wichtiger Beitrag zur Versorgung der Menschen geleistet werden konnte. Zudem erinnerte Landrat Köberle an die Einrichtung der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) für Kinder in der Limburger WERKStadt, die durch die gezielte Förderung des Landkreises Limburg-Weilburg und der Stadt Limburg möglich wurden.

„Die Gesundheitsversorgung unserer Bevölkerung ist dem Landkreis ein sehr wichtiges Anliegen. Vor dem Hintergrund des erkennbaren Fachkräftemangels geht es uns in diesem Projekt darum, gemeinsam mit den Akteuren des Gesundheitssektors Lösungen zu suchen und zu finden, um auch in Zukunft eine flächendeckende und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung sicherzustellen, auch im ländlichen Bereich“, so Michael Köberle.

Erster Kreisbeigeordneter Jörg Sauer betonte in seinem Statement, dass der Landkreis Limburg-Weilburg bereits seit 2017 aktive Maßnahmen zur Gewinnung von Nachwuchs im medizinischen Bereich unternimmt. Neben Fahrtkostenzuschüssen für angehende Hausärztinnen und Hausärzte bietet der Landkreis seit 2019 ein Medizin-Stipendium für Studierende der Humanmedizin an, inzwischen zudem auch Stipendien für Studierende der Humanmedizin an einer privaten Universität.

Vor dem Hintergrund der bereits bestehenden und in den nächsten Jahren noch zunehmenden Problematik der Wiederbesetzung von Kassenarztsitzen, aber auch der schwierigen Akquise von Ärztinnen und Ärzten in den Kliniken, hat sich der Landkreis Limburg-Weilburg entschlossen, dieses Projekt zu initiieren. Der Landkreis ist hier nicht primär zuständig, er kann jedoch einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bürgerinnen und Bürger leisten.

Projektberater Peter Schermuly erläuterte anschließend den Projektfahrplan, der aus drei Schwerpunkten besteht. Neben einer Bedarfsanalyse und dem daraus resultierenden Versorgungsbericht sollen in einer weiteren Arbeitsgruppe Konzepte für neue Versorgungsmodelle erarbeitet werden. Den dritten Schwerpunkt bilden die Punkte „Telemedizin und Anreizsysteme“, die ebenfalls in einer Arbeitsgruppe entwickelt werden sollen. An verschiedenen Thementischen kamen die drei Arbeitsgruppen auch bereits zu ersten Gesprächen zusammen. Der Versorgungsbericht soll die Grundlage für die anderen Arbeitsgruppen darstellen, also die Situation im ambulanten Bereich, stationären Bereich, Reha- Bereich und im kommunalen Bereich sowie in allen weiteren beteiligten Sektoren beleuchten. Die entsprechende Arbeitsgruppe soll größtmögliche Transparenz schaffen und entsprechende Handlungsempfehlungen ableiten. Nach Abschluss des ersten Versorgungsberichtes sollen dann parallel die weiteren beiden Arbeitsgruppen ihre Arbeit aufnehmen.

Ein Impulsvortrag und eine Podiumsdiskussion leiteten während der Kick-off-Veranstaltung in die unterschiedlichen Themen ein. Anja Zettelmaier und Konstantin Baier von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen informierten über die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum. Zum Austausch auf dem Podium versammelten sich schließlich Dr. med. Hans-Christoph Noack (Obmann Ärztlicher Bereitschaftsdienst Limburg-Weilburg), Benjamin Neeb (Ärztliche Leitung Rettungsdienst), Thomas Schulz (Geschäftsführer Kreiskrankenhaus Weilburg), Yannick Hörle (Facharzt Pädiatrie Kinder-MVZ Limburg) und der Weilmünsterer Bürgermeister Mario Koschel. (Kreis Limburg Weilburg) 

Kategorie: Bunte Meldungen
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